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Ich nahm eine Bewegung an meinem Kopf wahr und als ich langsam meine Augen öffnete, wurde mir schnell bewusst, dass ich an Hayden's Schulter eingeschlafen war.

»Oh, es tut mir so leid.« , entschuldigte ich mich bei ihn und setzte mich dann wieder aufrecht hin.

»Schon gut.« , winkte er ab.

Ich tastete nach meinem Handy ab, um nach der Uhrzeit zu sehen und erschrak dabei wie spät es war.

»Wie lange habe ich denn bitte geschlafen?« , fragte ich Hayden leicht geschockt.

»Etwa zwei Stunden.« , antwortete er auf meine Frage und zuckte nur mit den Schultern. Er tat so, als machte es ihn überhaupt nichts aus.

»Und du saßt hier so lange und hast nichts gesagt?« , meine Stimme wurde zum Schluss etwas piepsig, was unbeabsichtigt war. Aber es war nicht okay, dass Hayden wegen mir hier seit zwei Stunden festsaß und nichts dagegen unternommen hatte. Er hätte mich wenigstens wecken können...

»Wie gesagt, es ist in Ordnung. Habe es tatsächlich genossen.« , gestand er mir lächelnd, weshalb ich sofort rot anlief.

Es war schmeichelhaft, dass er mir immer wieder Komplimente gab, aber irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl, dass er doch mehr wollte als er zugab. Mein Hirn dachte sich dennoch andere Ausreden aus, die sein Verhalten erklären sollten...

»I-Ich sollte mich vielleicht besser nochmal hinlegen.« , stotterte ich unbeholfen und versuchte ihn irgendwie loszuwerden.

Hayden war wirklich ein netter, hübscher Kerl. Aber mein Herz schlug offensichtlich immer noch für die eine selbe Person.

»Na dann, gute Nacht Keira.« , hauchte er mir zu und sah mir ein aller letztes Mal tief in die Augen. Dann verschwand er hinter meiner Zimmertür, die er leise zu schloss und ich mit der einsamen Stille zurückgelassen wurde.

Wren hatte mir vor einer halben Stunde geschrieben gehabt und fragte mich, ob ich Lust hätte mit ihr morgen shoppen zu gehen. Ich sagte ihr zu, ging ins Badezimmer um mich bettfertig zu machen und kuschelte mich anschließend unter meiner warmen Decke.

Den heutigen Tag ließ ich Revue passieren. Er war ziemlich turbulent gewesen. Mit Floyd hatte ich mich noch nie so gestritten gehabt, wie es vor wenigen Stunden geschehen war. Es brach mir das Herz, dass er so abweisend zu mir war. Aber was erwartete ich denn?

Frustriert atmete ich laut aus und versuchte wieder einzuschlafen. Nach einer halben Ewigkeit gelang es mir dann.

Am nächsten Morgen wachte ich durch das vibrieren meines Handy auf. Zuerst rieb ich verschlafen meine Augen und schaute mit halb geöffneten Lidern das Display an, wo Wren's Name erleuchtete.

»Verdammt Wren, wieso rufst du so früh an?« , fragte ich sie leicht gereizt.

»Früh? Wir haben jetzt schon 12 Uhr vormittags.« , sagte sie fast schon aufgebracht, was mich wiederum aus dem Bett aufschrecken ließ.

Ich hatte tatsächlich den ganzen Morgen verschlafen. Dabei waren wir schon in einer halben Stunde verabredet gewesen.

»Ich ziehe mich schnell an und dann bin ich auch schon da.« , rief ich in den Hörer und legte direkt auf, ohne abzuwarten, was Wren mir zu sagen hatte.

Ich schnappte mir eine kurze Jeanshose und ein gelbes top aus meinem Koffer und zog es mir schell über. Im Badezimmer putzte ich noch kurz die Zähne und kämmte ordentlich meine Haare.

Als ich unten im Flur ankam, war niemand zu sehen. Vielleicht schlief Hayden noch oder verbrachte seine Zeit im Gästezimmer, so lange niemand unten war.

Nachdem ich endlich in der Stadt ankam, entdeckte ich Wren mit Felicity an einer Bank sitzen. Beide wanken wir zu, während ich lächelnd zu ihnen ging. Wir begrüßten uns mit einer Umarmung, ehe wir in das erste Geschäft hineingingen und uns umsahen.

»Sag mal, hat dein Dad dir gestern noch etwas gesagt?« , wollte ich von Wren wissen, die nur verneinend den Kopf schüttelte.

Irgendwie enttäuscht, aber auch erleichtert nickte ich und ging dann die Kleiderständer durch. Ich entdeckte einen schönen schwarzen Oberteil in Leder Imitat mit einem Reißverschluss vorne, den ich mir in die Hand nahm und weiter suchte.

Dann blieb ich an der Abteilung für Unterwäsche stehen und guckte mir hübsche Zweiteiler an. Meine Augen musterten einen bordeauxroten Spitzen BH und den dazu passenden Tanga. Eine Weile überlegte ich, ob ich ihn auch mitnehmen sollte.

Ich griff nach dem Kleiderhaken und beschloss dann tatsächlich das Set zu kaufen.

Eine halbe Stunde später hatte ich noch zwei dunkle Hosen, drei Röcke und zwei Kleider ausgesucht gehabt. An der Kasse bezahlte ich alles und ließ es mir in eine Tüte einpacken.

Wren und Felicity hatten sich auch etwas gekauft und zusammen gingen wir noch in ein Eiscafé, wo wir uns Eis und etwas zu trinken bestellten.

Gegen Nachmittag entschied ich mich wieder nach Hause zu gehen, um die beiden ein bisschen alleine zu lassen. Sie waren wirklich ein sehr süßes Paar und ich war wirklich froh darüber gewesen, dass Wren endlich jemanden gefunden hatte, die sie auch liebte.

Als ich Zuhause ankam, war von Mom und Hayden nichts zu sehen. Dann bemerkte ich eine Notiz auf der Kücheninsel liegen, die meine Mutter hinterlassen hatte. Es stand darin, dass sie wieder in die Spätschicht einspringen musste und erst nach Mitternacht zurückkommen würde.

Mit der großen Tüte in der Hand ging ich die Treppen nach oben in mein Zimmer und streute die neuen Klamotten auf mein Bett.

Ich hatte eine ganz bescheidene Idee gehabt, doch nur so konnte Floyd anbeißen.

Bis zur Unterwäsche zog ich mich nackt aus und ersetzte es mit dem neuen Set. Es sah ziemlich sexy aus. Die Cups von dem BH brachten meine Brüste in Form. Dadurch sahen sie schön rund und gefüllt aus. Der Tanga machte meinen Hintern optisch größer, weshalb ich mein Handy nahm und die Kamera einschaltete.

Noch nie zuvor hatte ich so etwas getan gehabt. Aber für Floyd würde ich vermutlich alles tun, um ihn wieder zurück zu erobern.

Vor dem Spiegel posierte ich und schoss einige Bilder von mir. Dann öffnete ich meine Galerie und suchte das heißeste Foto aus, um es dann Floyd zu schicken.

Bevor ich es ihm sendete, schrieb ich, was seine Meinung zu dem Aufzug war. Dann schloss ich schnell den Chat zwischen uns und wartete auf seine Antwort, die nicht lange auf sich warten ließ.

Floyd:
Keira, was soll das?!

Keira:
Ich möchte deine Meinung dazu wissen.
Nun sag schon.

Floyd:
Wir reden. Jetzt sofort!
In zehn Minuten bin ich bei dir!

Mit rasendem Herzen schmiss ich mein Handy auf mein Bett und dachte angestrengt nach, was ich nun tun sollte. Wie ich herauslesen konnte, war er nicht ziemlich erfreut darüber gewesen. Scheiße!

Schnell zog ich mir eines der neuen Kleider über die Unterwäsche und wartete zitternd auf Floyd, der jeden Moment auftauchen sollte.

Und tatsächlich klingelte es an der Tür, weshalb ich nur zögerlich nach unten ging. Er schien ungeduldig zu sein, den er tätigte mehrmals hintereinander die Klingel.

Ich öffnete die Tür und blickte dann in zwei starrenden, wütenden blauen Augen. Floyd drückte mich zur Seite und gewährte sich somit selbst den Eintritt in mein Haus.

Ich schluckte hart, als er sich zu mir umdrehte und die Haustür hinter mir zu schubste. Bei dem lauten Knall zuckte ich leicht zusammen, behielt dabei meine Augen an ihn gerichtet.

»Keira...«

Can't get my Eyes off you  TEIL 2| +18 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt