Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett auf, wo ich erschöpft eingeschlafen war und tapste müde ins Badezimmer.
Dort wusch ich mir mein Gesicht mit kaltem Wasser und putzte mir schnell die Zähne. Ich machte mir nicht einmal die Mühe meine Haare durchzukämmen, da ich keine Lust hatte.
In meiner Schlafhose und einem rosa Top lief ich die Treppen hinunter, wo ich auf meine Mom traf. Sie war gerade dabei Frühstück vorzubereiten, als sie sich dann umdrehte und mich lächelnd ansah.
»Wo ist denn Hayden?« , wollte sie gut gelaunt wissen.
Langsam setzt ich mich auf den Stuhl am Esstisch hin und schaute hinab zu meinem leeren Teller. Die Ereignisse von gestern blitzten wieder auf, weshalb ich den Kloß herunterschluckte.
»Er ist gegangen...«
»Wie meinst du, er ist gegangen?« , fragte meine Mutter mich entsetzt.
Ich war mir sicher gewesen, dass sie Hayden mochte. Vielleicht auch ein wenig zu sehr, weshalb sie sich erhofft hatte, dass er mein fester Partner werden könnte. Irgendwie war es traurig sie zu enttäuschen.
Womöglich war ich sowieso schon die größte Enttäuschung für alle gewesen!
»Na, so wie ich es sage. Es sind Dinge passiert, die ich nicht rückgängig machen kann und deshalb hat er sich entschieden zurückzufliegen.« , versuchte ich ihr zu erklären, damit sie keine weitern Fragen mehr stellte. Aber meine Mom blieb hartnäckig und bohrte weiter nach.
»Was ist denn passiert, dass du ihn verjagt hast.« , warf sie mir an den Kopf.
Ich schloss meine Augen, um durchzuatmen. Ob ich ihr die komplette Wahrheit sagen sollte? Ich war mir verdammt unsicher gewesen. Sicherlich würde sie mich dafür verurteilen und mich als die schlechteste Tochter abstämpeln. Oder noch schlimmer, sie würde mich aus dem Haus werfen...
»Ähm, also es gibt einiges was du nicht weist...« , setzte ich an und schluckte hart, als mich meine Mutter mit ihren stechenden grünen Augen musterte. Es fühlte sich so an, als würde sie Löcher in meinen Kopf starren.
»Nun spuck es aus, Keira. So schlimm kann es nicht gewesen sein.« , meinte sie locker. Ihre Meinung würde sie sicher gleich noch einmal ändern.
»Ich...Ich habe mich in...Floyd verliebt.« , sagte ich etwas zögerlich, aber die Wörter verließen meine Lippen wie weiches Butter.
Irgendwie fühlte ich mich erleichtert. Dieses Geheimnis vor meiner Mutter war nun laut ausgesprochen, als wäre gerade eine Last von mir gefallen.
Duckend drückte ich meinen Kopf leicht in die Schultern hinein, da ich dachte, sie würde gleich etwas nach mir werfen. Nur passierte erstaunlicherweise nichts.
Ich schaute meine Mutter an, die einfach so da stand und kein einziges Wort von sich gab. Sie guckte mich nur an und bewegte sich kein Millimeter. Aber gleich würde sicher die Bombe in ihr platzen.
»Floyd. Wren's Vater?« , fragte sie nach einer Weile, als wäre es eine ganz simple Frage gewesen.
»Äh, ja?« Ich kräuselte meine Augenbrauen, weil ich das Verhalten meiner Mom nicht verstand. Sie war immer noch ruhig und hat mich kein einziges Mal angeschrien.
»Weist du Keira...WAS VERDAMMT IST BLOß LOS MIT DIR?« , wurde sie extrem laut.
Erschrocken weitete ich meine Augen und konnte nicht glauben, wie meine Mutter gerade am ausflippen war.
»Mein Gott Keira! Dieser Mann ist schon über vierzig. Er selbst könnte dein Vater sein! Was sagt Wren überhaupt dazu?« , plapperte sie ohne Pause und die letzte Frage überraschte mich dann doch ein wenig.
»Nun, äh, sie fand's am Anfang auch nicht toll, aber jetzt findet sie es okay, denke ich?!« , es klang eher unsicher, aber sowie Wren in letzter Zeit drauf war, vermutete ich es so.
»Was? Das glaube ich dir nicht. Ruf sofort Wren an und bestelle beide hier her!« , verlangte sie von mir, weshalb ich aber zu protestieren anfing: »Mom, nein!«
»Oh doch! Ansonsten tue ich es gleich selber.« , drohte sie mir. Ich gab nach und wählte die Nummer meiner besten Freundin.
Ich erklärte Wren kurz, was gerade alles geschah, ehe sie selbst erschrocken nach Luft schnappte und meinte, dass ihr Dad ein toter Mann sei.
Meine Mutter toleriert es sicher nicht. Und irgendwie konnte ich es auch verstehen. Floyd war schließlich über 20 Jahre älter als ich. Für mich spielte das Alter aber keine Rolle.
Nach 15 Minuten waren die beiden da und wir setzten uns ins Wohnzimmer auf das große Sofa. Floyd und Wren saßen meiner Mutter und mir gegenüber, so dass ich beide ins Gesicht schauen konnte.
Floyd wirkte eher angespannte und sah überallhin, nur nicht zu meiner Mom oder mir. Wren grinste übertrieben breit und fummelte nervös an ihren Händen.
Dann fing meine Mutter auch schon das Gespräch an und wirkte sehr sauer. Dies erkannte ich an ihrer ernsten Stimmlage.
»Floyd, wir müssen dringend etwas besprechen.«
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Can't get my Eyes off you TEIL 2| +18 ✓
Short Story𝐀𝐁𝐆𝐄𝐒𝐂𝐇𝐋𝐎𝐒𝐒𝐄𝐍☑️ (Teil 1 sollte vorher gelesen werden, um den Zusammenhang zu verstehen.) Zwei Jahre waren vergangen, seitdem die 20 jährige Keira ihre Heimat den Rücken zugekehrt hatte. Die junge Studentin flog über die Semesterferien...