Kapitel 13

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Ich wusste nicht, wie ich es Jasper beibringen konnte. Es wurde kälter und die Bäume waren bereits fast kahl. Es war still um mich herum. An einer Stelle blieb ich stehen und kniete mich in das Laub.

"Jasper?" Rief ich nach ihm. Meine Stimme klang unsicher. Ich war mir ziemlich sicher, das merkte Jasper. Er kam angerannt und schleckte mich erst mal fröhlich ab. Ich lächelte und tätschelte ihn und merkte erst im nach hinein, wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Jasper sah mich fragend an. Ich nahm einen tiefen Atemzug.

"Ich bin ziemlich schlecht in Verabschiedungen also...mach ich es kurz. Ich habe ein Rudel gefunden, in das du rein passen würdest. Ich möchte, dass du dir Mühe machst und da rein kommst."

Jasper jaulte und ich kniff meine Augen zu. Ich blieb absichtlich in meiner Menschengestalt, da ich Jasper nicht hören wollte. Ich würde das nicht ertragen.

"Auch ich musste eine neue Familie finden und nun bis du an der Reihe."

Jasper schüttelte seinen Kopf und kam mit zurück gelegten Ohren und eingezogenem Schwanz auf mich zu. Er hatte angst. Ich schloss kurz meine Augen und versuchte nicht zu weinen.

"Nein, Jasper." Sagte ich klar und deutlich und er blieb sofort wieder stehen und sah mich fragend an. Ich schluckte. "Ich werde dich nicht darum bitten mich zu verlassen und in das andere Rudel zu ziehen. Ich befehle es dir als das Alphatier."

Ich sah ihm erst und tief in die Augen. Er schwieg und verstand. Dann senkte er seinen Blick nach unten und senkte seinen Kopf.

Ich rutschte zu ihm rüber und nahm ihn fest in meinen Arm.

"Machs gut mein Junge. Danke für alles."

Jasper stützte seinen Kopf auf meine Schulter ab und hörte einfach nicht auf zu winseln. Dann ließ ich ihn los, strich ihm noch einmal über sein weiches Fell und wand mich von ihm ab. Ich spürte, wie er immer wieder los rennen wollte um mir nach zu laufen aber schließlich siegte sein Respekt vor mir als sein Alpha und er blieb brav im Wald zurück, bis ich außer Sichtweite war.


Es entstand ein riesen Aufruhr, als ich über meine Begegnung mit Elena und Ryan auf meinem Schulball erzählte. Ich saß gemeinsam mit William, Arthur, Eldrick, Aron, James und Noah in einer Höhle und diskutierten schon seit längerem über mein Problem oder besser gesagt unser Problem.

"Sollten wir nicht heraus finden, was die Jäger dazu gebracht hat, in Katherines Schule zu suchen?" Fragte Aron.

"Das spielt erst einmal keine Rolle. Jetzt geht es darum sie zu beschützen." Sprach Noah dazwischen.

"Es geht nicht nur um Katherine!" Sprach William. Alle anderen wurden still. Seine tiefe Stimme setzte an jedes seiner Wörter einen wütenden Klang. "Wir alle sind gefährdet. Wenn sie ihr nah auf den Fersen sind, kann es nicht lange dauern, bis sie auch den Rest von uns entdecken. Abgesehen davon müssen wir das Chaos bedenken, wenn es den Jägern gelingt Katherines Kräfte an sich zu reisen."

Ich schluckte. Noah sah leicht genervt zur Seite. "Denken wir erst einmal nicht so weit." Unterstützte er mich.

"Kann denn James nicht einfach wieder ihre Erinnerungen löschen?" Schlug ich frustriert vor.

"Das ist keine Dauerlösung, Katherine. Außerdem haben auch meine Kräfte ein Limit." Erklärte James.

"Und was sollen wir dann machen?" Fragte ich in die Runde. Plötzlich hatte keiner mehr etwas zu sagen. Alle waren ratlos.

"Ich werde die Sache mit weiteren Wölfen besprechen müssen. Wir sind fürs erste fertig."

William erhob sich und verließ einfach den Raum. Ich atmete nervös aus.

Howling Wolf 2 - Katherines VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt