Kapitel 9

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Ich brach das Schweigen in dem ich fragte: „Was soll das?“
„Das selbe könnte ich dich fragen. Warum hast du nicht auf mich gehört und bist weggelaufen?“, kam es von ihm zurück.
„Ich bin nicht weggelaufen. Ich bin nur zur Schule gegangen.“, verteidigte ich mich.
Lukas wurde etwas Lauter als er sagte: „Obwohl ich es dir verboten habe.“
„Na und? Du hast mir nichts zu sagen.“, gab ich als Antwort.
Ich hatte kein Bocke mehr auf das ganze. Er würde sich und seine Meinung nicht ändern und damit auch nicht seinen Fehler einsehen. Also machte diese ganze Unterhaltung keinen Sinn mehr.
„Mach die Tür auf.“, befall ich ihm.
Er weigerte sich und sagte: „Nein, du hörst mir jetzt zu und danach bringe ich dich zurück nach Hause.“
Mir war klar, dass er mit Zuhause nicht meines sondern seines meinte und das konnte er sich abschminken. Ich würde mich ganz sicher nicht irgendwo einsperren lassen. Kurzerhand griff ich über ihn an die Fahrertür und entriegelte meine Tür. In der nächsten Sekunde hatte ich schon die Tür geöffnet und war aus dem Auto gesprungen. Ich rannte über den Parkplatz und Lukas mir hinter her.
Als ich eine Gruppe von Leuten entdeckte rief ich ihnen zu: „Hilfe! Er verfolgt mich!“
Ich wusste theoretisch hatten diese Leute keine Chance gegen Lukas, aber er würde es nicht wagen seinen Werwolfkräfte gegen Menschen einzusetzen. Ich rannte weiter ohne zurück zu schauen. Als ich an den Waldrand kam rannte ich einfach weiter. Ich wusste es war dumm, aber das war mir im Moment egal. Ich war von meiner Wut auf Lukas getrieben.
„Lucy beruhig dich.“, meldete sich Skyla in meinem Kopf.
„Ach dich gibt es auch noch?“, motzte ich sie an.
Ich ignorierte ihre weiteren Worte und rannte weiter.
„Halt sofort an!“, schrie sie mich an.
Ich tat was sie sagte. Denn ich hatte etwas war genommen. Ein Geruch. Hier war irgendjemand. Aber es war nicht der schwarze Wolf. Dieser hatte anderes gerochen. Gefährlicher. Ein Mann kam zwischen den Bäumen hervor. Der Mann hatte rote Haare und einen Bart in der gleichen Farbe.
Er kam mit einem freundlichen Lächeln auf mich zu und fragte: „Entschuldigung, kannst du mir helfen? Ich war auf dem weg zu Chantry View Road Nummer 4. Mein Handy hat mich hier durch den Wald geschickt aber ich bin irgendwie vom Weg abgekommen und mein Handy hat hier kein Netz.“
Das war meine Adresse. Was wollte der Mann von uns? Ich kannte ihn nicht. Er hatte einen deutschen Akzent während er Sprach also nahm ich an das er aus Deutschland kam. War er ein Freund von meiner Mutter?
„Ja ich weiß wo das ist. Kennen Sie Rose Vostria?“, fragte ich um mehr Informationen zu bekommen.
Er nickte und sagte: „Ja, sie ist eine alte Freundin von mir.“
Der Mann lächelte mich immer noch freundlich an und ichkonnte keinen bösen Absichten an ihm erkennen. Obwohl es mir seltsam vorkam das ich ihn nicht kannte. Eigentlich kannte ich alle Freunde von meiner mutter.
„Kommen Sie mit ich bringe Sie hin.“, sagte ich ihm.
Ich hatte den Plan ihn unterwegs noch etwas auszuhorchen. Dabei würde ich ihm aber nicht verraten, dass Rose meine Mutter war.
Er reichte mir die Hand: „Vielen dank. Du kannst mich ruhig duzen. Ich bin Kai Colorama.“
Ich ergriff die Hand: „Lucy.“
Als ich seine Hand berührte spürte ich ein kribbeln. Irgendetwas sagte mir das ich vor mir keinen normalen Menschen hatte. Er war ein Werwolf. Wir gingen los und ich überlegte fieberhaft was ich ihn fragen könnte um etwas über ihn herauszufinden.
„Was wollen sie bei Rose?“, fragte ich einfach.
„Wir mal sehr gute Freunde. Als sie wegzog haben wir uns auseinander gelebt. Vor kurzem hat mein Sohn mein Rudel übernommen und ich habe mich entschieden sie mal zu besuchen. Als Alpha war das nicht so leicht möglich.“, antwortete er mir.
Ich war erstaunt, dass er ganz offen über die Werwolfsache redete. Ich nahm an er hatte genauso gespürt, dass ich ein Werwolf war. Jedoch war er kein normaler Wolf wie sich herausstellte. Er war ein Alpha gewesen. Jedoch sah er noch ziemlich Jung aus, höchstens 50 Jahre. Deswegen verstand ich nicht wieso er bereits abgelöst wurde. Werwölfe hatten eigentlich eine sehr hohe Lebenserwartung, die meisten wurden über 100 Jahre. Er konnte höchstens die hälfte seiner Lebenszeit hinter sich haben. Die meisten Alphas wurden auch erst mit ihrem Tod abgelöst. Aber natürlich war es auch möglich früher zurück zu treten, solange ein Nachfolger vorhanden war. Meine Mutter und ich hatten vor vier Jahren in Deutschland gelebt. Ich wusste nicht, dass meine Mutter damals kontakt mit Werwölfen gehabt hatte. Ich wollte eigentlich noch mehr fragen, aber mir fielen keine Fragen mehr ein, die ich stellen konnte ohne zu verdächtig rüber zu kommen. Nach kurzer zeit waren wir auch schon am Haus angekommen. Kai bedankte sich noch einmal und ging dann zur Haustür. Ich entschied mich um die Ecke zu gehen und zu beobachten was passierte. Wenn meine Mutter ihn kennen würde, würde man das sehen. Als er klingelte öffnete ihm meine Mutter. Sie sah erstaunt aus und ließ ihn in Haus. Ich meinte, ich hätte auch eine leichte Panik in ihrem Gesicht gesehen, aber wenn sie wirklich angst gehabt hätte, hätte sie in nicht hinein gelassen. Ich beobachtete das haus noch eine Weile, aber nichts tat sich. Meine Neugier brachte mich fast um. Ich wollte unbedingt wissen was im Haus vorging. Ich überlegte gerade, was ich jetzt machen sollte als mein Handy klingelte.
Es war eine Nachricht von meiner Mutter: „Kannst du bitte vorbeikommen? Es ist wichtig.“
Jetzt war ich gespannt. Wollte sie mir Kai vorstellen? Was konnte an ihm so wichtig sein? Ich ging zur Haustür und klingelte.
Meine Mutter machte mir auf und begrüßte mich: „Gut das du da bist. Aber wie konntest du so schnell kommen? Du hast doch eigentlich Schule oder?“
„Ich hatte einen Streit mit Lukas. Deswegen war ich im Wald um den Kopf frei zu bekommen. Ich war gerade in der Nähe.“, antwortete ich ihr und es war noch nicht einmal gelogen.
„Aber was ist los? Wieso sollte ich so dringen kommen?“, fragte ich weiter.
Meine Mutter seufzte und antwortete: „Wir haben Besuch bekommen. Ich würde ihn die gerne vorstellen.“
Ich fand es zwar komisch, aber sagte nichts und folgte ihr ins Wohnzimmer. Dort saß Kai auf dem Sofa und schaute zuerst meine Mutter und dann mich verwundert an.
Nun sagte meine Mutter: „Kai das ist Lucy. Lucy das ist Kai. Er ist dein Vater.“

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