Gifttatzes Schmerz

18. Kapitel

Erschöpft schloss Eisentatze halb die Augen und beobachtete Glutjunges. Seit fast drei Monden irrten die beiden Katzen durch die Gegend, ohne auch nur einen Hauch des SchattenClans bemerkt zu haben. Eisentatze hatte die Hoffnung aufgegeben, jemals wieder zurückzufinden. Glutjunges schlurfte zu Eisentatze. „Meinst du, wir finden den schattenClan noch?", fragte er. Traurig schüttelte Eisentatze den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich glaube ehrlich gesagt nicht. Wenn wir in der Nähe des SchattenClans wären, hätten wir sie schon längst gefunden. Wenn es noch einen Clan gibt", fügte sie etwas leiser hinzu. „Aber...wenn es keinen SchattenClan mehr gibt, was ist dann mit Eulenkralle?", fauchte Glutjunges bestürzt. Hilflos schüttelte Eisentatze den Kopf. Glutjunges hob den Kopf. „Ich werde nicht ruhen, bis ich Eulenkralle gefunden habe! Ich brauche meinen Vater!" Eisentatze schloss die Augen. „Ich hoffe nur, dass er überhaupt noch lebt und nicht schon längst tot ist."

„Duck dich!", warnte Eisentatze. Gehorsam nickte Glutpfote. „Versuch, die Eidechse so zu fangen, wie ich es dir gezeigt habe", fauchte die schwarze Kätzin fast unhörbar und betrachtete ihren Sohn stolz. Sie hatte irgendwann einfach entschieden, dass Glutpfote sein Training beginnen sollte, und hatte ihm deshalb einen Schülernamen gegeben. Sie schüttelte den Kopf. Dann sah sie etwas, was ihr wieder etwas Hoffnung gab. Zweibeinernester! Wo Zweibeiner waren, gab es auch Nahrung! Ein Quietschen lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Glutpfote, der sich mit der toten Eidechse im Maul zu ihr umdrehte. „Sehr gut", schnurrte Eisentatze und tappte auf die Zweibeinernester zu. Erstaunt folgte ihr Glutpfote. „Eisentatze? Wo gehen wir hin?" „Ich will die Hauskätzchen fragen, ob hier in der Nähe eine große Katzengruppe lebt. Vielleicht können wir uns auch etwas Nahrung besorgen, wenn wir schonmal hier sind." Glutpfote blieb glatt das Maul offen stehen. „Du willst was?" „Hauskätzchen befragen und Nahrung besorgen", kam die resolute Antwort.