Gifttatzes Schmerz

11. Kapitel

Gifttatze schrie auf, als das glühende Metall ihren Körper berührte. Schon spürte sie, wie ihr Bewusstsein schwand, doch die Schmerzen waren unerträglich. Die Welt wurde schwarz vor Gifttatzes Augen und sie kippte um. Kurz spürte sie noch eine große Pranke, die sie stützte.

Als Gifttatze wieder zu sich kam, stieg ihr als erstes der Geruch von verbranntem Fell in die Nase. Ihr eigenes Fell. Gelbauge saß neben ihr, den Schwanz ordentlich um die Pfoten gelegt, und beobachtete sie im Halbdunkel. „Wie fühlt es sich an?" Gifttatze hob den Kopf und blinzelte. „Ganz in Ordnung. Etwas ungewohnt." Gifttatze schnupperte an ihrem neuen Bein, das selbst im Halbdunkel silbern schimmerte. Breite Riemen führten von dem Bein weg und befestigten es an Gifttattzes Körper. Wut durchzuckte sie. Wenn der SchattenClan sie jetzt sehen würde, würde es ihm leidtun, sie als schwach bezeichnet zu haben. Gelbauge legte den Kopf schief. „Was ist?" „Ich habe ein Mission zu erledigen. Ich werde den SchattenClan von allen Katzen, die mich als schwach bezeichnet haben, befreien!" Der Tiger stand auf. „Darf ich mitkommen? Vielleicht kann ich dir helfen." Gifttatze bedachte ihn mit einem scharfen Blick. „Dann komm mit." Schon sprang die Kriegerin auf und tappte noch etwas ungelenk in den Tunnel, dicht gefolgt von Gelbauge. Gifttatzes neue, eiserne Krallen kratzten auf dem Gestein. Mit der Zeit wurden ihre Schritte sicherer und sie legte an Tempo zu, bis sie aus dem rauchenden Berg schoss. Gelbauge tappte gemächlich aus der Öffnung und blinzelte heftig wegen dem hellen Sonnenlicht. Auch Gifttatze wartete kurz, damit sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnten. Dann knurrte sie: „Wir haben etwas zu erledigen." Schon sprang sie gewandt die Felsen hinab, Gelbauge suchte sich seinen Weg etwas vorsichtiger.

„Die Grenzmarkierungen", warnte Gifttatze und duckte sich, neben ihr Gelbauge. Der Tiger blickte sich um und prüfte die Luft. „Keine frischen Gerüche. Es scheint keine Katze in der Nähe zu sein." Gifttatze bemerkte Pilzkralles schwachen Geruch in der Luft und Schuldgefühle überkamen sie. Ihr ehemaliger Mentor hatte immer an sie geglaubt. Es fühlte sich jetzt etwas wie Verrat an, Pilzkralles geliebten Clan zu zerstören.