Gifttatzes Schmerz

8. Kapitel

„Deine Schulter ist inzwischen so weit verheilt, dass du zumindest ein paar Fuchslängen auf der Lichtung laufen kannst. Flammenpfote begleitet dich", erklärte Kleinwolke, nachdem er Giftpfotes Schulter ausgiebig beschnuppert hatte. Flammenpfote saß mit leuchtenden Augen neben Giftpfotes Nest. „Okay. Dann geh ich mal ein paar Schritte auf der Lichtung." In Giftpfotes Augen blitzte Unsicherheit auf, als sie sich aus dem Nest hievte und langsam Richtung Ausgang humpelte. Flammenpfote hielt sich dicht neben ihr und stützte sie, wenn sie wankte. Vor dem Bau sprang ein dunkelgrauer Kater zu Giftpfote. „Du bist aus dem Heilerbau raus! Dann kannst du ja bald wieder trainieren!", maunzte er. „Hallo, Fleckenpelz. Giftpfote wird noch etwas im Heilerbau bleiben, bis Kleinwolke meint, sie sei vollständig genesen." Flammenpfotes Stimme hatte einen scharfen Unterton. „Fleckenpelz? Dann hast du deinen Kriegernamen bekommen?" Giftpfote blinzelte, als Fleckenpelz nickte. „Vor ein paar Tagen. Die Nachtwache war etwas kalt, aber es ging." Giftpfote nickte. „Giftpfote! Wie geht es dir?" Pilzkralle lief zu seiner Schülerin. „Geht irgendwie. Ich will wieder trainieren, und nicht im Heilerbau nur herumliegen!", beschwerte sich die schwarze Kätzin. „Aber du liegst doch nicht nur herum, du sorgst dafür, dass deine Wunde heilen kann", schnurrte Bernsteinpelz. Giftpfote knurrte nur etwas Unverständliches. „Komm, noch ein paar Schritte und dann zurück in den Heilerbau." Giftpfote nickte zustimmend und hinkte los. Flammepfote blieb dicht neben ihr.

„Versuch mal, dich zu ducken und mich aus dem Gleichgewicht zu bringen." Pilzkralle blinzelte Giftpfote ermutigend zu. Tapfer nickte sie und duckte sich. Kurz kämpfte sie um ihr Gleichgewicht, dann sprang sie vor und rammte Pilzkralle mit dem Kopf in die Flanke. „Uff", keuchte der Krieger, als er am Boden landete. Giftpfote schnurrte vor Stolz und richtete sich geschmeidig auf. Pilzkralle meinte: „Sehr gut. Sieht so aus, als könntest du doch noch eine gute Kriegerin werden." Der kaum sichtbare Schleier, der seit dem Verlust ihres Beines auf Giftpfotes Augen lag, verdüsterte sich vor Wut und kaltem Ehrgeiz.