Eulenpost

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Als James am nächsten Morgen die Augen öffnete bemerkte er als Erstes die Sonnenstrahlen, die durch den Rollladen sickerten. Er rieb sich die Augen und erhob sich, nach einem herzhaften Gähnen, gemächlich von seinem Bett. Draussen hörte er munteres Vogelgezwitscher, das nicht aufzuhören schien, als feierten die geflügelten Tiere gerade eine Party. Seine Eltern schliefen noch wie er, als er ins Wohnzimmer gelangte, bemerkte. So schlich James sich aus dem Haus und erforschte, wie am Tag zuvor, den naturbelassenen Pfad neben dem Haus. Am heutigen Tage, James war sich sicher es wäre Montag, begegnete er diversen Vögeln die, als sie seine Anwesenheit bemerkten, sofort in die Baumkronen flüchteten. Er vertrieb sich die Zeit mit „Weitsprung", da er inmitten des Grüns einen adäquaten Platz dafür fand. Als James nach einer gefühlten Stunde nach Te Piringa zurückkehrte, nahm er einen süssen Geruch in der Luft war. Er freute sich so sehr auf das Frühstück, da er am Abend zuvor eher zu wenig zu sich nahm, dass ihm das Wasser im Munde zusammenlief.

Beinahe hätte er Lianes kostbaren Eichenholztisch vor Hunger voll gesabbert, wenn nicht just in dem Moment ein grosszügig gefüllter Löffel Rührei, es war der erste Biss Nahrung seit langer Zeit, seinen Mund erreicht hätte. James schlang, als wäre es das letzte Essen für einen Monat, zwei prallvoll gefüllte Teller Rührei, einen Teller leckere Würstchen und eine Portion gebratene Pilze in seinen Magen hinunter. „Ws untrnme wr Oite?", fragte er Wes mit vollem Munde, sodass dieser kaum eine Silbe verstand. „Ich glaube du wolltest fragen wohin uns Heute die Reise führt, mein Junge?", entgegnete Wes mit einem Lächeln auf seinem Gesicht. „Heute, so habe ich es vor, werde ich ein Gemälde zeichnen, drüben im Schuppen. Am Abend versuchen wir uns am selbstgebauten Jacuzzi der, mit Fleamonts und Euphemias Hilfe, atemberaubend toll werden wird. Diese Woche werden wir einige Ausflüge unternehmen, die jedoch eine Überraschung für dich sein sollen!", erzählte Wes und leerte anschliessend sein Glas Orangensaft. James setzte eine enttäuschte Miene auf. Er mochte Überraschungen nicht besonders, denn er war von Natur aus übermässig neugierig und schlau. Der Nachmittag verstrich schnell, während James Wes bei seiner passionierten Arbeit verfolgte. Er konnte mit dem „Gekritzel" auf Papier, wie er es empfand, wenig anfangen, da ihn alle Gemälde ein wenig an eine ungewollte Explosion von Farbtöpfen in einem engen Raum erinnerten. Wes hingegen freute sich über die Anwesenheit des jungen Knaben und erzählte ihm zu vielen seiner Gemälde ausführliche Geschichten und was die „Kleckse" darstellen sollten. James setzte eine interessierte Miene auf, langweilte sich jedoch ein wenig, was Wes zum Glück nicht zu bemerken schien.

Nachdem er nach einer halbe Stunde Nachdenken und Grübeln ein neues Werk begann, langte er nach rechts zu einer Kühltruhe und fischte eine braune Flasche mit der Aufschrift „Asahi" daraus hervor. Das Getränk roch, wie James meinte, stark nach Erbrochenem. Mit dieser Art von alkoholischen Getränken konnte er herzlich wenig anfangen, vielleicht auch, weil er erst 11 jährig war. Wes nahm einen grossen Schluck von seinem Asahi Bier und stellte die halbleere Flasche anschliessend, mit einem lauten Seufzer, auf einen nahegelegenen Tisch. James schnappte sich eine Flasche Cola und genoss den Überfluss an Zucker in vollen Zügen. Liane versorgte die zwei Männer zwischenzeitlich mit selbst gemachten Sandwichs.

Als dann endlich der Abend nahte, inspizierte James die Terrasse und erhaschte einen kurzen Blick auf den sogenannten „Jacuzzi". Es sah aus wie ein übergrosses Holzfass, welches sorgfältig zusammengeschraubt wurde. Eine glänzende und feste Masse, war sorgfältig zwischen die Holzbretter geschmiert worden, sie dichtete alles so ab, dass kein Wasser entweichen konnte. James näherte sich und tastete mit seiner rechten Hand nach der Temperatur im Inneren, zog jene jedoch blitzschnell wieder zurück als er merkte, dass das Wasser noch eiskalt war. Unter dem übergrossen Holzfass war eine Vorrichtung, die James an ihre Feuerstelle in der Princess Road erinnerte. Er warf noch einmal einen Blick in den Jacuzzi und bemerkte im hölzernen Boden ein Loch, durch welches ein dünner, bronzener Kamin in die Höhe stieg und knapp unter der Wasseroberfläche aufhörte. James erinnerte sich aus dem Schulunterricht, dass Hitze stieg, konnte sich jedoch nicht wirklich erklären, wie diese Vorrichtung das Wasser erhitzen sollte. „Was tust du denn da?", hörte er eine Stimme hinter sich und zuckte vor Schreck kurz zusammen. „Nichts, wollte nur etwas nachsehen", entgegnete er seiner Gastgeberin, die sich unbemerkt an ihn herangeschlichen hatte. „Hab ein wenig Geduld, du wirst es lieben", sagte sie ihm, als sie näher trat.

James Potter und das Zeitportal || James Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt