Der sprechende Hut

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Das schwere Tor öffnete sich sogleich mit einem ohrenbetäubenden Knarren und eine grosse dunkelhaarige Hexe trat hervor. Sie trug einen smaragdgrünen Umhang, der im Wind wehte und ihrem Auftritt eine Note von Anmut verlieh. Ihr Gesicht schien äusserst streng und auf ihrer spitzen Nase trug sie eine quadratische Brille, hinter welcher man ihre wachsamen Augen erkennen konnte. James lief ein unangenehmer Schauder über den Rücken, auf keinen Fall würde er dieser mächtigen Hexe Ärger einbrocken wollen.

„Die Erstklässler für Sie, Professor McGonagall.", sprach Hagrid gelassen.

„Ich Danke Dir! Bitte folgt mir nach, ich führe euch hinein.", sprach sie, während sie die Torflügel weiter aufzog. Während die Erstklässler durch das Tor flanierten, bestaunten sie die grosse steinerne Eingangshalle. Wie bereits zuvor im unterirdischen Tunnel tänzelte das Feuer einiger Fackeln an den Wänden, die ihr spärliches Licht durch die menschenleeren Gänge warfen und eine gespenstische Stimmung hinterliessen. Die Decke schien so hoch, dass James glaubte sie würde gar nicht existieren. Zu seiner Linken, fanden sich unzählige lebendige Gemälde, dessen „Bewohner" die Schüler wortlos anstarrten, während zu seiner Rechten furchteinflössende Steinskulpturen entlang der steinernen Fassade aneinandergereiht waren. Sie hielten auf eine schneeweisse, massive Marmortreppe zu, die in die oberen Stockwerke führte, marschierten jedoch rechts daran vorbei in einen dunkleren Gang, in welchem man das entfernte Summen von sich unterhaltenden Schülern ausmachen konnte, welches immer lauter wurde.

Brav folgten sie Professor McGonagall nach, bis sie zu einem grossen Tor gelangten. Dahinter mussten die anderen Schüler sein, dachte sich James, doch die streng aussehende Hexe öffnete eine kleine Tür daneben und bat die Schüler hinein. Ein kurzer Fussmarsch führte die Erstklässler in eine kleine Kammer, die sich neben der grossen Halle zu befinden schien. Anders als zuvor, mussten sich die Schülerinnen und Schüler hier dicht aneinanderreihen damit alle Platz fanden. „Mann ist das eng!", hörte man Milena murmeln, worauf McGonagall sie böse anblickte, bevor sie zu sprechen begann. „Willkommen in Hogwarts! Wie jedes Jahr findet ein festliches Bankett, zur Eröffnung des Schuljahres und der damit verbundenen Zeremonie, statt. Bestimmt fragt ihr euch warum ihr nicht gleich in die Halle begleitet wurdet, sondern mit dieser staubigen Besenkammer Vorlieb nehmen müsst. Wie ihr vermutlich bereits wisst, existieren in Hogwarts vier verschiedene Häuser auf welche ihr verteilt werden könnt. Diese Zeremonie ist äusserst wichtig und bedeutsam, denn das Haus ist gleichsam eure Familie über die ganze Schulzeit. Ihr werdet zusammen im gleichen Turm wohnen, wo ihr eure freie Zeit im Gemeinschaftsraum verbringt, im gleichen Schlafzimmer übernachten, am selben Tisch speisen und auch zusammen den Unterricht besuchen. Die Vier–. Ja Bitte, Miss?", brach McGonagall ab, als sie die ausgestreckte Hand einer Schülerin über den Köpfen der anderen bemerkte.

Sie schaute mit geneigtem Kopf vorwurfsvoll über ihre Brille hinweg in die blauen Augen des unscheinbaren Mädchens. „Gibt es bessere und schlechtere Häuser?", fragte ein Mädchen mit rotem Haar und erwiderte McGonagalls durchdringenden Blick. McGonagalls Nasenlöcher flatterten, sie schien leicht aufgebracht. „Diese Frage müssen Sie für sich selbst beantworten.", fuhr sie fort, „Die Vier Häuser heissen Slytherin, Ravenclaw, Hufflepuff und Gryffindor. Ein jedes von ihnen hat seine eigene ehrenvolle Geschichte und hat im Laufe der Jahre dutzende bedeutende Hexen und Zauberer hervorgebracht. Nachdem ihr auf eure Häuser verteilt wurdet und das Schuljahr gestartet hat, könnt ihr für euer Haus wertvolle Punkte sammeln indem ihr die Regeln befolgt, im Unterricht mitmacht, grosse Leistungen erbringt und anderen in Not helft. Beachtet ihr jedoch die Regeln nicht", und James hätte schwören können, dass McGonagall ihn anstarrte, „werden eurem Haus Punkte abgezogen. Ihr sitzt Alle im selben Boot, also macht euch nicht unbeliebt und befolgt die Regeln. Am Ende des Schuljahres, erhält das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal. Eine bemerkenswerte Auszeichnung, die euch wiederum im Folgejahr einen Punktevorsprung gewährt. Ausserdem wird jedem Schüler des Siegerhauses ein Preisgeld in Höhe von 10 Galleonen ausbezahlt. Somit hoffe ich, dass ein jeder von Euch ein Gewinn für sein jeweiliges Haus ist. Die Zeremonie, an der ihr auf die anderen Schüler treffen werden, beginnt bald. Nun gut. Nutzt diese Zeit weise und macht euch, so gut es die Umstände erlauben, zurecht. Der erste Eindruck ist wichtig."

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