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Mein Chef kam auf mich zu und schaute sich mit mir meine verwüstete Wohnung an. Die Spurensicherung waren nämlich weg und wir verschafften uns ebenfalls Zugriff in meine Wohnung. Bildlich stellte ich mir vor, wie ihre zierliche Figur durch meine Wohnung lief und automatisch roch ich ein Parfüm. Ein Hauch von Rosen und süßlichem Duft. Die Leute aus der Spurensicherung fanden keine fremden DNA oder Fingerabdrücke. Nur Schuhabdrücke. Allein die Vorstellung, dass sie hier war, machte mich verrückt. Bestimmt wollte sie nach etwas Wichtigem suchen. Aber sie hatte doch mein Handy bereits. Was wollte sie noch? Ich schaute zu meinem Chef rüber, der sich die Papiere anschaute, die auf dem Boden lagen. Mein Blick fiel auf meine Kommode, auf dem eigentlich mein Familienbilderrahmen sein sollte, aber von dem jede Spur fehlte. Misstrauisch schaute ich mich um und kniff leicht meine Augen zu. Sie hat doch nicht..? Doch als ich den zerbrochenen Bilderrahmen sah, atmete ich erleichtert auf. Ich hob den hoch und stellte ihn wieder auf seinen Platz. „Ich muss diesen Fall wieder bekommen.", stellte ich fest, weil sie sich definitiv mit mir anlegte und wusste, dass ich sie schnappen wollte. Mein Chef schaute mich seufzend an und antwortete erstmal nicht. Mein Blick war fest und entschlossen schaute ich ihn an. „Zudem verstehe ich nicht, wieso mir der Fall entnommen werden sollte? Ich war zeitlich dran um diese Person zu schnappen!",fragte ich zugleich und wartete auf seine Antwort.
„Wir wollten dir die Arbeit entnehmen und zudem sehe ich, dass Sie in Lebensgefahr schweben.", äußerte er sich und verständnislos schaute ich ihn an. Das verstand ich nicht. Wieso sollte ich in Lebensgefahr schweben? In diesem Beruf ist es nun mal so, dass man mit dem Leben und Tod spielte. Eine falsche Aktion und man war ein toter Mann. „Das ist dennoch keine Begründung, mir mein Fall zu entnehmen, Sir!", setzte ich erneut an und mein Chef unterbrach mich. Sein Blick war neutral und ich wusste, dass er die Schnauze voll hatte. Doch das hatte ich auch.

TAMINA MONTENEGRO

Während die Frau lächelnd mit dem Hund spielte, zog ich an der Zigarette und beobachtete sie. Ihre braunen Haare waren zu einem Bob und sie hatte leichte Falten an ihren Gesicht. Ihre blauen Augen waren das auffälligste in ihren Gesicht und ihr Sohn hatte definitiv ihre Gesichtszüge und Augen. Vor meinen Augen erschien er. An dem Abend als ich ihn in dem Waldgebiet sah und an dem anderen Abend, als ich vorbeikam. Während er schlief, hatte ich ihn mehrere Minuten beobachtet. Wenn er schlief, hatte er eine ruhige Art. Doch in Wirklichkeit steckte in ihm ein Professioneller. Er könnte glatt in mein Team passen. Wir würden gemeinsam harmonieren mit unseren Fähigkeiten. „Wie lange willst du sie beobachten?", fragte mich eine weibliche Stimme und fragend drehte ich mich um. Sie schaute mich ernst an und wieder blickte ich zum großen Anwesend rüber. Der Garten war schön gepflegt und das Haus besaß zwei Stockwerke. Ein gemütliches Haus eben.
„Solange, bis ich ein Plan habe.", antwortete ich und schaute weiterhin sie an. Der Hund begann zu bellen und rannte plötzlich in Richtung Haustür und warf sich auf jemanden. Die männliche Statur kam mir augenblicklich bekannt vor. Arif. Er schaute mit seinen blauen Augen seinen Hund an und strich ihm sanfte auf seinen Kopf zu. Er war aber ein Sturkopf, ich hätte nicht gedacht, dass er so sehr an den Fall dranhängen würde. Viele Agenten haben es nach der Zeit gelassen. Doch er wollte nicht und das störte mich. „Du kannst gehen, sonst wird er dich sehen.", sprach ich und schaute zu ihr rüber. Sie nickte mir zu und verschwand in der nächsten Sekunde. Ich schmiss gewöhnlich die Zigarette weg und drückte es mit meinen Schuhen drauf. Zu schade dass er ein Agent war. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr direkt los. Ich kam vor einem luxuriösen Gebäude an und holte aus einer Schachtel meine goldene Maske heraus. Ich legte sie mir um meine Augen und verdeckte meine Identität. Ich strich über meine Kleidung, die schimmerte und stieg aus dem Auto aus. Ich rückte meine Haare zurecht und schloss die Tür hinter mir ab. Das große Wasserbrunnen war vor dem großen Gebäude und es standen überall Sicherheitsmänner um das Gebäude herum. Mittlerweile war es bereits dunkel geworden und die Lichter beleuchteten die Umgebung. Ich setzte meinen Weg fort und lief um den Brunnen herum und sah bereits das Eingangstor. Davor  standen zwei Männer, die mir zunickten und durchließen. Ein großer Flurbereich, welches einem großen Saal ähnelte, war bereits dekoriert worden für den heutigen Tag. Jede Verzierung glänzte bei der Bewegung und es liefen wunderschöne Frauen herum. Jede Frau begrüßte mich freundlich beim vorbeigehen und jeder hatte ein Lächeln im Gesicht. Innen drin sah es Edel aus. Die Farbtönen Gold und Roségold mischten sich miteinander und harmonierten gemeinsam. Die Gemälde von Jahrzehnten hängen wunderschön an den Wänden und der Boden war aus glänzenden goldenen Marmorstein. Weiter vorne verliefen zwei Treppenwege, die sich überkreuzten und in den zweiten Stock gelangten, welches man von oben sehen konnte. Die großen Kronleuchter hingen relativ oben und beleuchteten den ganzen Eingang. Ich öffnete mein Büro, welches am Ende war und trat herein. Meine Katze schaute mich aufmerksam an und ich nahm sie direkt in meine Arme. „Mein kleines Kätzchen, ich habe dich auch vermisst.", flüsterte ich und hauchte ihr einen Kuss auf ihr Gesicht. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und schaute mir durch meinen Laptop die ganzen Überwachungen an. Jede Person stand an der richtigen Stelle und arbeiteten fleißig. Eine Nachricht ertönte und als ich sie las, musste ich dann doch schließlich lachen. Arif, hätte nicht gedacht, dass du so schnell herausfinden würdest, dass ich in der Nacht in deinen Krankenzimmer war. „Holt ihn zu mir her.", sagte ich am Hörer und erhielt eine Bestätigung. Während ich die Katze streichelte, wanderten meine Gedanken zu ihm.

ARIF MISSOURI

Die ganze Nacht über hatte ich keinen Schlaf, weil ich mich mit Tamina Montenegro befasste. Sie brachte mich dazu und ich ließ mich darauf ein. Entschlossen schaute ich mir das Krankenhaus vom weiten an und lief anschließend rein. Ich lief an den Korridor vorbei und nahm den Aufzug um in den zweiten Stock zu fahren und in den Bereich lief, wo ich die letzten Wochen verbringen musste. Am Ende vom Gang war ein kleiner Informationsbereich und ich lief Zielgestrebt dahin. „Agent Arif hier, ich möchte gerne zu den Überwachungsbereich und die Aufnahmen von den einen Abend sehen.". Dabei nannte ich das Datum und die Uhrzeit. Sie nickte mir zu, nachdem sie mein Agenten Ausweis vorlegte.
Gemeinsam liefen wir in den obersten Stockwerk und öffnete mir die Tür. Drinnen saßen bereits Mitarbeiter und schauten sich die Aufnahmen an. Der einer Mann suchte nach den Aufnahmen und ließ mir anschließend Vortritt. Ich schaute mir die Aufnahmen an und erkannte im ersten Augenblick nichts auffälliges. Doch in er nächsten Sekunde lief eine blonde Frau herein und betrat den Personalraum, ehe dann kurze Zeit später eine schwarzhaarige herauskam und ich sie sofort erkannte. Sie lief zielstrebig in die zweite Etage und griff nach den kleinen Tablett und kam in den Raum, in dem ich lag. Ein paar Minuten vergingen und sie trat wieder heraus und sofort fiel mein Blick auf das Tablett. Ein Smartphone. Eher mein Smartphone. Sie tat es in ihrer Hosentasche und schaute sich dabei um. Sie lief dann eilig in den Personalraum und kurze Zeit später kam die Blondhaarige heraus. Tamina Montenegro. Sie wollte all meine Informationen klauen, damit ich nichts mehr an Beweise oder Hinweise habe. Ich bat ihn, mir eine CD brennen zu lassen und machte mich dann auf dem Weg zu meinem Auto. Meine Gedanken waren durcheinander. Ich hatte zum ersten Mal nach Lager Zeit, das Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg war um sie zu erwischen. Während der Fahrt hörte ich meine Musik und fuhr durch das Waldgebiet. Sie hatte sich mit dem falschen angelegt, das wusste sie auch. Mit etwas Zeit, würde ich es auch schaffen, sie hinter Gittern zu bringen. Meine Gedanken wurden unterbrochen, da mein Auto zu rattern begann. Ich bremste ab und hielt an der Seite an. Ich stieg aus und öffnete die Autohaube und sah das nichts war. Komisch, was könnte es sein?
Nachdenklich schaute ich mich um und hatte ein ungutes Gefühl. Als würde gleich etwas passieren. Ein Schmerz durchfuhr meinem Kopf und ich schwankte nach vorne. Meine Sicht verschwamm und ich hielt mich an das Auto fest. Ein weiterer Schlag brachte mich dazu, komplett das Bewusstsein zu verlieren.

Inocencia culpableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt