12

17 3 0
                                    

TAMINA MONTENEGRO

Jede Frau sah wunderschön aus. Unterschiedliche Hautfarben, einzigartige Augenfarben und passende Haarfarben. Ich schaute mir jede Gründlich an und eine stach am meisten heraus. Sie hatte schwarze Haare, die bis zu ihren Schultern gingen und braune Augen. Auch wenn sie gewöhnlich, wie jede andere aussah, hatte sie was. Sie schaute sich nämlich alles neugierig an anstatt sich mit anderen Frauen zu unterhalten. Perfekt wie immer gekleidet, lief ich die Treppen langsam runter und vermischte mich zwischen den Frauen. Als wäre vor einer halben Stunde nichts passiert und ich hätte kein Wutausbruch. Für LYNX brauchte ich immer Frauen und Mädchen, die mit Leidenschaft arbeiteten und es wollten. Sie müssten alle harmonieren und passen. Wenn mir jemand gefiel, drückte ich ihnen ein Kärtchen in ihrer Hand. So kamen sie auch einen Schritt voran. Der Ort, in dem sie sich nun befanden, war nicht der Ort LYNX. Nein, es war eine andere Location. Alles war glamourös geschmückt und eine wunderschöne Melodie lief im Hintergrund. Ich hatte an meinem Ohr ein Hörgerät und bekam immer eine Information. Sei es positiv oder negativ. So wie jetzt auch.
„Madam, eine von den Frauen hat ein GPS bei sich. Ich wiederhole, einer von den Frauen hat ein GPS bei sich.", ertönte die Stimme von einem meiner Männer und ich zog nachdenklich meine Augenbrauen zusammen. Ich warf ein Blick durch die Menge und drückte auf mein Hörgerät um zu antworten.
„Wie groß ist der Radius? Ist sie in meiner Nähe?",fragte ich ernst und wusste, innerhalb paar Minuten würden sicherlich die SEK und die Agenten kommen. Fluchend überlegte ich was ich machen sollte. Verdammt!

ARIF MISSOURI

Paar Stunden vorher

Cassandra machte sich für die Einladung fertig. Sie trug ein wunderschönes schimmerndes Kleid welches bis zu ihren Füßen fiel und einen Schlitz besaß, auf ihrer rechten Seite. Ihre Haare hatte sie offen und hatte auffällige rote Lippen. Als sie mich beim Beobachten erwischte, lächelte sie charmant und kam zu mir rüber. Ich saß auf ihrem Bett und hatte es mir gemütlich gemacht. Sie hob mit ihren Finger meinem Kinn und ihr Parfüm kam mir entgegen. „Also, das nenne ich mal perfekt.", sprach ich obwohl keiner sie übertreffen konnte. Ich meinte damit nicht Cassandra, sondern Tamina Montenegro. „Meinst du, sie wird das nicht mitbekommen?" fragte sie und ich schüttelte meinen Kopf. Ich gab ihr die Kette, die sie um ihr Hals band und schaute mich an. „Wofür die Kette?", fragte sie und ich schaute ihr tief in die Augen. In dieser Kette befand sich nämlich ein GPS drin und so könnten wir das Standort schneller finden.
„Das ist ein Geschenk von mir für dich",sprach ich und sie schaute mich erfreut an. Sie drückte mir ein Kuss auf die Lippen und bedankte sich.
Sie lief zu ihren Schuhen und zog ihre Pumps an. Sie prüfte alles im Spiegel und nickte mir zu. „Ok, ich bin bereit. Ich gehe jetzt.", sagte sie und wir verabschiedeten uns. Sie verließ das Zimmer und ich wollte ebenfalls ihr Zimmer verlassen, als ich doch stehen blieb. Mein Gefühl sagte mir, ich sollte ihre Wohnung durchsuchen, aber ich verwarf diesen Gedanken. Warum sollte ich das? Sie war meine Kollegin und hatte nichts zu verheimlichen. Ich verließ deshalb ebenfalls ihre Wohnung und stieg in mein Auto ein. In mein Büro angekommen, schloss ich die Tür hinter mir ab und zog meinen Mantel aus und hängte ihn am Garderobenständer ab. Ich öffnete meinen Laptop und Koordinierte ihren Standort. Sie befand sich auf den Weg und sie fuhr in eine anderen Stadt. Wenn alles so klappte, wie ich es erhofft hatte, würden wir einen Schritt vorankommen bzw. sie gleich inhaftieren. Die nächste halbe Stunde bearbeitete ich meine Aufgaben und sah auf meinem Laptop. Sie befand sich in einem nahegelegenen Wald. Ich hielt ihren Standort fest und notierte mir die Adresse. Dann wollen wir mal einen Besuch abstatten. Ich lief aus meinem Büro raus und lief den Gang entlang und klopfte an der Tür von meinem Chef. „Ich habe ihren Standort, Sir.", sprach ich und er schaute mich neugierig an. Ich legte ihm die Adresse vor und er schaute sich das ganze an.
„Also wenn wir auf den richtigen Weg sind und dort ein großer Beweis vorhanden ist, können wir Tamina Montenegro verhaften. Dann hätten wir das erreicht, was wir seit Monaten erreichen wollten.", sprach er und ich nickte zustimmend. Er rief die SEK an und wir zogen uns bewaffnet an. Wir stiegen in den großen Van ein und fuhren los. Je näher wir kamen, desto größer war meine Aufregung. Ich würde diesen Fall ein für alle mal beenden. Den Fall, den keiner beenden konnte. „Drei bleiben hier im Van drinnen, vier Leute werden einstürmen und jeweils zwei werden von der Seite angreifen. Wir umzingeln alle und suchen nach ihr." sagte der Anführer von der SEK und wir alle nickten. Wir saßen seitlich auf den Plätzen und das Auto hielt nach paar Minuten an. „Auf Kommando gehen wir los. Seid ihr bereit!", rief er und die anderen stimmten zu. „Ja Sir!", riefen sie und wie geplant stiegen wir in der Dunkelheit aus und liefen rein. Ich lief mit den anderen vier in den Eingang durch und die Musik lief von drinnen. Eine große Tür war vor uns geschlossen. Wir schauten uns alle an und die zwei Männer öffneten mit Gewalt gegen Tür und liefen rein. Als ich ebenfalls rein lief, blieb ich erstarrt stehen. Nein, das konnte nicht sein... Alles war leer, keiner war Anwesend. Die anderen liefen vor und prüften die ganzen Ecken und Nebenzimmer. Ich holte mein Handy raus und prüfte Cassandra's Standort. Sie musste hier sein. Doch keiner war hier. Wie konnte das möglich sein? Irgendwas stimmte gewaltig nicht. Ich warf ein Blick auf den Raum und blieb bei etwas glitzerndem stehen. Ich lief dahin und hatte einen Verdacht was es sein könnte. Ich hob die Kette auf, die ich Cassandra gegeben hatte und verfluchte mich. Was war mit Cassandra passiert? Die Kette war um meine Hand und ich ballte die Hand zu einer Faust. „Schaut wo sie sein könnte!", rief ich zu den anderen und schaute mir die Kette an.

Die Sorge um Cassandra stieg. Von ihr fehlte jede Spur. Was wenn Tamina sie erwischt hatte? Was wenn sie jetzt gefangen ist? Mein Kopf schien zu platzen. Wütend haute ich mit meiner Faust auf den Steinboden und bereute es sie dahin geschickt zu haben. Die anderen Männer suchten jeweils das ganze Hotel ab aber keine Spur. Mein Handy piepte und ich sah ihren Namen. Mein Herz setzte kurz aus und ich drückte auf den grünen Knopf „Cassandra! Wo bist du? Geht es dir gut!?", fragte ich sie hektisch und ich hörte sie aus der anderen Leitung hektisch atmen. Das ließ mich noch besorgter werden. Ist ihr was zugestoßen?„Arif, ich kann nicht viel reden. Ich bin in deren Gebiet und werde hier alles gründlich schauen. Mach dir keine Sorgen.", flüsterte sie und erleichtert atmete ich auf. Gut das mit ihr alles in Ordnung ist. „Pass auf dich auf und schicke uns Hinweise, verstanden.",sagte ich ihr und sie bejahte es, ehe sie auflegte. Dabei hatte ich noch so viele Fragen. Wieso sie nicht hier waren, sondern wo anders. Wie hatte sie ihre Kette verloren? Ich gab den anderen Männern Bescheid und wie verließen den leeren Saal und fuhren zurück ins Hauptquartier und versammelten uns alle in dem großen Raum. Mein Chef lief zu uns und schaute jeden von uns an. „Der Fall Tamina Montenegro ist hartnäckiger als wir dachten. Wir geben unser bestes um das ein für alle mal zu beenden. Unsere Agentin Cassandra ist jetzt unter denen und wird uns tatkräftig unterstützen.", sprach er und dankte noch den SEK für die Unterstützung. Doch als ich eine Nachricht bekam und ich das Video sah, brannten meine Augen vor Wut. Es reichte, sie ist mehr als einen Schritt zu weit gegangen.

Inocencia culpableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt