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Mein mieser Wecker begann zu klingeln und schlecht gelaunt öffnete ich meine Augen, schnappte mir den alten Wecker und schleuderte ihn gegen die Wand. Als es endlich still wurde, schloss ich meine Augen und versuchte weiter zu schlafen. Doch heute wollte das Schicksal nicht, dass ich mal in Ruhe schlief, denn mein Handy begann zu klingeln. Mit halboffenen Augen griff ich nach mein Handy, welches auf dem Nachttisch lag und drückte auf den grünen Knopf. „Arif, mein Junge! Du wolltest doch heute zu uns zum frühstücken kommen!.", hörte ich die empörte Stimme meiner Mutter und da ging das Licht bei mir an. Hellwach setzte ich mich auf und fuhr durch meine Haare. Verdammt, tatsächlich hatte ich ihr versprochen heute bei denen zu frühstücken. „Ich bin gleich bei euch. Bis später.", sagte ich schnell und schmiss die Decke von mir weg und lief nur mit Boxershorts bekleidet durch meinen Zimmer und betrat das Bad. Schnell nahm ich mir eine Dusche und zog mir meine beigene Cargohose an, mein weißes Hemd steckte ich in die Hose ein und zog drüber mein dunkelblauen Sweatshirt an. Ich schlüpfte in meine weißen sneaker und sprühte noch mein Parfüm auf mein Körper drauf und eilte schnell aus der Wohnung. Beim runterlaufen, begegnete ich meine Nachbarin, die mir freudig zu winkte und ich es erwiderte. Ich stieg in mein BMW ein und fuhr direkt los. Der Garten von meinen Eltern war schon gemäht und ich fuhr in den Parkplatz rein. Ein kleines Einfamilienhaus. Zwei Etagen und ein recht erhaltenes Haus. Meine ganze Kindheit hatte ich in diesen Haus verbracht und dies war mein großes Kindheitsstück. Als ich ausstieg und das Auto zuriegelte, kam ein bellender Hund in meine Richtung. Freudig ging ich in die Hocke und umarmte den großen schwarz Schopf und hörte ihn laut schnaufen. „Mein kleiner Basti, hast du mich so sehr vermisst?". Dabei hob ich den Großer hoch und lief mit ihm zur Eingangstür. Meine Mutter stand bereits mit ihren Kochlöffel und schaute mich tadelnd an.
„Der Basti hat so sehnsüchtig auf dich gewartet. Der kleiner freut sich jetzt richtig.", begrüßte mich meine Mutter nebenbei und ich ließ den Hund zu Boden. Bellend schaute er mich an und wedelte mit seinen Schwanz herum. „Ich habe ihn auch vermisst. Wo ist Papa?", fragte ich meine Mutter und sie deutete mit dem Kopf nach oben. Mein Vater hatte eine kleine Firma gegründet und ist seitdem damit sehr beschäftigt. Hauptsächlich verkauft er im Online Handel und muss Ware bestellen, die er dann vermarktet. Ich stieg die Treppen hinab und betrat in mein altes Zimmer, welches er nun als Büro verwendet. Als er mich erblickte, freute er sich sehr. Ein Lächeln umschlich seinen Lippen und er stand auf um mich zu umarmen. Freudig umarmten wir uns und gaben dann einen Handschlag.
„Mein Sohn, lange nicht gesehen. Wie geht es dir? Wie läuft es mit deiner Arbeit?", stellte er die Fragen und ich bemühte mich zu einen Lächeln. „Alles bestens. Wie immer halt. Wie läuft es bei dir so?", wechselte ich das Thema und begeistert erzählte er mir über sein guten Erfolg und ich freute mich für ihn. Es ist nichts zu spät, wenn man es machen möchte. „Wollt ihr nicht frühstücken?", hörte ich die Stimme von meinen besten Freund und freudig umarmten wir uns. Zuletzt hatten wir uns bei meiner Entlassung im Krankenhaus gesehen. Er leitete momentan eine Firma und war sozusagen die Führungskraft. Ein Möbelhaus. Wir stiegen alle die Treppen herunter und alles war bereits gedeckt. Nach so einer langer Zeit fühlte ich das Wort Familie wieder. Diese Gelassenheit, die Späße aber vor allem, den Zusammenhalt. Dankbar schaute ich leicht hoch und war glücklich für den Moment.„Sicher, dass du nachhause musst, mein Sohn? Willst du nicht hier übernachten und dann morgen losfahren?", fragte mich meine Mutter und ich schüttelte vergeben meinen Kopf. Ich musste morgen früh nochmal zur Arbeit und schauen was jetzt mit dem Fall passierte. Einfach problemlos haben sie meinen Fall weggenommen. Es ist eine Niederlage. Eine Niederlage, die ich nicht beschreiben kann. Zum ersten Mal hatte man mir meine Aufgabe weggenommen. „Ja, die Arbeit ruft. Ich werde mich bei euch melden.", versprach ich ihnen und drückte einen Kuss auf ihren Haarscheitel. Sie lächelte mir leicht zu und ich verabschiedete mich auch von meinem Vater. Ich stieg in das Auto ein und winkte ihnen ein letztes Mal zu, ehe ich dann aus dem Grundstück rausfuhr und mich auf die Straße einordnete. Nebenbei hörte ich meine Musik und konzentrierte mich auf die Fahrt. Nach einer halbstündige Fahrt, erreichte ich schließlich meine Wohnung und parkte in mein verfügbaren Parkplatz. Ich stieg gewöhnlich die Treppen hoch und steckte den Schlüssel in das Türloch und wollte die Tür aufschließen, doch mit einen leichten Stoß öffnete es sich problemlos. Was hinter der Tür war, ließ mir den Atem anhalten. Schockiert blieb ich stehen und blinzelte mehrmals. Nein, dass konnte nicht sein. Meine ganze Wohnung war verwühlt. Jemand ist in meine Wohnung eingebrochen. Meine ganzen Sachen lagen auf den Boden. Die Stühle sind umgeworfen, mein Fernseher lag auf den Boden, zertrümmert. Ich erkannte die vielen Blätter, die auf den Boden lagen. Ich fasste mich an der Stirn und wusste, dass nur eine Person dahinter steckte.

Die Blaulichter waren deutlich zu sehen und bestimmt fragten sich die Nachbarn, was geschehen ist. Sie sperrten die Wohnung komplett ab und die Polizisten fragten mich aus. Es war ein Disaster. Als einer der Spurensicherung kam und mir ein Zettel überreichte, öffnete ich diesen und las mir die Zeile durch. Diese saubere Schrift war deutlich zu erkennen. Geschwungen und ein Hauch von Verführung. Leg dich nicht mit mir an, Agent Arif. Sie war einfach problemlos in meine Wohnung eingebrochen. Sie hat sich alles in aller Ruhe angeschaut. Sie wusste, dass ich nicht zuhause war. Doch woher? Woher wusste sie das ganze?

TAMINA MONTENEGRO

Meine Schuhe gaben bei jedem Schritt ein kleinen Ton und neugierig schaute ich mir seine Wohnung an. Die Wohnung von Arif. Während er schön bei seinen Eltern war, konnte ich mir alles anschauen. Keiner konnte mich stören. Ich brauchte nämlich eine Sache und dann würde ich nie wieder hierherkommen. Seinen Laptop. Ich stellte fest, dass seine Wohnung komplett ordentlich und wirklich alles perfekt aussah. Meine Augen scannten den ganzen Wohnbereich und blieben bei seiner Tasche hängen. Ich griff nach dieser und öffnete ihn. Doch verärgert stellte ich fest, dass nichts fündiges drin war. Auf meiner Stirn bildete sich eine kleine Falte und ich wurde leicht wütend. Wo war sein verdammter Laptop? Nachdenklich lief ich in Richtung Schlafzimmer und vergeblich fand ich da auch nichts. In der Hand hielt ich einen Messer und schleifte ihn an der Wand. In mir drin tickte die Uhr und verärgert schmiss ich die ersten Stühle um. Ich lief an seinen Bücherregal und warf alles unnötige auf den Boden und blätterte durch seine Papiere und warf diese ebenfalls um. Arif, Arif, wo steckte bloß dein Laptop? Ein Anruf hinderte mich weiter zu suchen und ich hörte der Person an der anderen Leitung zu. „Das Laptop ist nicht zuhause.", sagte die Person und nachdenklich zog ich meine Augenbrauen zusammen. Da ich nicht weitersprach, redete die Person weiter. „Es ist im IT Bereich und wird geprüft.".Meine Wut scheint zu bröckeln und wortlos legte ich auf. In der nächsten Sekunde fiel der Fernseher und der Couchtisch zu Boden. Ich sah auf der Kommode ein Bild, diese nahm ich zu mir und schaute ihn mir an. Vier Gesichter schauten sich glücklich in die Kamera und fokussiert schaute ich es mir an. Eine glückliche Familie. Ein Besuch, wäre gar nicht mal so schlecht.

Inocencia culpableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt