Aufgrund meiner Arbeit musste ich erneut aus dem Haus und befand mich im Büro meines Chefs wieder. Er schien leicht besorgt und hatte die Hände verschränkt. Er hatte nämlich mich angerufen und meinte, ich sollte dringend in seinem Büro kommen. Ich saß ihm gegenüber und war bis jetzt ruhig. Zu ruhig. Er holte stillschweigend aus einer Schublade die Akte heraus und reichte mir diese rüber. „Ich habe sehr lange überlegt und ich denke, sie werden das schaffen. Sie sind einer der besten die diesen Fall erledigen können, aber ich habe eine Bitte an Sie.", sprach er und schaute mich prüfend an. „Erzählen Sie keinem dass sie an diesem Fall arbeiten. Dies könnte negative Auswirkungen auf Sie haben. Auch nicht ihren engsten Kollegen.", ergänzte er hinzu und ich schaute ihn wortlos an. Etwas überrascht nahm ich die Akte und nickte ihm zu. „Ich werde dafür sorgen, dass sie hinter Gittern kommt, auch wenn ich selber in Lebensgefahr schwebe.", versprach ich und er nickte mir zu.
„Eine gute Einstellung. Wie dem auch sei, sie haben genug für heute gearbeitet. Sie können wieder gehen.", verabschiedete er sich von mir und ich nickte ihm zu und verließ sein Bürozimmer und betrat meinem und versteckte die Akte in einem meiner Schubladen, die keiner öffnen konnte. Zuhause wäre es zu gefährlich, aber hier konnte sie keinesfalls reinkommen. Zufrieden mit mir selber ging ich zu meiner Pinnwand und betrachtete ihr Bild. Furchtlos blickte sie in die Kamera und ich fragte mich bis heute, wieso sie so geworden ist, wie sie heute ist. Ist es ihre Art oder hatte sie eine Vergangenheit, die sie heute zu dem Menschen gemacht hat, welches sie ist? Ich verließ das Hauptquartier und begab mich auf dem Weg nachhause. Unten parkte ich gewohnt ein und fuhr mit dem Aufzug nach oben. Als ich die Tür öffnete, kam mir ein süßlicher Duft entgegen und meine Alarmglocken schalteten sich an. Ich griff hinter meiner Hosentasche nach meiner Waffe und lief mit langsamen Schritten und aufmerksam in meine Wohnung rein. Sofort erblickte ich sie. Seelenruhig blätterte sie in einem Magazin herum und hatte mich nicht bemerkt. Sie blickte auch nicht auf. Ich hatte gezielt meine Waffe in ihre Richtung und blieb stehen. „Wenn du nicht deine Waffe runtermachst, werden meine Männer dich auf der Stelle töten.", sprach sie und hatte immer noch ihren Blick auf ihre Magazin und blätterte um. Ich blickte mich um und ließ anschließend meine Waffe sinken. Ich packte sie wieder rein, wo sie war und hatte immer noch meine Haltung. Seufzend legte sie ihr Magazin weg und ihre braunen Augen schauten zu mir rüber. Erst jetzt bemerkte ich ihren Grünstich in ihren Augen. Sie schaute mich gründlich an und überkreuzte ihren Bein auf das andere.
„Was hast du hier zu suchen, Montenegro?",fragte ich sie gezielt und es war mir tatsächlich ein Rätsel, wie sie hier reinkam. Normalerweise, hatte ich nur den Schlüssel und sonst niemand. Zudem war hier alles geschützt. Sie schaute mich hypnotisiert an und begann zu lächeln. „Bist du nicht erfreut mich zu sehen?Ich dachte nach unseren Wiedersehen, würdest du mehr gesprächiger werden.", sprach sie und betrachtete währenddessen ihre Fingernägel. Ihre Lippen waren dunkelrot und überstimmte mit ihren Mantel und ihren Nagellack überein. Sie war göttlich hübsch und man könnte meinen, jeder würde ihr zu Füßen liegen. „Wenn du wegen dem Vorschlag hier bist, hast du meine Antwort bereits bekommen.", sprach ich knapp und wollte nicht mehr sagen. Ich war vorsichtig, was ich sagte und wollte sie eher zum sprechen bringen. „Nun ja, ich wollte eigentlich zu deinem Eltern und einen Besuch abstatten, aber komischerweise waren beide nicht da.", sagte sie und wütend lief ich zu ihr rüber und packte sie an ihren Hals und drückte sie auf die Couch. Ich legte mein Knie neben sie und war gebeugt zu ihr. Ihr Geruch kam mir intensiver entgegen und ich konnte ihr wunderschönes Gesicht von nahem betrachten.
„Lass meine Eltern aus diesem Spiel! Hast du das verstanden!", knurrte ich die Wörter raus und schaute sie bedrohlich an. Anhand ihres Gesichtsausdrucks erkannte ich nichts. Sie schaute mich neutral und locker an, obwohl ich sie am Hals gepackt hatte. Ich sah wie sie mit ihrer Hand ein Stopp zeigte und ich erst merkte, wie die ganzen Männer um uns herum standen und die Waffen hielten. Sie schaute mich erneut an und packte meine Hand, welches um ihren Hals war und zog diesen Weg. In der nächsten Sekunde lag ich unter ihr und sie zückte ihren Messer hervor und legte diesen an meinem Hals. Unerwartet von dieser Technik schaute ich sie sprachlos an und sie begann teuflisch zu grinsen. „Du kannst von Glück reden, dass ich heute einen guten Tag hatte, sonst hätte das alles ganz anders geendet. Pass auf und nimm meine Worte ernst. Es wird hier keinen schlimmeren als mich geben!",flüsterte sie und hauchte danach einen Kuss auf meine Wange. „Ich komme wieder und erwarte von dir eine Antwort. Sollte ich keine erfreute Antwort bekommen, wirst du der nächste auf meiner Todes Liste landen.", sagte sie und entfernte sich von mir. Ihre Männer standen auf der gleichen Stelle und sie schaute mich ein letztes Mal an, ehe sie selbstbewusst die Wohnung verließ und mich erstarrt liegen ließ.TAMINA MONTENEGRO
Auf dem Weg zurück in meinem Büro, spürte ich immer noch den Druck an meinem Hals und wütend wurde ich durch den Gedanken. Welches Recht nahm er sich, mich am Hals zu packen! Wer war er denn! Innerlich raste ich vor Wut und wollte schleunigst Blut sehen. Ohne jemand zu betrachten, lief ich runter in den Keller und öffnete ein bestimmten Raum und erblickte ihn. Kraftlos hing er an der Wand und schaute zu mir rüber. Er war noch älter geworden, als ich es in meinem Erinnerung hatte. Seine grau weißen Haare wurden mehr und seine Falten deutlicher. Er, der damals mir Dinge angetan hatte, die ich nun an ihn anwendete. „Hast du mich vermisst...",sprach ich und knallte die Tür zu und schaute ihn mit einem Lächeln rüber. Er war ein sehr, sehr böser Mann. So böse, dass er das ganze verdient hatte. „Lass mich gehen, ich werde dich für immer in Ruhe lassen.",flehte er mich an und das brachte mich zum Lachen. Er wollte mich in Ruhe lassen? Warum hatte er das ganze nicht vom Anfang an getan? Mein Lachen verging und furchtlos schaute ich ihn an und näherte mich zu ihm. Ich unterdrückte die ganzen Erinnerungen und schaute ihn furchtlos an. „Du willst mich in Ruhe lassen? Denkst du, dafür ist das ganze nicht etwas zu spät? Hättest du das ganze nicht vor zwölf Jahren machen sollen? Mich friedlich leben lassen?", in meiner Stimme bröckelte die Wut immer mehr und ich holte mein Lieblingsmesser heraus. Ein feiner langer Taschenmesser. Eingraviert mit meinem Namen. Dieser Taschenmesser, den er immer verwendet hatte. „Erinnerst du dich an diesen Taschenmesser? Das ist genau dieser, welches du gerne benutzt hattest, als du deinen Spaß haben wolltest.", dabei lachte ich am Ende und schaute ihn an. Mittlerweile stand ich vor ihm und schaute ihn auf Augenhöhe an. Er hatte Angst. Das sah ich in seinen Augen. Angst, was ich mit ihm machen würde. „Wollen wir doch mit dem anfangen, welches du immer gemacht hast. Ritzen, richtig?", fragte ich ihn und er schluckte ängstlich und schüttelte den Kopf. „Ich habe einen Fehler gemacht! Ich wünschte, dass ich es rückgängig machen könnte.", entschuldigte er sich, aber ich schaute ihn intensiv in seine Augen an. „Einen Fehler? Du sollst genau das spüren, was sie gespürt hat! Was er gespürt hat!", zischte ich und stach schon mal mit meinem Messer an seinem Oberschenkel ein. Er schrie schmerzerfüllt auf und das Blut spritzte auf meine Kleidung, welches mir jedoch bedeutungslos war. Meine Augen waren stets auf ihn gerichtet und ich schaute ihn schadenfroh an. „Wie fühlt es sich an, so einen Schmerz zu empfinden? Sie haben das mehrfache gespürt und das nur weil du so böse warst, Onkel.",sagte ich und drückte etwas weiter rein. Meine Hand war mit Blut eingetränkt, aber ich ignorierte es gekonnt. Sein Geschrei klang schmerzvoll, aber genau das sollte er spüren. Den Schmerz. „Fahr zur Hölle!", schrie ich und stach nun mehrfach auf ihn ein. Ich achtete kaum wohin ich traf, Blind linderte ich dadurch meine Wut. Überall spritzte das Blut auf mein Körper und Gesicht und nach einer kurzen Zeit, sah ich wie er bewusstlos da hing. Ich schnappte mir ein Tuch und wischte mein Taschenmesser sauber durch. So ein elender bastard.

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Inocencia culpable
Romance„Weißt du, wieso er sterben musste?", fragte sie mich ruhig und ich wusste nicht worauf sie hinaus möchte. Sie näherte sich an meinem Ohr. „Wer mein Geheimnis weiß, wird nicht länger überleben. Er wusste ein einziges Detail über mich und das brachte...