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Meine ganze Wut galt dem Boxsack. Immer fester schlug ich auf den Sack ein und meine Wut stieg von Sekunde zu Sekunde auf. Ich spürte den Schweiß auf meiner Stirn, welcher runter lief und abtropfte. Ich spürte, wie meine Atmung flacher war und ich langsam Durst bekam. Ich sah nur fokussiert zu dem Boxsack, welches hin und her flog nach meinen Schlägen. Wie lange stand ich schon hier und ließ meine Wut raus? Das wusste ich nicht. „Exakt 46 Minuten, Arif.", hörte ich hinter mir die Stimme von Cassandra und ich hörte auf den Box zu schlagen und hielt den Box vom schwanken fest. Ich blickte nach hinten zu ihr und sah, wie sie sitzend zu mir blickte und in ihrer Hand eine Stoppuhr hielt. „Du hast auf jeden Fall eine gute Ausdauer, hast in den Takt geboxt und warst sehr fokussiert. Mit weniger Wut, würde ich schon fast sagen, wärst du ein Profi.", gab sie ihre Meinung und legte die Stoppuhr weg. Sie stand auf und lief zu mir hin. Ihre Augen schauten standhaft zu mir rüber und ein Lächeln umschlich meine Lippen. „Lass uns ein Kampf machen.", schlug sie vor und ich begann leicht zu lachen. Das würde bestimmt ein Kinderspiel werden. Ich nickte mit meinem Kopf und stellt mich in Kampfposition hin. Sie band ihre Haare zu einem Zopf und stellte sich ebenfalls in Kampfposition hin. Ich beobachtete äußerst auf ihre Bewegung und Abweichungen. Vorerst griff ich sie nicht direkt an. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und sie fokussierte mich mit ihren Blicken. Der erste Angriff von ihrer Seite. Sie schlug mir direkt ins Gesicht und ich konnte in letzter Sekunde abweichen. „Nicht schlecht.", sprach ich und griff sie direkt an. Sie wich paar Schritte nach hinten und packte mich an die Schulter und gab mir eine Kopfnuss. „Du hast die Regel missachtet.", sprach ich und hielt mir die Nase fest. Das tat weh. Sie kicherte und lockerte ihre Haltung. „Regeln sind da um sie zu brechen.", antwortete sie und boxte mir in den Bauch und ich verkrümmte mich und bekam erneut ein Schlag gegen mein Gesicht. „Verdammt, Bitte nicht mein Gesicht!", fauchte ich und wusste, dass ich für paar Tage blaue Flecken habe. Sie wollte erneut angreifen, aber ich packte sie und warf sie auf meine Schulter. „Du brauchst eine Abkühlung, Madam!", sprach ich und sie zappelte. „Nein! Tu das nicht.", schrie sie und schlug mir auf mein Rücken. Als das ihr nicht half, begann ich zu lachen. „Du denkst doch noch...", wollte ich weiter sprechen, aber spürte einen biss an meinem Hals. Ich zischte auf und zog sie von mir weg, aber sie ließ nicht locker. Diese zicke! Ich ließ sie los und automatisch löste sie sich von mir und ich funkelte sie wütend an. „Du hast sie nicht mehr alle!", sprach ich und sie grinste mich schelmisch an.
„Das weiß ich.", sprach sie und ich verdrehte meine Augen. Doch dann fiel mir ein, dass ich zum IT musste. „Ich muss mal gehen, wir sehen uns.", sprach ich und joggte aus dem Sportraum.

„Gibt es Neuigkeiten?", fragte ich den IT Mitarbeiter, der seit letzte Woche an meinem Laptop arbeitete. „Also wir haben einen wichtigen Standpunkt gefunden, der für dich nützlich sein könnte.", begann er direkt zu sprechen und tippte konzentriert auf seiner Tastatur. Ich schaute ihn konzentriert dabei zu und in wenigen Sekunden druckte er mir eine Adresse aus. „Also, wenn ich das richtig lese, soll das in einem Edlen Club sein?", fragte ich ihn und er zuckte mit den Schultern. Ich schaute mir die Adresse an und faltete das Blatt zusammen, ehe ich das Blatt in meiner Jackentasche reintat. „Es ist nicht nur ein Edler Club. Es ist viel mehr als das. Keiner kann da einfach so rein. Man benötigt das VIP Ausweis und das sucht sich der Betreiber selbst aus.", fügte er hinzu und ich schaute ihn nachdenklich an. Also konnte ich da nicht einfach so rein. „Wie könnte man sich da reinschleichen? Irgendwelche Ideen?", fragte ich ihn und er tippte an seiner Tastatur. „Wir könnten eine weibliche Person als Mitarbeiterin schicken. Vielleicht könnte sie sich unter die Menge nach Hinweisen und uns weitere Details geben.",sagte er und meine Gedanken wanderten zu Cassandra. Ob sie es machen würde? „Ich danke dir vielmals.", sprach ich zu ihm und nahm mir das Laptop entgegen und verließ den IT-Raum und sah wie Cassandra auf einem der Stühle im Flur saß und seelenruhig schlief. Seufzend hob ich sie in meine Arme und lief dann zu meinem Auto, welches in der Garage geparkt ist ein. Ich öffnete die hintere Tür und legte sie vorsichtig rein, ehe ich nach vorne stieg und losfuhr. Ich hatte seit kurzem einen neuen Aufenthalt, da meine vorherige Wohnung verwühlt wurde und ich dort keinen Schutz mehr hatte. Jetzt wohnte ich zurzeit in einem Apartment, welches bewacht wird von Sicherheitsmännern. Ich fuhr in die Garage ein und scannte mein Ticket ab. Cassandra schlief tieffest und es störte sie wohl nicht, dass sie herumgetragen wird. In der Wohnung angekommen, lief ich in mein Schlafbereich und legte sie sanft auf das Bett ab. Ich zog ihre Schuhe währenddessen aus und deckte sie sanft zu. In mein Schlafzimmer hatte ich glücklicherweise einen Schreibtisch und nach dem duschen und umziehen, begab ich mich dort und recherchierte über diesen Club. Es vergingen Stunden und viel fand ich nicht drüber. Doch eine Sache wusste ich. Tamina leitete diesen Club. Es erschienen einige Bilder, in dem sie lächelnd posiert stand. Neben ihr paar Geschäftsmänner. Dieses Lächeln sah ich zum ersten Mal. Mein Herz sprang leicht in die Höhe und ich konnte mein Blick nicht abwenden. Sie war die reinste Verführung. Jeder Mann würde ihr zu Füßen liegen. Ihre Augen glänzten leicht und alleine schon wie sie sich posierte, zeigte wie viel Selbstbewusstsein sie zeigte. Schnell klickte ich das Bild weg und fokussierte mich auf dem Club. Das alles musste nun klappen. Ich schaltete mein Laptop aus und lief in die Küche um mir einen Kaffee zu machen. Das Licht in der Küche war leicht hell und nachdenklich schaute ich aus dem Fenster. Ich bin gespannt was der nächste Tag mit sich bringt.

Inocencia culpableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt