Elijah's Pov:
Am nächsten Morgen tat mir alles weh. Nicht so schlimm, wie wenn mein Vater mich verprügelte, doch trotzdem tat mir alles weh auf eine unangenehme Art und Weise.
Trotzdem zog ich mich nach einer Schmerztablette an und schlich aus meinem Zimmer in die Küche. Gerade wollte ich aufseufzen und den Gedanken zur Wahrheit machen, dass mein Vater immernoch nicht da war, als ich ihn lächelnd und mit einer Tasse Kaffe in der Hand an der Theke lehnen sah. »Na, auch mal wach?«, fragte er mich nüchtern und ich sah ihn verwirrt an. »Seit wann bist du so früh wach?«, fragte ich genervt und schlurfte zum Kühlschrank rüber, aus welchem ich mir einen Red Bull holte. »Seitdem wir heute wohin müssen!«, war die Antwort meines Vaters und ich blieb wie erstarrt stehen, die Kühlschranktür fiel wieder zu. »Bitte was?«, fragte ich nun schockiert und sah meinen Vater an. »In einer Stunde kommst du mit mir, ich muss dich jemanden vorstellen!«, sagte mein Vater nur streng, stellte die leere Tasse in die Spüle und verließ die Küche.Wie angewurzelt blieb ich in der Küche stehen, meine Hand begann zu zittern und in meinen Kopf schossen tausende Szenarien von früher. Wie er mich aus dem Haus gezehrt hatte, selbst auf der Straße hatte er mich geschlagen, wenn ich nicht hören wollte und ständig hatte er mich angeschrien. Und jetzt sollte ich das alles nochmal mitmachen? Sein ernst?
Trotzdem hielt ich mich an die Worte meines Vaters und etwas mehr als eine Stunde später verließen wir das Haus. Er war tatsächlich noch nüchtern und viel zu gut drauf, ich war angespannt und das Gegenteil, von glücklich oder fröhlich.
»Na komm schon Elijah! Es wird dir gefallen!«, sagte mein Vater und legte seinen Arm um meine Schultern, ich spannte mich noch mehr an. »Mir gefällt nichts, was du organisierst!«, raunte ich und trat zur Seite, sodass sein Arm mich nicht mehr berühren konnte. Mein Vater nervte mich. »Also früher warst du nicht so ...«, der Satz meines Vaters verletzte mich und mein Herz zog sich zusammen, mein Blick wanderte auf den Asphalt. »Wie bin ich denn?«, fragte ich nach und der Mann seufzte. »Abweisend, depressiv, zurückweisend!«, das verletzte mich noch mehr und meine Augen füllten sich mit Tränen. War ich wirklich so scheiße? War ich wirklich so ein schlimmer Sohn?
»Vorallem war früher keine Psychotherapie bei dir nötig!«, fuhr er fort und ich blieb angespannt stehen. »Halt den Mund!«, raunte ich und mein Vater blieb etwas von mir ebenfalls stehen. »Bitte was?«, fragte er nach und die Wut bahnte sich einen Weg durch meinen Körper. »Halt den Mund und hör auf dich über mein Verhalten zu äußern, denn du hast keine Ahnung! Du bist einer der Gründe, warum ich so bin wie ich bin und du kannst nichts daran ändern, wenn du mir sagst, wie sehr du mich hasst!«, sagte ich nun laut, bedrohlich und meine Stimme überschlug sich fast. Ich zitterte leicht, drehte mich um und ging. Ich ließ meinen Vater dort stehen und wusste, dass mein Verhalten heute Abend noch Konsequenzen haben würde. Doch jetzt musste ich weg. Weg von ihm und weg von der Realität, also ging ich zum Brückengeländer.
Eine Brücke über einer Autobahn, umzingelt von Mauern. Und eine dieser Mauern im Schatten suchte ich mir aus. Niemand war hier, niemand wollte nach hier. Von dieser Brücke waren bereits mehrere Menschen gesprungen und hatten sich in den Tod gestürzt, weil sie das Leben nicht mehr ausgehalten hatten. Ich jedoch, sprang nicht. Das war nicht mehr mein Plan, nachdem ich erfolgreich davon abgehalten war. Jemand hatte sein Leben, für meines geopfert. Eine Person, die ich mehr als nur in und auswendig kannte. Eine Person, mit der ich blutsverwandt war und mit der ich so viele schöne Momente erlebt hatte, für dich ich unglaublich dankbar war.An einer der roten Backsteinmauern sah ich mich ein letztes Mal um und dann schnellte meine Faust auf den Stein. Der Schmerz durchzog meine Hand, meinen Arm, meinen kompletten Körper, doch ließ mich auch weiter machen. Meine Fäuste schlugen auf die Wand, ohne Rücksicht auf die Schmerzen, die das ganze hinterließ. Doch die Schmerzen waren Teil meines Plans. Ein Teil, um zu überleben war ganz einfach Selbstverletzung.
Irgendwann ließ ich mich gegen die Wand sinken, stützte mich mit meinem Körper gegen den kühlen Stein und schloss die Augen, meine Stirn lehnte ebenfalls an der Mauer. Erneut schlug ich mit der Faust gegen die Mauer, doch diesmal kraftlos und der Schmerz überkommt mich in einer Welle. Meine Fingerknöchel sind blutig aufgeschlagen, doch das war mein Ziel. Meine Wut war weg, die leere in mir wurde vom Schmerz ersetzt und den Hass gegenüber meines Vaters hatte ich ausgelassen. Und ohne den Schmerz wäre dort nun wieder nichts. Kein richtiges Gefühl, schien in mir zu ruhen. Da war nur diese ätzende Leere, außer wenn ich ihn sah. Verrückt, dass ich den Jungen mobbte, den ich attraktiv und anziehend fand, auf eine mir bisher unerklärliche Weise.
Ich war verrückt und durchgeknallt. Nicht mehr und nicht weniger....
DU LIEST GERADE
Boys in love
Teen FictionEr ist, seitdem er auf dieser neuen Schule ist, schon immer der Mobber gewesen. Als Mobber, Badboy, Mädchenschwarm und gleichzeitig trotzdem Klassenbester, lässt es sich für ihn leben. Zumindest in der Schule, denn Zuhause ist das nochmal was ganz a...