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~I ain't worried-OneRepublic~

Elijah's Pov:

So schnell wie das Wochenende angefangen hatte, war es leider auch schon wieder vorbei. Doch es war wunderschön gewesen. Kyran und ich waren am See gewesen, hatten unsere Zeit alleine verbracht und einfach geredet und gelacht. Es war perfekt gewesen, bis ich Sonntag nach Hause gekommen war. Mein Vater hatte mich erwartet, wie immer stand er unter Alkoholeinfluss und war wütend, auf irgendwas. Er hatte mich geohrfeigt, mich geschubst und mich geschlagen, dann hatte er mich gehen lassen. Und trotzdem wusste ich nun wieder, dass mein Vater, kein richtiger Vater war. Denn vermutlich tat ein richtiger Vater, seinem Kind nicht sowas an. Sollte ein Vater, sein Kind nicht eigentlich lieben und vor anderen Beschützen, die nicht gutes für das Kind wollen? Bei mir war es nicht so. Mich müsste jemand vor meinem eigenen Vater beschützen, doch dies würde niemand für mich tun können. Es war hoffnungslos, gegen die Geschehnisse mit ihm anzukämpfen, da es sowieso nicht bringen würde.

Als ich am Montag in die Klasse trat, war ich genauso lustlos und zu spät, wie immer. Und als mich dann die hyperaktive Mrs Jonathan, mich grimmig fragte, warum ich zu spät war, sah ich sie nur müde an. »Um die Wahrheit zu sagen: Eigentlich wollte ich schwänzen, doch jemand hat mich gezwungen, zu Ihrem beschissenen Unterricht zu erscheinen, also bin ich nun hier, wenn auch zu spät!«, sagte ich mit rauer Stimme und Mrs Jonathan schnaubte. »Und Sie können meinen Unterricht auch sofort wieder verlassen, denn solche Schimpfwörter will ich hier nicht hören!«, fauchte die Frau und ein Grinsen flog über mein Gesicht. »Das war mein Ziel, vielen Dank!«, sagte ich, bevor ich wieder aus dem Raum heraus ging und die Tür hinter mir zufallen ließ. Die Schulflure waren leer, aus den Kursräumen drangen vereinzelt Stimmen und jeder schien im Unterricht zu sein. Wenn ich nicht in der Schule gewesen wäre, dann wäre ich ins Sportzentrum gefahren, doch von der Schule aus zu laufen, wäre etwas sehr weit gewesen, weshalb ich es sein ließ.

Schließlich stand ich draußen, auf dem Schulhof und fragte mich, warum ich überhaupt gekommen war. Warum musste mein Vater mich auch unbedingt heute zwingen, um in die Schule zu gehen?

Ich ließ mich einfach auf eine Bank fallen und schmiss meinen Rucksack auf den Boden neben mir, dann sah ich auf den leeren Hof vor mir. Hier konnte mich immerhin niemand sehen, da die Bank hinter dem Sportplatz war und auch hinter dem Gebäude, welches den Sportplatz vom Schulhof abtrennte. Somit war das Schulgebäude sozusagen gegenüber von mir und ich könnte Aktivitäten sämtlicher Art machen, von denen vermutlich nur die Leute, die in den Umkleiden (aka. dem Gebäude hinter mir) sich umzogen und den Hinterausgang benutzten. Doch dies taten nur die wenigsten, da so gut wie niemand diesen Hinterausgang kannte.

Plötzlich wurden zwei Arme von hinten um meinen Hals gelegt und jemand schmiegte seinen Kopf an meinen. Sofort wusste ich, wer es war und ein Lächeln huschte über mein Gesicht. »Ich dachte, du könntest ein wenig Gesellschaft gebrauchen!«, flüsterte er leise und sein Atem streifte meine Wange. »Von dir immer!«, raunte ich und er ging einmal um die Bank herum, bevor er sich neben mich setzte. Jedoch war mir der Abstand zwischen uns zu groß, also legte ich meinen Arm um seine Hüfte und zog ihn neben mich. Und Kyran lehnte sich bereitwillig an mich, während meine Hand weiterhin auf seiner Hüfte ruhte und er seine Hand auf mein Knie legte. »Ist das nicht auffällig?«, fragte ich schließlich, doch er schüttelte seinen hübschen Kopf leicht. »Hab Phil als Ausrede benutzt! Der hat aus der Nase geblutet und ich hab ihn ins Krankenzimmer begleitet, bevor ich abgehauen bin und erst zur zweiten Stunde hab ich vor, wieder aufzutauchen!«, erklärte er mir und lächelnd wuschelte ich durch seine blonden Haare. »Du bist schlau mein Lieber! Du bist sehr schlau!«, sagte ich und er legte seinen Kopf an meine Schulter. »Naja ... du erbringst in allen Fächern so gut wie die Höchstleistungen und willst mir erzählen, ich seie schlau?«, fragte er und ich nickte leicht. »Oh ja, du bist schlau! Schule macht schlau, aber nur über theoretische Dinge! Wenn du gelerntes auch in der Praxis direkt anwenden kannst, dann bist du zumindest für mich schlau!«, sagte ich und kopfschüttelnd lachte er leise. »Wie kompliziert du das formulierst!«, bemerkte er und ich sah lächelnd den blonden Jungen an. Meinen blonden und perfekten Jungen. My Darling.
»Ich versuche nur nicht immer eins zu eins zu wiederholen, dass du perfekt bist und bleibst!«, redete ich mich raus und bemerkte, wie Kyran sich etwas mehr an mich lehnte. Ich lehnte meinen Kopf leicht an seinen und genoss einfach die Zeit, die ich mit ihm verbringen konnte.

»Woher wusstest du eigentlich, dass ich hier bin?«, fragte ich schließlich, nachdem wir lange Zeit einfach in eine angenehme Stille verfallen waren. »Also von deinen Lieblingsorten in der Schule steht diese Bank hier ganz oben auf der Liste! Und wenn du nicht hier gewesen wärst, dann wärst du abseits des Schulgebäudes, meistens um zu rauchen!«, sagte Kyran und mir fiel etwas auf. »Seit wann raucht eigentlich niemand von uns mehr so aktiv?«, fragte ich erneut und Kyran sah leicht zu mir hoch. »Also ich rauche nicht, weil ich keine Zigaretten mehr habe und zu faul bin, mir neue zu kaufen!«, erklärte er und nachdenklich sah ich in seine grünen Augen. »Ich hatte es einfach nicht mehr nötig!«, bemerkte ich schließlich doch und war gleichzeitig überrascht, dass ich den Gedanken laut aussprach. So konnte ein Mensch eben einen anderen verändern.

...

Boys in love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt