Das Armband

19 3 0
                                    

Der nächste Tag bricht an und wieder das gleiche Morgenritual. Nur dieses Mal verpasst Lumine den Bus.

Mist, jetzt muss ich laufen! Ich komm noch zu spät zur Schule!

Sie rennt und rennt. Dadurch, dass sie das ziemlich oft machen muss, hat sie eine erstaunliche Ausdauer entwickelt und kommt nur etwas verspätet an der Schule an. Der Unterricht hat zwar schon begonnen, aber wenn sie jetzt kommen würde, würde Herr Smith nichts sagen, es sind ja nur ein paar Minuten und ihre Noten sind ja auch gut. Jedoch ist es nicht so einfach wie sie es sich denkt...

Alison: Ohhh wen haben wir denn hier? Unser kleiner Lehrerliebling...

Lumine: Lass mich in Ruhe, ich bin schon spät dran...

Alison: Hey! So redest du nicht mit mir! Was denkst du, wer du bist!

Sie zieht an Lumines Arm und wirft sie mit voller Wucht in ihren Spind, an dem sie bis eben stand. Danach verschließt sie diesen und geht lachend weg.

Lumine: Das kannst du nicht tun! Lass mich raus! Ahhhhh!

Aber niemand hört sie. Die Teenagerin springt immer wieder gegen die Schranktür um diese aufzubrechen, jedoch vergebens. Nach einer Weile tut ihre Schulter weh und sie gibt auf. Vor lauter Frust fängt sie an zu weinen. Sie könnte ihre Eltern über ihr Handy anrufen, aber dadurch würden sie sich nur unnütz Sorgen machen, deshalb beschließt sie zu warten. Irgendwann muss jemand sie rauslassen.

Der Unterricht ist vorbei und man hört die Schüler aus den Räumen kommen. Jetzt ist Lumines Chance und sie ruft erneut nach Hilfe. Nach einer Weile geht tatsächlich die Tür auf und vor ihr steht...

Uhhh, nicht der schon wieder...

Chase: Was machst du denn hier? Alison, warst du das?!

Diese zuckt nur mit den Schultern. Lumine rennt nur davon und aus der Schule. Jede Menge Schüler haben sie dort gesehen und es ist ihr unglaublich peinlich. Zuhause angekommen, verzieht sie sich leise wieder in ihr Zimmer. Ihre Eltern haben aber mitbekommen, dass sie da ist.

Mutter: Lumine? Der Direktor hat angerufen und gesagt, dass du heute nicht in der Schule warst... Was ist los?

Lumine bricht in Tränen aus und ihre Adoptivmutter umarmt sie schnell zur Beruhigung. Nachdem ihre Tochter ihr alles erzählt hatte, geht die erwachsene Frau kurz aus dem Zimmer und kommt mit einer Schatulle wieder.

Lumine: Was ist das?

Fragt sie und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.

Mutter: Das ist ein Geschenk von deiner richtigen Mutter. Sie wollte es dir irgendwann geben, aber kam leider nicht mehr dazu. Ich glaube nun ist der richtige Moment dafür. Sie legt das Kästchen zu Lumine und verlässt den Raum. Schnell schnappt sich diese das Geschenk und öffnet es. Dort drin ist ein Armband mit Blüten als Anhänger.

Es ist wirklich schön...

Sie macht es sofort um und guckt es Minuten lang an, bevor sie einschläft.

~Am nächsten Tag~

In der Schule angekommen, wird Lumine zum Direktor gebeten, der wissen möchte, wo sie gestern war. Die 1er Schülerin ringt mit sich selbst, ob sie die Wahrheit sagen solle oder nicht. Schlussendlich entscheidet sie sich und erzählt die volle Geschichte, denn Alison decken, will sie auch nicht. Der Direktor hört sich alles an, danach darf Lumine gehen. Im Unterrichtsraum sieht sie nur wie die Cheerleaderin den Raum verlässt, begleitet von der Sekretärin des Direktors. Sie scheint schon zu ahnen, dass sie in Schwierigkeiten steckt und schaut Lumine nur böse an, bevor sie die Tür zum Raum schließt.

Ob das eine gute Idee war Alison zu verpetzen...?

Der Unterricht ist vorbei und alle Schüler gehen nach Hause. Als auch das schüchterne Mädchen gerade gehen will, wird sie plötzlich aufgehalten.

Alison: Denkst du wirklich, du kommst einfach so davon!

Das beliebte Mädchen und ihre Clique schnappen sich Lumine und zerren sie zu dem nahegelegenen Schuppen des Hausmeisters. Dort sperren die Cheerleader sie ein und nehmen ihren Rucksack mit, damit sie niemanden anrufen kann. Das Mädchen schreit nach Hilfe und probiert auszubrechen, es gelingt ihr jedoch nicht. Es ist schon nachts und Lumine kauert auf dem Boden, dabei schaut sie ihr Armband an.

Mama, bitte hilf mir... Ich will hier raus... bitte!

Auf einmal beginnen die Blüten des Armbands zu leuchten und die Besitzerin springt nur erschrocken auf. Das Licht wird immer heller und heller und Lumine muss schlussendlich ihre Augen schließen. Im nächsten Moment spürt sie eine warme Brise und hört Vögel zwitschern. Als sie die Augen öffnet, kann sie nicht glauben, was sie sieht.

From another worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt