11 Kapitel - Schuld

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11 Kapitel

Schuld


Verschwitzt und der Hitze erlegen, bewegt sich Andropov immer weiter in diese warme, angenehme Feuchtigkeit. Seine Sinne sind vernebelt und durch die süße, vertraute Stimme, die seine Ohren wahrnimmt, wird er immer mehr betört. Die Sicht von ihm ist leicht verschwommen und dunkel, aber er weiß ganz genau, wer da unter ihm liegt und immer wieder stöhnt. Je tiefer der Blauhaar sich in ihr versinkt, desto mehr krallen sich die zierlichen Hände von seiner Geliebten an seinen Schultern. Er ist gut dabei seine Kontrolle zu verlieren, denn er umfasst die Handgelenke seiner Frau, um diese über ihren Kopf ins Bett zu drücken und befestigt diese mit einer Hand. Die andere freie Hand lässt er an ihren langen schmalen Hals gleiten, hinab bis zu den Brüsten und musste bei dem Anblick, was ihm da bot, grinsen. Während er wilder wurde, beugte er sich herunter, um ihren Mund mit seiner Zunge zu beschlagnahmen. Als nächstes Ziel leckt der Blauhaarige an ihrem Hals und beißt zu, bis Kluke's Stimme mit seinem Namen im Mund zu einem Höhepunkt kommt. Andropov schmeckt Blut, erhebt sich panisch und realisiert, was er seiner Geliebten angetan hat. Dieser Anblick währt nicht lang, denn kurz darauf wird alles schwarz.

Schweißgebadet wacht Andropov im Bett auf. Erschrocken und mit weit geöffneten Pupillen liegt er mit dem Rücken auf dem Bett. Seine Schuld geht ihm kalt den Rücken entlang und bleibt tief sitzen. Die grelle Morgensonne ist noch fern, aber dunkel ist es auch nicht mehr. Ein Kontrollblick auf die Seite zeigt, dass Kluke friedlich und zufrieden im Tiefschlaf zu ihm gewandt liegt. Noch immer unsicher dreht er sich zu ihr und merkt dann erst jetzt, dass die Braunhaarige auf seinem Arm liegt und ihre Hand auf seiner Brust. Wenn er sich richtig erinnert, dann hat er ihr versprochen, jede Nacht mit ihr zu kuscheln. Er wünscht sich, dass es wirklich nur beim Kuscheln geblieben ist und dass das eben nur eine Erinnerung aus einem sehr schlechten Traum war. Jedenfalls scheint sie wirklich keine Spur an ihren Hals zu haben und beide haben ihre Kleidung noch an. Langsam hat er sich wieder beruhigt, aber er ist viel zu wach, als dass er jetzt wieder schlafen gehen könnte. Mit geschickten Bewegungen schafft er es aus dem Bett, ohne die Schlafende zu wecken. Der Zeiger zeigt kurz vor 5 Uhr an und Andropov beschließt, für paar Sekunden unter die kalte Dusche zu gehen, um dann anschließend das Zimmer zu verlassen. Er braucht einen klaren Kopf und vor allem Abstand von Kluke. Die zu viel gewordene Körpernähe von ihr hat immerhin diesen Traum verursacht. Das Ganze hat eine Richtung angenommen, die er nicht mehr kontrollieren kann.

Einige Zeit später ist Kluke etwas traurig, dass sie alleine im Bett aufgewacht ist, aber hat Verständnis, als sie die Nachricht von Andropov auf dem Tisch gelesen hat.

Andropov's Zettel Nachricht: „Ich bin schon wach und dachte ich lasse dich noch schlafen, damit du dich richtig erholen kannst von deinen Verletzungen. Bis zum Frühstück ist noch Zeit, aber falls du bis dahin noch nicht unten bist, komme ich dich holen. - Andropov"

Dieser lange, schöne, erholsamer Schlaf tat ihr gut. Mit viel Motivation in den Tag begibt sie sich ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Positiv überrascht, wie viel besser es ihrem Bein geht, zieht sie ihre gelbe Leggins an. Mit zugebundenen Haaren war sie gerade dabei, ihre Schuhe anzuziehen, bis sie plötzlich laute Stimmen draußen im Flur wahrnahm. Kluke ist sich nicht ganz sicher, was da vor sich geht, weswegen sie ihre Tür zunächst nur einen Spalt aufmacht.

Bouquet: „Aber Shu, ich wollte dich bloß nur wecken, weil es gleich Frühstück gibt und du noch bis eben geschlafen hast."

Shu: „Das nennst du wecken, in dem du mir an die Wäsche gehst?"

UnausgesprochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt