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Zwei Wochen später ist das Eier Problem im Supermarkt immer noch Thema bei uns zu Hause, aber auch in den anderen Londoner Haushalten. Nirgends gibt es noch welche und so kamen wir dann auch irgendwie zu unseren neusten Familienmitgliedern.
Vor ein paar Tagen kamen Tom und die Jungs auf die Idee das Problem nun eigenständig selbst zu lösen.
Und so kam es dann, dass wir nun Hühner haben. Also haben wir jetzt zwar ein Problem gelöst doch ein anderes geschaffen. Die Hühner erfordern doch mehr Arbeit als gedacht und nun rennt mindestens einer von uns täglich durch den Garten, um einen der kleinem Ausreißer wieder einzufangen - Wir müssen unbedingt das Loch im Zaun finden!
Und während nun Haz, Harry und Tom sich um unsere drei fedigen Freundinnen kümmern, sehe ich ihnen vom Küchenfenster aus mit einer Tasse Tee zu. Lachend sehe ich in den Garten hinein und beschließe ein Video für Sam und Paddy aufzunehmen. Sam ist nun seit zwei Wochen auch schon wieder bei Nikki und Dom. Sammy hat nach seiner Ankunft hier nur eine Nacht hier im Haus übernachtet und sich dann dafür entschieden, für die Zeit hier wieder bei seinen Eltern einzuziehen.
Nun ja, ich kann es ihn nicht wirklich verübeln und er hat sich auch definitiv die ruhigere Möglichkeiten ausgesucht. Glücklicherweise kann ich auch oft zu den Hollands verschwinden, um wenigstens eine kurze Pause von all dem Chaos und Trubel hier zu entkommen.

Doch auch meine Teetasse ist irgendwann leer und ich sollte mich mal aus meinem
Schlafanzug begeben. Und während ich mich nach oben begebe ins Bad, jagen die Jungs immer noch durch den Garten um unsere Hühner wieder einmal einzufangen.
Fertig angezogen, begebe ich mich ins Bad um noch meine Zähne zu putzen. Als ich auch damit fertig bin, nehme ich die Wäsche gleich mit nach unten. Doch bevor ich die Wäsche wasche, frage ich lieber nochmal die Jungs ob sie noch irgendwas zum Waschen haben. Als ich durch die Tür trete, sehe ich das T, Haz, Baz und Tom schon zwei Hühner erfolgreich eingefangen haben. Mein Bester Freund balanciert auf dem Rand unseres kleinen Fischteiches in seinen Badeschlappen, während Haz das zweite gefange Hühner mit weitausgestreckten Händen in Handschuhen zurück in ihren Stall setzt. Haz trägt meistens Handschuhe wenn er die Hühner anfässt, entweder weil er es nicht mag oder weil er ja eine Federn-Allergie hat - wie er immer behauptet.
"Jungs!? Habt ihr noch andere Sachen zum waschen?" "Ja hab noch T-Shirts oben die ich vergessen habe vorhin mit runter zu nehmen." "Ich hab nichts mehr!", antwortet Haz. Bei ihm hätte es mich auch gewundert, wenn er etwas von seiner dreckigen Wäsche in seinem Zimmer vergessen hätte. Im Gegensatz zu Harry und Tuwaine, die auch wie Tom noch etwas oben liegen haben, was noch mit gewaschen werden sollte. Also begebe ich mich nun nicht zum Wäsche waschen sondern noch mal nach oben in die Zimmer der Jungs. Zum Glück sind die Sachen schnell zusammengesucht und mit der Wanne auf meiner Hüfte auf ins letzte Zimmer meiner Reise. Mit der Art und Weise, wie ich die Wanne trage, komme ich mir manchmal vor wie eine Mom mit vier kleinen Jungs.

In Tom's Zimmer trifft mich zuerst einmal der Schlag. Im gesamten Zimmer liegen Klamotten, die Kissen des Betts liegen auf dem Boden und auch einige der Schranktüren stehen offen. Schnell mache ich mich auf die Suche nach den besagten Sachen und finde sie auch nach kurzer Zeit. Keine Lust hier länger als nötig in diesem Chaos zu bleiben, greife ich schnell nach den Sachen und möchte hier so schnell wie es geht raus. Oh Gott - ich hasse so eine Unordnung einfach und würde am liebsten komplett einmal aufräumen und durchwischen - doch da es nicht mein Zimmer ist, sondern Tom's lass ich lieber alles so wie es ist und verschwinde von hier.
Unten vor der Waschmaschine lasse ich die Wanne einfach fallen, bevor ich mich ans sortieren mache. Im Gegensatz zu den Jungs, wenn sie mit Wäsche waschen dran sind, welchen ich für's sortieren der Sachen eine Liste geschrieben habe. Mitten beim sortieren der Sachen fällt dann auf einmal etwas aus einer Hosentasche heraus. Neugierig was es ist, greife ich danach und halte eine kleine durchsichtige Tüte mit einem Pulver zwischen meinen Fingern. Was zur Hölle ist das?
Genauer lasse ich nun den Beutel durch meine Finger wandern und drücke auf dem kleinen Päckchen umher. Woher kommt das und vor allem von wem der Jungs? Geht es durch meine Gedanken und ich lasse die Tüte in meiner Hand sinken und sehe in die offene Waschmaschine hinein. Ein wenig gedankenverloren greife ich hinein und ziehe die oberste Hose, die ich zuletzt hineingeschmissen habe, wieder heraus und lasse sie in meinen Schoß fallen. Suchend mache ich mich aus die Suche nach Hinweisen zum Besitzer der Hose und blicke auf das große Prada Ettiket. Die Hose muss Tom gehören. Kein anderer der Jungs würde so viel Unmengen an Geld für eine verdammte Hose ausgeben. Aber wieso hat Tom so ein komisches Tütchen in seiner Hosentasche, frage ich mich, während ich noch immer vor der Waschmaschine sitze und meine Finger über das Ettiket fahren lasse. In meinem Kopf beginnt es zu rattern und ich überlege fieberhaft was es sein könnte. Könnten es ...? Nein, Tom würde doch niemals irgendwelche Drogen nehmen!
Oder vielleicht doch !? Ich bin mir gerade nicht mehr so sicher. Seitdem er als Schauspieler erfolgreicher geworden ist, hat sich ja Tom als Person auch komplett verändert. Und der Tom der er einmal war, ist er schon längst nicht mehr.
"Ruby!? Oh hey, hier bist du!", höre ich die Stimme von Tuwaine hinter mir. "Mmh!?", gebe ich ein bisschen verträumt von mir. "Du bist hier schon so lange und wir haben uns schon gewundert wo du bist!", erklärt T mir, nachdem er gemerkt hat, dass ich nicht komplett mit meinem Gedanken hier im Raum bin. "Was ist denn in der Tüte?" "Ach das...das ist nur Waschmittelpulver. Eine Probe und ich wollte es gleich mal ausprobieren!" "Achso na dann. Wenn du fertig bist, dann komm runter gibt bald Mittagessen!" "Ja okay, klar!", antworte ich T und sehe, dass er bereits schon aus dem Türrahmen verschwunden ist.
Ein Glück, dass ich mir so einer schnellen und plausiblen Antwort eingefallen ist, sodass Tuwaine über diese Tüte keine merkwürdigen Fragen gestellt hat.
Schnell stopfe ich Tom's Hose zurück in die Waschmaschine und schmeiße noch die restlichen Sachen mit hinein.
Und während die Wäsche nun so vor sich hin dreht, drehen sich die Gedanken in meinem Kopf genauso sehr.

Zwei Seiten einer Münze 😇 😈Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt