Zuckersüß wie dunkle Schokolade | ✔

Kapitel Dreizehn: Ladiesnight

L I N A

Lächelnd schlendere ich durch die Straßen, mit Sammy an meiner Seite, während ein kühler Wind uns begleitet. Leider ist der Sommer bald vorbei. Die Blätter fallen bereits ab und kündigen den Herbst an. Eine meiner Lieblingsjahreszeiten, da ich die Farben liebe und jedes Foto dadurch einzigartig wird. Die Natur hat so vieles zu bieten und während ich die Kulisse, die sich mir bietet, genieße, kann ich am besten abschalten und über alles nachdenken. Das wird in nächster Zeit wieder häufiger der Fall sein, wenn ich an einen bestimmten Menschen in meinem Leben denke.

Es sind bereits einige Tage vergangen, als ich mit Dean bei Luigi meinem Spitzenkoch war. Ich habe seit dem ein Dauergrinsen in meinem Gesicht, da ich nach einer langen Zeit wieder richtig glücklich bin und das Gefühl habe, den richtigen Mann an meiner Seite zu haben. Auch wenn die Alarmglocken in meinem Kopf noch immer läuten, so versuche ich sie zu ignorieren. Diese Unsicherheit in meinem Inneren wird nicht so schnell verschwinden, egal wie sehr ich es mir wünsche. Sie begleitet mich bereits zu lange, weswegen es ziemlich schwer ist nicht darauf zu hören.

Adonis versucht mich mit kleinen und sehr süßen Gesten um den Finger zu wickeln. Anscheinend ist ihm nicht klar, dass er das bereits geschafft hat. Erst heute Morgen hat er mir eine Lilie ins Studio schicken lassen und mir einen schönen Start in den Tag gewünscht. Ich war überrascht, da er sogar meine Lieblingsblume kennt, jedoch werde ich mich nicht beschweren, weil er sich Mühe gibt und ich das zu schätzen weiß.

Durch den Klingelton meines Smartphones zucke ich zusammen. Ich war tiefer in meinen Gedanken versunken, als ich dachte. Sobald ich das Handy in den Händen halte, erblicke ich Monas Namen auf dem Bildschirm. Bestimmt möchte sie mich wegen heute Abend ausfragen, da wir zusammen mit Deans Schwestern ausgehen werden. Ich werde auch Maya kennenlernen, die jüngste von den dreien.

»Hey, Mona. Was gibt es?«

Ein Rascheln ertönt durch die Leitung, wie auch Monas ein leises Lachen. Ich nehme an, dass Nate bei ihr ist, da sie eine Sekunde später aufquiekt. »Hi Bohne. Wann treffen wir uns heute Abend?« Kurz überlege ich, während ich mit Sammy die Richtung zu meiner Wohnung einschlage. Vielleicht ist es besser, wenn wir uns in der Bar treffen. Sonst würde sie noch versuchen mir ein anderes Outfit auszusuchen, da sie nie mit meiner Auswahl zufrieden ist. »Sophia hat mir heute Morgen mitgeteilt, dass sie um 22 Uhr in der Bar sein werden.«

»Dann bin ich zwei Stunden vorher bei dir. Ich muss dir noch etwas erzählen, bevor wir aufbrechen.« Ihre Stimme wird ein wenig lauter und daran erkenne ich, dass es etwas Großes sein muss. Sie wirkt sehr aufgeregt und als sie kurz daraufhin noch zu kichern beginnt, während Nate etwas im Hintergrund sagt, bestätigt das meinen Verdacht. »Zieht ihr zusammen, oder was ist euer Geheimnis?«

Abrupt bleibe ich stehen, als sich eine Stille am anderen Ende des Telefons bildet. Kein Mucks ist mehr zu hören. Sogar Nate ist verstummt. Heilige Scheiße. »Habe ich gerade richtig geraten?«, will ich neugierig wissen, während ein breites Lächeln auf meinem Gesicht erscheint.

Ich würde mal sagen, Treffer versenkt.

»Ich glaube das nicht. Das ist toll! Ich freue mich sehr für euch!«, kreische ich auf und hüpfe auf und ab. Meine beste Freundin kann mich zwar nicht sehen, jedoch kennt sie mich in- und auswendig. »Du bist doof! Nie kann ich dir irgendetwas erzählen, ohne dass du es vorher schon erfährst. Wie machst du das?«

»Ich bin eine Hellseherin, meine Liebe. Das weißt du doch«, sage ich lachend und drehe mich im Kreis, während mich Sammy mit schiefem Kopf anblickt, bevor er sich auf den Boden legt.

»Du mich auch, Bohne. Jetzt hast du mir meine Überraschung kaputt gemacht. Dafür zahlst du mir heute einen Drink.« Ihr schmollendes Gesicht habe ich direkt vor Augen, weswegen ich schmunzeln muss. »Abgemacht. Bis heute Abend und sei pünktlich, Goldi. Ich werde vor dem Eingang auf dich warten.«