„Du meinst wirklich ich kann so gehen?" ,frage ich Anne zum gefühlt hundertsten Mal. Sie nickt grinsend: „Thea du siehst wunderschön aus, entspann dich." Heute ist meine erste Examensfeier, dort erhalte ich mein Zeugnis, es ist der offizielle Abschluss meiner Unilaufbahn. Anne hat zeitgleich ebenfalls ihre Feier, weshalb wir uns zusammen fertig machen. Sie hat bereits ihr Outfit an und sieht unglaublich darin aus. Das malvefarbene wadenlange Kleid steht ihr ausgezeichnet. Im Gegensatz zu mir scheint sie sehr zufrieden mit ihrem Aussehen. Ich habe mich zwar sofort in den rosa Jumpsuit verliebt, doch nun bin ich mir so unsicher. Leon und ich waren vor ein paar Wochen zusammen shoppen, eigentlich war ich noch gar nicht auf der Suche nach einem Outfit, da ist es mir in die Hände gefallen. „Sei nicht so nervös, genieß einfach den Tag. Du hast deine Noten doch schon, das ist nur eine Feier." Ich seufze: „Du hast Recht, ich weiß auch nicht was heute los ist." „Na wir verlassen offiziell die Uni nach so einer langen Zeit, ich verstehe dich schon." Ich kontrolliere ein letztes Mal meine Frisur und mein Make-Up, ehe ich in meine Schuhe schlüpfe. Auch Anne macht sich fertig und wir gehen zusammen in das Wohnzimmer meiner Wohnung. Leon und Dominik holen uns in ein paar Minuten ab. Ich freue mich besonders, dass mein Freund heute nachmittag frei hat, um mich zu begleiten. Er hat für mich extra Sonderurlaub beantragt, was ja in seinem Job nicht gerade einfach ist. „Lass uns schon mal anstoßen, bis die Männer kommen." ,meint die Blondine neben mir und holt eine Flasche Sekt hervor. Ich bringe zwei Gläser, damit wir mit der Party starten können. Nach der offiziellen Zeugnisübergabe in jeder Fakultät heute Mittag gibt es abends einen Empfang mit anschließender Party aller Absolventen in der Residenz, dort sehe ich Anne auch wieder. Ich freue mich darauf mit meinen Kommilitonen unseren langersehnten Abschluss zu zelebrieren. Zwischendurch gehen wir mit unseren Familien zusammen essen, natürlich im Pageou, wenn Anne und ich uns das schon mal aussuchen dürfen. Meine Oma aus München wird auch dorthin kommen, genau wie Annes Großmutter.
Einige Zeit später klingelt es endlich. Meine Freundin öffnet die Tür, während ich unsere Jacken und Taschen hole. Leon und Dominik tragen beide Anzüge. Sie grinsen uns an. „Na seid ihr bereit für euren großen Tag?" ,erkundigt sich Annes Freund. Wir Frauen nicken. „Na ich weiß schon, wer heute der Star des Tages sein wird, da wird kaum Aufmerksamkeit auf mich abfallen. Ich muss mir keine Sorgen machen, im Fokus zu stehen." ,scherze ich mit einem Zwinkern zu meinem Freund. Dieser sieht ein wenig zerknirscht aus. Es wird das erste Mal sein, dass wir zusammen zu einer so großen Veranstaltung gehen. Sicher werden einige Leute den Fußballer erkennen, da brauchen wir uns gar nichts vormachen. Ich weiß, dass es ihm unangenehm ist, an so einem Tag im Mittelpunkt zu stehen, wenn es gar nicht um ihn geht. Aber ein wenig aufziehen, will ich ihn schon damit. Ich gehe auf ihn zu, richte sein Revers und sehe ihm ernst in die Augen: „Ich freue mich, dass du mitkommst, danke." „Danke, dass ich dabei sein darf. Du siehst übrigens unglaublich aus. Ich wusste, dass dieses Teil der Hammer ist, als du es zum ersten Mal anprobiert hast. Aber heute mit den Haaren und allem, wow." Er legt seine Lippen auf meine, sodass ich kurz alles um mich herum vergesse. Mit Leon tauche ich jedes Mal in eine andere Welt ab, eine in der es nur uns gibt. Als jedoch das Geräusch einer Handykamera höre, löse ich mich von dem Brünetten. Anne grinst: „Ihr seid so süß zusammen, ich schicke euch das Bild gleich." Leon und ich lächeln uns an. Dann verabschieden wir uns von dem anderen Paar und machen uns auf den Weg zur juristischen Fakultät.
Mein Freund schenkt mir ein liebevolles Grinsen, als ich das Podest betrete, um gemeinsam mit den anderen Jahrgangsbesten mein Zeugnis entgegenzunehmen. Mit einem Lächeln bedanke ich beim Dekan, der mir seinen Glückwunsch ausspricht. Neben Leon sitzen meine Eltern, die beiden haben sich heute ebenfalls Zeit genommen. Nach einem Foto mit den anderen, dem Dekan und seiner Stellvertreterin, gehe ich wieder zu meinem Platz. Leon legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich für dich freue. Jahrgangsbeste, das ist unfassbar." ,flüstert er. „Drittbeste, aber Danke." „Als ob das irgendjemand interessiert. Für mich bist du eh die Allerbeste." Diese Worte zaubern mir mal wieder ein debiles Grinsen aufs Gesicht. Warum sagt er immer so tolle Sachen? Ich lege meine Finger über Leons und drücke seine Hand. Meine Mama lächelt mich von der anderen Seite an, was ich erwidere. Nach der Übergabe der Urkunden, folgen nochmal ein paar Reden, auch einige von meinen Kommilitonen haben sich zusammengetan und etwas über die Studienzeit gesagt. Zum Abschluss gibt es ein Gruppenfoto mit allen Absolventen. Dann ist es auch schon vorbei, sodass wir uns auf den Weg zum Restaurant machen. Kurz nachdem Leon geparkt hat, fährt auch Dominik auf den Parkplatz. Wir warten noch auf ihn und meine beste Freundin, ehe wir zu viert reingehen.
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tuto accade per una ragione // Leon Goretzka
FanfictionFortsetzung von „nulla accade senza ragione" als One-Shots Das Leben von Mathea und Leon geht noch weiter, denn alles geschieht aus einem Grund...