la signora goretzka - giugno '23

694 34 31
                                    

„Na alles klar? Brauchst du noch irgendwas?" ,erkundigt sich Anne bei mir. Sie tritt neben den Frisiertisch und sieht mich lächelnd durch den Spiegel an. Ich erwidere ihr Lächeln: „Alles perfekt. Solange mein Outfit sauber ist und wir pünktlich am Standesamt ankommen, ist alles super." „Keine Sorge, das schaffen wir locker." Sie reicht mir ein Glas Sekt und wir stoßen an. Heute werde ich Leon heiraten, zwar nur standesamtlich, aber immerhin wird heute Mathea Goretzka aus mir. So ganz begreifen kann ich noch nicht, dass es soweit ist. Ich habe mich mit meiner Trauzeugin in unser Ankleidezimmer zurückgezogen. Anne macht mir die Haare und mein Make-Up, während sie sich auch noch um mein Seelenheil kümmert. Leon macht sich im unteren Gästezimmer fertig, damit wir anschließend gemeinsam mit Marius und Anne zum Standesamt fahren können. Dort warten unsere Familien auf uns. Erstaunlicherweise hält sich meine Aufregung heute in Grenzen und ich freue mich einfach nur. Dafür sieht das im Bezug auf die kirchliche Trauung nächste Woche ganz anders aus. Da bin ich jetzt schon mehr als nervös. Am Mittwoch nach meiner Arbeit wollen wir nach Italien aufbrechen. Anne und Dominik werden uns begleiten, Luisa und Marius kommen mit dem Flugzeug auch schon am Mittwoch zu der Location. Weder Leon noch ich waren seit der ersten Besichtigung je wieder dort, was das Ganze so spannend macht. Nachdem meine Oma verstorben ist, hat Marius den Besuch ohne uns übernommen. Luisa war so nett ihn zu begleiten und alles mit ihm zu regeln, damit Anne mir zur Seite stehen konnte. Zusammen mit meiner Cousine Chiara haben sie den Tag vor Ort nach unseren Vorstellungen organisiert. Dafür bin ich ihnen zutiefst dankbar. Und trotzdem hoffe ich wirklich, dass alles klappt und es so wird, wie Leon und ich das uns gewünscht haben.

Nachdem meine Haare fertig sind und ich dezent geschminkt bin, schlüpfe ich in mein heutiges Outfit. Es besteht aus einem schlichten weißen Satintop und einem Seidenrock in einem leichten Blushton mit Spitze.  Nicht zu schlicht, aber auch nicht pompös habe ich mir für heute ausgesucht. Trotzdem trage ich hohe Sandalen, dadurch wird das ganze noch eine Spur eleganter. Meine beiden Brautkleider habe ich zusammen mit meiner Mama, Tante Francesca und meinen Mädels schon vor einem halben Jahr ausgesucht. Wir haben uns einen wunderschönen Tag in der Stadt gemacht und sind nach einem ausgiebigen Brunch losgezogen, um mich einzukleiden. Es war allerdings schwerer als gedacht sich zu entscheiden. Ich fand viele Kleider und Outfits total schön. Ursprünglich wollte ich heute eigentlich einen Hosenanzug oder Jumpsuit tragen. Aber schließlich hat es bei dem Rock besonders klick gemacht und ich habe mich ganz anders entschieden als ich zuvor je gedacht hätte. Anne reicht mir zum Schluss einen Brautstrauß, doch er ist nicht wie üblich aus Blumen sondern aus Perlen, Schmucksteinen und Stoff. „Von Marius und mir. Wir dachten du brauchst unbedingt einen Brautstrauß, auch wenn du heute keinen wolltest. Du hast dann auch nächste Woche einen zum werfen und kannst den richtigen Strauß behalten." ,grinst sie. Ich umarme sie zum Dank: „Ihr zwei seid die besten Trauzeugen, die wir haben könnten. Danke für alles, ich weiß wie viel wir euch in den letzten Wochen abverlangt haben. Ihr beide unterstützt uns so bedingungslos, das ist alles andere als selbstverständlich." „Sehr gerne Süße, es ist mir eine Ehre deine Trauzeugin zu sein. Und jetzt lass uns los. Leon ist sicher auch schon fertig." Ich nicke.
Im Wohnzimmer wartet tatsächlich schon mein Verlobter. Als ich in seine strahlenden braunen Augen sehe, muss ich noch mehr lächeln als sowieso schon. Heute ist unser Tag. Auch Leon lächelt, während er auf mich zukommt. Ich nutze die Gelegenheit, um ihn zu mustern. Er trägt einen hellblauen Anzug mit einem weißem Hemd und Sommerschuhen. Seine Locken hat er gestylt, sodass sie nicht mehr ganz so wild sind. Kurz um er sieht mal wieder toll aus. Ich spüre, wie ich ebenfalls abgescannt werde. Als er bei mir angekommen ist, greift er nach meiner Hand und dreht mich einmal um meine eigene Achse. Dann gibt er mir einen sanften Kuss auf den Mundwinkel: „Du siehst wunderschön aus." „Danke, das kann ich nur zurückgeben." ,grinse ich. Wir lächeln uns an, ich versinke in dem warmen Braun seiner Augen. Seit der ersten Sekunde bin ich von ihnen so gefesselt. Ich könnte ihn stundenlang einfach so ansehen. Daran hat sich in der ganzen Zeit nichts geändert. Marius räuspert sich: „Ähm Leute wir sollten langsam los." Das bringt uns wieder in die Realität. Wir lösen uns voneinander und gehen dann mit den anderen beiden nach unten zum Auto. Ein hübscher Oldtimer in blau, geschmückt mit einem Blumengesteck in den Tönen meines Straußes steht dort, um uns zum Standesamt zu bringen. Es ist eine Überraschung unserer Familien, über die wir uns natürlich sehr freuen. Leon hilft mir galant ins Auto und nimmt neben mir auf der Rückbank Platz.

tuto accade per una ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt