„Der Test war positiv. Keine Ahnung woher das jetzt schon wieder kommt. Aber Manu hat es auch." ,meint Leon am Telefon. „Och ne Schatz, das tut mir leid. Ich weiß, dass du dich so sehr auf die Nationalmannschaft und den Lehrgang gefreut hast." Am anderen Ende der Leitung brummt es. „Wir kommen heute noch nach Hause." „Soll ich dich abholen an der Säbener?" ,erkundige ich mich. „Ne wir werden direkt zu unseren Wohnungen gebracht. Fahr du vielleicht lieber zu deinen Eltern, nicht dass du dich ansteckst." Bei Leons letzter Coronainfektion bin ich zu meiner Familie ausgewandert, da ich keinen positiven Test hatte. Das hat wohl daran gelegen, dass ich die Tage zuvor damals beruflich unterwegs war. So hatten wir keinen direkten Kontakt miteinander. Ganz anders als jetzt. Ich antworte kopfschüttelnd: „Ich mach erstmal selbst einen Test, wir waren schließlich die ganze letzte Zeit zusammen. Eventuell habe ich mich auch infiziert. Ich bin heute eh erstmal nicht ins Büro, weil ich abwarten wollte was bei dir rauskommt." Leon hat mich gleich ganz früh heute per WhatsApp über den Verdacht informiert. Deshalb habe ich mich für einen Homeoffice-Tag entschieden. „Außerdem will ich diesmal gerne da sein und mich um dich kümmern. Wie geht's dir überhaupt?" ,erwidere ich. „Es geht schon, ein bisschen erkältet, vor allem halt Halsweh. Aber nicht so schlimm wie beim ersten Mal. Okay ja mach das. Melde dich bitte dann. Und du wirst nicht daheim bleiben, solltest du gesund sein. Thea ich möchte dich auf keinen Fall anstecken. Du bist bis jetzt ohne Infektion davon gekommen, das soll auch so bleiben. Ich bin schon groß und komme klar." Ich seufze: „Ich melde mich sobald ich weiß was Sache ist, dann könne wir darüber nochmal sprechen. Ich liebe dich Schatz!" „Ich dich auch, aber da gibt es nichts zu diskutieren, das braucht du gar nicht erst versuchen. Bis dann!"
Nachdem wir aufgelegt haben, suche ich im Bad nach zwei Coronatests. Ich nehme sie mit in die Küche und mache sie sofort. Mir würde eine Quarantäne gerade so gar nicht gelegen kommen, am Freitag habe ich ein wichtiges Erstgespräch mit einem potentiellen neuen Klienten. Deshalb hoffe ich sehr, dass ich das nicht absagen muss. Andererseits wäre Leon dann wieder allein und krank. Ich würde gerne für ihn da sein. Na toll ich stecke ganz schön in einem Zwiespalt, was ich mir wünschen soll. Also nehme ich mir vor, dass ich mich in jedem Fall um meinen Verlobten kümmern werde. Egal ob selbst infiziert oder nicht, irgendwie werden wir das auch so hinbekommen, dass ich gesund bleibe. Aber letztendlich liegt es ja sowieso nicht so ganz in meiner Hand. 20 Minuten später habe ich dann die Gewissheit, dass auch ich diesmal nicht verschont geblieben bin. Vermutlich haben Leon und ich uns gleichzeitig oder gegenseitig angesteckt. Ich seufze, denn nun kann ich endgültig erstmal nicht ins Büro, sondern muss in Quarantäne. Ich schriebe meinem Verlobten eine kurze Nachricht, ehe ich mich daran mache den Rest zu organisieren. Hey Schatz, ich bin auch positiv, also werden wir wohl die nächste Zeit zusammen zuhause festsitzen und ich kann mich doch um dich kümmern ;) Aber mach dir keine Sorgen, ich habe noch überhaupt keine Symptome. Es geht mir gut, ich organisiere alles Nötige bis du da bist. Ich liebe dich bis später <3
Dann wähle ich direkt die Nummer von Frau Anger. „Mathea, was kann ich für Sie tun?" „Guten Morgen, ich wollte Sie informieren, dass sich der Verdacht bei meinem Verlobten bestätigt hat. Ich habe mich gerade ebenfalls getestet und auch diese Tests waren positiv. Ich muss also vorerst in Quarantäne und kann den Termin am Freitag nicht wahrnehmen. Ich wollte kurz das weitere Vorgehen mit Ihnen absprechen." „Oh das tut mir leid. Natürlich machen Sie sich keine Sorgen. Jetzt werden Sie beide erstmal gesund und der Rest ist kein Problem." Das Telefonat mit Frau Anger geht schnell vorbei. Sie sichert mir volle Unterstützung zu und wir haben abgemacht, dass ich im Homeoffice arbeite soweit es mir möglich ist. Dazu wird mir eine Kollegin die nötigen Akten, die es nicht digital gibt vor die Tür legen. Ich bin erleichtert, dass es so unkompliziert ist, denn bisher war ich noch nie krank. So lange arbeite ich ja schließlich nicht in der Kanzlei. Ich fühle mich aktuell auch fit und verspüre nichts. Hoffentlich bleibt das so. Meine Eltern habe ich in der Zwischenzeit auch informiert. Mama hat direkt versprochen für uns einkaufen zu gehen und Leon eine Hühnersuppe zu machen. Anschließend will sie die Sachen dann ebenfalls vor der Tür abstellen. Ich bin total dankbar für die ganze Unterstützung, denn es ist schon komisch so eingesperrt zu sein und nichts draußen selbst erledigen zu können. Ein Glück haben wir eine große Terrasse, sodass wir nicht nur drinnen ausharren müssen.
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tuto accade per una ragione // Leon Goretzka
FanfictionFortsetzung von „nulla accade senza ragione" als One-Shots Das Leben von Mathea und Leon geht noch weiter, denn alles geschieht aus einem Grund...