addio al nubilato - marzo '23

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„Hübsche machst du die Tür auf? Ich muss mir noch kurz was anziehen." ,schreit Leon aus dem Bad. Und ich nicht oder was? Wer kommt überhaupt auf die Idee an einem Samstagmorgen in aller Herrgottsfrühe zu stören? Schlimm genug, dass mein Verlobter mich heute bereits um 06:00 Uhr aus den Federn geschmissen hat, weil er ja unbedingt mit mir zu irgendeinem besonderen Designeroutlet fahren möchte. Ausgerechnet, wenn samstags mal kein Bundesligaspiel ist, müssen wir unseren Vormittag damit verbringen durch die Gegend zu gurken, irgendwas einzukaufen, das man in München nicht bekommt und uns abzuhetzen, damit mein Freund anschließend pünktlich zum Abschlusstraining kommt. Murrend stehe ich aus dem Bett auf, werfe mir meinen Morgenmantel über und tapse zur Tür. Wer auch immer davor steht wird meine gesamte schlechte Laune abbekommen, selbst schuld. Auf dem Bildschirm der Kamera kann ich Anne erkennen. Na immerhin ist es nur meine beste Freundin, die kann das ab. Ich öffne die Tür bevor ich jedoch etwas sagen kann, stürmen schon meine Mädels, meine Cousine und zwei von Leons Schwestern den Treppenabsatz hinauf und in die Wohnung. Ich kann nicht anders als verdattert zu schauen. „Ähm Guten Morgen?" ,begrüße ich sie in der Hoffnung auf eine Erklärung. Anne grinst und drückt mir einen Kuss auf die Wange: „Guten Morgen du Braut!" Ich folge ihnen immer noch perplex in den Wohnraum. Paula, Miriam, Katja, Chiara, Charlotte und Luisa grinsen mich an.

„Wir wollen dich abholen zu deinem Junggesellinnenabschied. Leon hat ja schon dafür gesorgt, dass du wach bist und dein Zeug hat er hoffentlich auch schon eingepackt. Wir können also direkt los, sobald du etwas vernünftiges anhast." Meine Trauzeugin Anne erklärt mir den Tumult. Augenblicklich hebt sich meine Laune und ein Lächeln erhellt mein Gesicht. Was für eine süße Überraschung von den Mädels. Ich bekomme einen weißen Hoodie mit „Braut" in Gold darauf von Paula: „Für dich zum Anziehen, frühstücken werden wir im Auto, los geht's."  Mir fällt auf, dass die anderen lindgrüne Pullis mit ihren Namen tragen. Ich werde unter lautem Gegacker von den Mädels ins Ankleidezimmer und dann ins Bad gejagt. Kaum bin ich fertig, zieht mich Luisa mit in den Flur. Leon lehnt neben der Garderobe und grinst mich an: „Dachtest du wirklich ich schleppe dich so früh zum Einkaufen?" „Du hast echt gut mitgespielt, ich hab mich zwar ein bisschen gewundert aber mehr nicht. Danke für die Überraschung, bis später." ,ich trete an ihn heran und drücke ihm eine Kuss auf die Lippen. Mein Verlobter schlingt seine Arme um meine Taille, dadurch zieht er mich eng an sich. Er vertieft den Kuss und gibt mich erst nach einiger Zeit wieder frei, als sich meine Freundinnen bereits lautstark räuspern. „Viel Spaß!" ,wünscht er mir. Dann scheuchen mich meine Freundinnen auch schon aus der Wohnung. Über Annes Schulter hängt meine Reisetasche, die sie unten in einen Kleinbus verfrachtet. Wir steigen alle ein und Miriam übernimmt das Steuer. Ich sitze zwischen Paula und Katja, die mir einen Thermosbecher mit Kaffee und eine Butterbreze in die Hand gedrückt haben. „Verratet ihr mir was wir machen?" ,frage ich neugierig, während ich wie die anderen mein Frühstück genieße. Meine Laune ist mittlerweile deutlich besser auch dank des Kaffees. Anne dreht sich vom Beifahrersitz um: „Nein nicht wirklich, nur so viel wir kommen erst morgen Abend zurück." Deshalb also die große Tasche, denke ich mir. Na da bin ich mal gespannt, was mich so erwartet. Katja stupst mich grinsend in die Seite: „Und es wird ziemlich cool werden."

Wir fahren eine ganze Weile bis wir schließlich in den Bergen ankommen, Miriam hält vor einem schicken Wellnesshotel. „Ich würde vorschlagen wir checken schon mal ein, dann machen wir uns fertig und treffen uns in einer halben Stunde in der Lobby." ,ergreift Anne das Wort. Jede nimmt ihre Tasche aus dem Kofferraum und wir gehen gemeinsam in das Hotel. Ich lege den Arm um meine beste Freundin: „Danke, es ist jetzt schon der beste Junggesellinnenabschied, den ich mir vorstellen kann. Ich freu mich auf das Wochenende." Die Blonde lächelt mich an: „Sehr sehr gerne Thea. Ich hoffe es wird dir gefallen, was wir geplant haben." Wir checken ein und teilen die Zimmer untereinander auf. Ich freue mich, dass ich zusammen mit Chiara wohne. Es ist so süß von meiner Cousine, dass sie extra für das Wochenende hergekommen ist. Sie hat eine weite Strecke auf sich genommen, nur für mich.

tuto accade per una ragione // Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt