Capítulo IX

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Wirklich lange trainierten sie nicht mehr, weshalb es mir letztendlich schneller vorkam, dass ich Ansu wiedersah.
„Fertig. Komm mit.”, grinsend legte Ansu seinen Arm um meine Schultern als er gerade durch die Tür der Umkleidekabine huschte.
Seine Haare waren wieder in Form und der etwas strengere Geruch wurde mit seinem Duschgel weggespült.
Wir liefen zu seinem Auto. Während er seine Tasche in den Kofferraum steckte, blieb ich neben dem Auto stehen und beobachtete Ansu. Er schloss den Kofferraum und grinste wieder. Auf einmal lachte er.
„Hast du einen Geist gesehen, pequeña?”
Verwundert schüttelte ich den Kopf und sah in seine Augen.
Ansu öffnete die Beifahrertür und half mir ins Auto.
Als ich einstieg lehnte er sich an der Tür ab.
„Warum steigst du denn dann nicht selbst ins Auto?”
Wieder grinste er breit und ich wurde rot.
Wie konnte ich nur so unbeholfen sein?
„Ansu!”, schrie jemand aus der Ferne.
Sein Blick wandte sich von mir ab.
„Hermano, Kommst du-...”
Die Stimme unterbrach. Es war Pablo's.
„Können wir kurz ohne Zuhörer reden?”
Genervt knallte ich die Autotür zu und hörte erschwert das Gespräch der beiden. Anscheinend ging es um irgendwas wichtiges.

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                 ____Ansu's POV____

Gavi war vorhin schon nicht gerade gut gelaunt y/n wieder zu sehen. Mir war um ihre Situation bewusst, zudem war ich da als sie abhaute und Pablo alleine in Wutausbrüche verfiel. Dennoch hatte ich immer ein gutes Verhältnis zu ihr und war tatsächlich sehr froh sie wieder zu sehen.

„Ansu, was hast du vor? Tust du ernsthaft so als wäre nie etwas gewesen?”, stellte er mich zu Rede.

„Nein, ich habe nicht vergessen wie sie das gesamte Team verlassen hat.”

„Du meinst im Stich gelassen hat!”

„Wie auch immer... Sie hat gerade ihr Karma bekommen und ich werde nicht derjenige sein, der sie hier auslaufen lässt.”

Eingeschnappt verschränkte Gavi seine Arme vor der Brust und sah zum Beifahrerfenster.
„Hermano, Du wolltest mich was fragen.”,erinnerte ich ihn.
„Du hast ja eh keine Zeit.”, sprach er genervt.
Ich schubste ihn an der Schulter und lachte.
„Sei jetzt nicht so beleidigt!”
„Bin ich nicht!”
Im lügen war er nicht sonderlich gut.
„Ich wollte nur wissen, ob du auch später kommst...”, nuschelte er.
„Klar, ich hab die Party nicht vergessen.”, beruhigte ich Gavi.
Sein Blick wanderte zu mir und aus dem grimmigen Gesichtsausdruck kam ein Grinsen hervor.
„Perfekt! Ehm... Ich muss los. Bis später!”
Wir schlugen noch in die Hände und verabschiedeten uns somit.

Kurz darauf ließ ich mich auf den Fahrersitz fallen und seufzte. Y/n sah mich stutzig an.
„Alles gut?”
Ich nickte und startete den Motor.
„Gavi ist nur ein wenig anstrengend.”, grinste ich wieder.
„Ist das was neues?”
Im Augenwinkel sah ich wie genervt sie war, weshalb ich ihr leicht aufs Bein haute.
„Autsch!”
„Was für Autsch?”
Ich verfiel ins Lachen.
„Doofnuss, das war ein Reflex-Autsch!”
Irgendwie hatte ich das vermisst. Als wir kleiner waren haben Pablo und ich y/n immer geärgert und aus dem Hinterhalt mal leicht gehauen, wenn sie gerade nicht in dieser Welt anwesend war. Aus Reflex sagte sie dann immer „Autsch”, obwohl es ihr nicht wehtat. Generell hatte ich uns als Trio sehr vermisst.
Mein Gesicht verzog sich, denn auch mich ließ diese Erinnerung nicht kalt.
„Du hast wirklich einiges auf den Kopf gestellt, y/n...”, ich versuchte vorsichtig zu sein.
„Ich weiß...”, murmelte sie, während sie aus dem Fenster schaute.

Es dauerte nicht mehr lange bis wir da waren und ich gewährte ihr Zutritt zur Wohnung.
Sie hatte mir in der Zwischenzeit von ihrem Vorfall am Morgen berichtet als ich uns einen Tee servierte.
„Du kannst gerne hier bleiben.”, bot ich ihr an.
„Ach quatsch! Ich brauch nur dringend ein wenig Zeit, um meinen Akku aufzuladen und dann bin ich sofort wieder weg.”
„Und wenn du nicht wieder gehen sollst?”, für einen Moment sprach ich leise meine Worte aus, doch sie hatte es verstanden.
Mein inneres Kind wollte sie nicht wieder gehen lassen und ich wusste auch, dass es insgeheim nicht nur mir so ging, denn obwohl Gavi sauer war, kam dies nur aus reiner Enttäuschung, da er sie einfach nur vermisste.
„Ansu, wo soll ich denn bleiben? Ich habe hier niemanden...” ,sie bezweifelte mein Angebot.
„Also bin ich niemand für dich? Und die Mädels? Und Gavi?”
„Was? Nein! So war das nicht gemeint! Ansu bitte... Ich kann hier nicht bleiben...”, in Ihrem Ton breitete sich eine Panik aus.
„Und wieso?”, schmollte ich.
Ich bekam keine Antwort. Sie sah nur traurig auf den Tassenboden.
„Was hält dich ab? Sie haben dich im Stich gelassen. Deine Eltern sind schwer beschäftigt. Deine Familie ist hier und das weißt du!”, merkte ich an.
Familie...” wiederholte sie nuschelnd.
„Bitte... Für eine Nacht und ich Beweise dir, dass du hierher gehörst.”, flehte ich sie förmlich an.
Sie seufzte: „Na schön, eine Nacht.”
Ein Glücksgefühl zog sich durch meine Venen und ich wusste, dass ich alles dafür tun würde es ihr zu beweisen.
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Gone || GavixReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt