Capítulo XII

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Das Morgenlicht kitzelte meine Nase und ich fand mich im Bett des Gästezimmers wieder. Verschlafen rieb ich mir die Augen und wanderte in die Küche.
Ansu lag auf der Couch.
„Guten Morgen.”, murmelte er.
Zögerlich setzte ich mich in den Gang mich neben ihm nieder zu lassen.
„Tut mir leid...”, nuschelte ich, während ich mit meinen Fingern spielte.
„Schon gut. Wolltest du heute Nachhause?”, fragte er gleichgültig.
Anscheinend schien es ihm nach der Nacht mehr als nur egal zu sein, ob ich blieb.
„Wenn ich ehrlich bin, dann...”, ich unterbrach.
Ansu setzte sich auf und musterte jede einzelne Bewegung.
„Ich würde gerne wieder kommen, wenn ich darf.”, meine Stimme blieb schwach.
Ich sah leicht zu ihm hoch und nahm ein Lächeln auf seinen Lippen wahr.
„Natürlich darfst du.”
Schief lächelte auch ich und fiel Ansu um den Hals. Er erwiderte die hektische Umarmung und gab mir einen sanften Kuss auf den Kopf.
„Nächste Woche Sonntag ist ein wichtiges Spiel. Magst du bis dahin wieder hier sein? Ich bezahle dir auch den Flug.”, schlug er vor.
„Nichts lieber als das, Ansu!”

Energiegeladen sprang ich auf und begab mich in die Küche, da sich mein Magen bemerkbar machte. Gefolgt von Ansu, der alles beobachtete, machte ich uns Eier mit Toast und einen gesunden Gemüseteller zum nebenbei Naschen.
„Deine Sachen sind alle gewaschen und trocken.”, merkte der schwarzhaarige an.
„Dankeschön!”, grinste ich.
Doch dieses verschwand schnell als ich an die Nacht dachte.
„Wie... Wie war die Party?”, harkte ich Zögerlich nach.
„Ich war nicht wirklich lange da. Ich hab völlig vergessen, dass du keinen Schlüssel hattest und ehrlich gesagt, hatte ich gedacht, dass du wieder zurück zu uns kommst. Gavi hat sich etwas aufgeregt, aber... Das ist unwichtig.”, letzteres unterbrach er mit einem Seufzen.
„Sicher, dass es unwichtig ist?”
„Pequeña, ich kann euch nicht zwingen wieder befreundet zu sein.”, äußerte er enttäuscht.
Eine kleine Stille breitete sich aus bis ich sie unterbrach.
„Hat er dir jemals alles erzählt?”, erkundigte ich mich, doch Ansu schüttelte nur den Kopf.
Das Essen war fertig und ich befüllte zwei Teller.
„Mein Flug geht in zwei Stunden.”, merkte ich an.
„Hast du denn soweit alles?”, fragte er.
Mit vollgestopften Mund antwortete ich: „Nur die Klamotten fehlen.”
Wir aßen auf, deckten den Tisch ab und ich bereitete mich auf meine Abreise vor.

Freundlicherweise hatte mich Ansu zum Flughafen begleitet und mit mir auf meinen Flieger gewartet.
„Ansu?”
„Mh?”, er sah von seinem Handy hoch zu mir.
Mein Blick richtete sich auf den Boden. Ich wusste, dass mein Flieger in wenigen Minuten da sein würde, weshalb ich nun die Chance ergriff ihm die Wahrheit zu sagen.
„Pablo und ich... Er... Er hat mich nie im Stich gelassen. Als ich verletzt war, war er bei mir. Immer und immer wieder. Er hatte teilweise die Trainings wegen mir und nicht wegen eigener Krankheiten gefehlt. Er hatte beinahe seine Karriere wegen mir aufs Spiel gesetzt, weil er mich liebte. Das wollte ich damals nicht wahr haben, aber das weiß ich heute. Ich war diejenige, die ihn fertig gemacht hat. Ich hab mich scheiße ihm gegenüber verhalten, damit er begann mich zu hassen. Wenn er da war tat ich so als könnte und wollte ich nicht trainieren, da es ihn verzweifelte. Er sah wie ich mich selbst verlor. Oder zumindest tat ich alles dafür, dass er das dachte und bevor er sich verlor stieß ich ihn weg. Ich bin gegangen als wir uns gestritten haben. Pablo und ich hatten unser Geheimnis. Ich hatte immer Angst. Ich wollte nur gut genug für das Team sein und dachte, dass liebe überbewertet ist, weshalb pablo nur mein Geheimnis blieb. Während ich ihn in der Schulzeit begann auszulachen mit den anderen Mädchen, küsste ich ihn heimlich, wenn wir alleine waren. *Seufz*
Du musst wissen, dass ich der Grund war und bin, warum alles kaputt gegangen ist. Warum jetzt alles verloren ist.”
Kurz darauf kam die Durchsage, dass mein Flieger da war und ich mich zum Eingang begeben musste.
„Es tut mir leid, Ansu.”, flüsterte ich unter Tränen.
Er sagte nichts. Lediglich baff saß er da und sah mir zu wie ich meinen Koffer schnappte und langsam von ihm wich.
„Auf wiedersehen...”, hauchte ich.

So setzte ich meinen Weg an und begab mich ins Flugzeug. Langsam flossen die Tränen über meine Wangen. Wieder ging ich. Wieder hatte ich alles verloren und fragte mich, ob jemals die Möglichkeit bestand, dass all das was ich mal hier in Barcelona hatte wiederkehren würde.

__________*Fortsetzung folgt*_________

Gone || GavixReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt