• Sechzehntes Kapitel •

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Sobald ich Platz genommen habe, trifft mich erneut der eiskalte Blick der Wahrsagerin.
Sie starrt mich an.

Ich schaudere. Diese Frau ist unheimlich.

Sobald sie ihre Augen aber auf Danny richtet, werden ihre Züge freundlicher.
Nun wirkt sie eher, wie eine besorgte ältere Dame, zwar immer noch mit gruseligen Augen, aber nicht mehr so abweisend.

Was hat sie bloß gegen mich?

"Euch verbindet eine lange Freundschaft", sagt sie dann und sucht mit ihren Augen die Decke ab.

Danny freut sich, wie ein kleines Kind, er schaut die Wahrsagerin bewundernd an.

Auch ich beobachte die Frau, aber viel mehr mit Skepsis anstatt mit Bewunderung.

Sie verbrennt nun, irgendwelche Kräuter. Es riecht nach Rosmarin. Anschließend mischt sie einen Stapel Karten.

Dann hält sie die Karten in meine Richtung.
"Zieh eine Karte", meint sie ziemlich forsch.

Ich wage es nicht wieder in ihre kalten Augen zu blicken.
Ich überlege kurz und nehme dann die ganz Rechte.

"Falschheit", murmelt sie.

Genervt verdrehe ich die Augen. Das war ja klar.

"Jemand, der dir Nahe steht, belügt dich. Schon dein ganzes Leben", sagt sie unbeeindruckt.

Ich schlucke.

Spricht sie etwa von June?
Aber sie hat mir doch die Wahrheit erzählt? War das noch nicht alles? Könnte es noch schlimmer werden?

Ich fühle mich immer unwohler.
Ich habe ein seltsames Gefühl im Bauch, die Frau ist mir nicht geheuer. Es kommt mir so vor, als würde sie all meine Geheimnisse lesen, wenn sie in meine Augen schaut.

Ich möchte jetzt einfach nur gehen.

"Danny, bitte", sage ich also flehentlich, "lass uns gehen."

Langsam weicht das Grinsen auch aus seinem Gesicht.

"Es ist alles gut, Annie", sagt er dann aber beruhigend.

"Nein, bitte, ich möchte gehen", sage ich nochmal und stehe auf.

Die Frau beobachtet uns mit finsterem Blick, sie sagt aber nichts.

"Verzeihen Sie bitte", sagt Danny entschuldigend zu der Wahrsagerin.
Er legt einen Schein auf ihren Tisch und steht nun auch endlich auf.

"Halte dich fern von ihr", sagt die Frau noch einmal in scharfem Ton zu ihm und greift nach dem Geldschein, "oder es wird ein schlimmes Ende mit dir nehmen. Sie ist sowieso verloren."
Sie nickt kaltherzig in meine Richtung.

"Sie können jetzt damit aufhören", sagt Danny nun ebenfalls verärgert.

Die Wahrsagerin ignoriert ihn. Sie schaut mich noch immer an und spricht dann drohend:
"Du, Mädchen! Du vertraust den falschen Menschen! Er ist es nicht, der dir Böses will. Ihn brauchst du nicht fürchten!"

"Von wem spricht sie? Alles okay, Annie?", fragt Danny verwundert.

Ich starre die Wahrsagerin an. Meint sie Sirius Black?

"Du vertraust den falschen Menschen", wiederholt sie dann eindringlich, "Sie solltest du fürchten! Nicht ihn! Sie ist diejenige mit den dunklen Kräften, SIE sagt dir nicht die Wahrheit, noch immer nicht!"

"June? Sprechen Sie von June?", frage ich aufgelöst.

"Was reden Sie da? Von wem sprechen Sie? Dunkle Kräfte?", fragt Danny verwirrt.

All's Well That Ends Well (fred weasley fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt