• Neunzehntes Kapitel •

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Draußen kommt uns eine klirrende Kälte entgegen. Der Wind weht stark. Und es schneit unaufhörlich.

Es beginnt bereits langsam zu dämmern.

Sobald wir uns einige Meter vom Haus entfernt haben, weht es noch kräftiger.

"Lass uns hinter dem Haus langehen, Annie. Ich habe eine Idee", sagt Fred.

Ich folge ihm.

Hinter dem Haus führt ein schmaler Pfad zwischen einigen Feldern entlang.
Wir laufen eine Weile schweigend nebeneinander her.
Ich genieße seine Gegenwart.
Nach einigen Minuten erreichen wir einen Wald.

"Wir gehen hier lang", sagt Fred und zieht mich behutsam mit sich, als er rechts in den Wald abbiegt und scheinbar einem Trampelpfad folgt, der für mich unter dem hohem Schnee nicht erkennbar ist.

"Wo gehen wir hin?", frage ich neugierig.

"Warte kurz, wir sind gleich schon da", sagt er und deutet weiter in den Wald hinein.

Ich sehe in der Ferne, wie sich die Bäume lichten.
Und dann erkenne ich eine kleine Hütte, sie ist aus Holz und sieht ziemlich morsch aus.
Als wir fast bei der Holzhütte angekommen sind, erkenne ich einen kleinen, malerischen See dahinter. Er ist vollkommen zugefrorenen und eingebettet zwischen Bäumen und Sträuchern.
Wir gehen links um die Hütte herum und befinden uns nun an einem steinigen Ufer.

"Früher haben George und ich uns häufig in der Hütte versteckt", sagt Fred fröhlich, "Mum und Dad waren einmal ganz verrückt vor Sorge, wir hatten uns Essen und Trinken eingepackt und haben in der Hütte übernachtet, keiner wusste wo wir waren, es war großartig. Es war im Sommer, wir waren schwimmen und haben versucht Feuer zu machen. Es hat nicht viel gefehlt und wir hätten die Hütte abgefackelt."

Ich muss lachen:
"Das kann ich mir vorstellen. Es muss toll sein hier im Sommer."

Ich schaue mich um.

Auf der See-Seite der Hütte gibt es eine Terrasse, wobei es viel eher noch ein Balkon ist, der wenige Meter über den See hinausragt und von hölzernen Pfahlen gehalten wird.

"Können wir reingehen?", frage ich begeistert und laufe zur Vorderseite der Hütte. Fünf Stufen führen zu einer kleinen Veranda hinauf.

"Natürlich, pass auf der Treppe aber auf, sie ist an einigen Stellen ganz morsch -"

Und da ist es auch schon passiert. Ich bin auf eine ziemlich verkümmerte Stufe getreten und mein Fuß steckt bis zum Knöchel in der mürben Holzstufe.

"Autsch", sage ich und spüre einen Schnitt an meinem rechten Fuß.

"Oh nein, Annie", sagt Fred und stützt mich direkt ab, "Hast du dich verletzt?"

"Nicht so schlimm", sage ich, spüre aber ein Brennen in meinem Fuß.
Als ich versuche ihn aus dem brüchigen Holz zu ziehen, muss ich scharf einatmen, es tut ganz schön weh und ich hänge fest.

"Ich helfe dir, warte", sagt Fred und versucht, während er mich immer noch stützt, das morsche Holz um meinen Fuß vorsichtig zu entfernen.
Es dauert nicht lange und ich kann meinen Fuß rausziehen.
Mein Schuh bleibt stecken. Ich bin aber auch selber Schuld, bei diesem Wetter meine Turnschuhe zu tragen...

An meinem rechten Fuß ist unterhalb des Knöchels ein kleiner Schnitt. Es sieht zum Glück nicht so schlimm aus, wie ich dachte, es blutet kaum.

"Nicht so schlimm. Es ist gefährlich mit dir", sage ich lachend.

All's Well That Ends Well (fred weasley fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt