Widmung:
Extra für dich, weil ich nicht weiß, ob ich das in einer meiner Storys einbauen kann.Als ich wieder zu mir komme, kehren die Erinnerungen genauso langsam zurück, wie meine Sicht schärfer wird. Das Semester war vorbei, Thornhill und Tyler sind besiegt. Tyler, dieser Verräter... Als Lurch mich dann abgeholt hat, sind wir an dem Wagen vorbeigefahren, in dem Tyler gefangen war. Er muss sich befreit haben, denn er nahm in Hydeform den Leichenwagen der Addamsfamilie auseinander. Genau, so war es! Lurch hat er einfach getötet... Da war so viel Blut. Und dann bin ich bewusstlos geworden...
Ich sehe an mir herunter. Ich sitze in einem ungeschliffenen Holzstuhl und meine Ärmel sind abgerissen. Splitter bohren sich mir prickelnd in die Unterarme. Eine angenehme, leichte Folter für mich. Aber ich bin auch aufs äußerste gespannt, meine Hand- und Fußgelenke sind am Stuhl gefesselt.
,,Ich habe mich schon gefragt, wann du wohl wach wirst." Seine Stimme klingt ruhig, aber jeder hätte den drohenden Unterton bemerken können. Tyler steht direkt hinter mir. ,,Mein Racheplan fing in dem Moment an, wo du mich verraten hast..." ,,ICH soll DICH verraten haben?" Meine Stimme ist trocken, mein Hals kratzt leicht unangenehm. Nichts im Vergleich zu dem Funken Angst, tief in meinem erst vor kurzem verratenen Herzen. ,,Ruhe! Schone deine Stimme, Wednesday. Du wirst sie schon noch früh genug benutzen." ,,Wo bin ich überhaupt?" ,,An einem Ort, wo niemand deine Schreie hören wird."
Tyler tritt hinter mir hervor und geht zu einem Tisch, den ich bisher ausgeblendet habe. Ein ansehnliches Sortiment an Waffen und anderen Gegenständen liegt darauf. Messer, Dolche, Seile, Ketten, Spritzen mit mir unbekannten Flüssigkeiten... Das wird ein Spaß werden. Tyler stellt sich zu mir dem Rücken zu mir hin, dass ich nicht sehen kann, welchen Gegenstand er auswählt. ,,Womit fangen wir nur an?" fragt er sich selbst. Dann wendet er sich wieder mir zu, einen Dolch in den Fingern. ,,Weißt du, du steht ja so auf Folter und Schmerzen, ich dachte da, es wäre witzig, dich mit deinen eigenen Waffen zu schlagen, wenn du verstehst, was ich meine."
Während ich ihm meinen Killerblick schenke, tritt er wieder hinter mich. ,,Das wirst du bereuen!" ,,Ich denke nicht."
Langsam schneidet er mein Oberteil am Rücken entzwei, sodass meine Haut frei wird. Ein kühler Wind weht darüber.
Ich spanne meine Muskeln an, doch ich kann nichts tun, um meinen Schrei zu verhindern. Tyler rammt mir den Dolch mit voller Wucht zwischen die Schulterblätter. Ein Höllenfeuer explodiert in mir.
Ich versinke in einem Alptraum und jedes Mal, wenn ich erwache, erwarten mich noch größere Schmerzen. Die Qual, die sich mir bietet, ist sogar für mich zu stark. Jedes Mal, wenn ich aufwache, denke ich: Endlich ist es vorbei, aber es ist nie vorbei. Es ist bloß der Anfang eines neuen Kapitels von Tortur. Zwischen dem Klirren von Ketten, dem Reißen von Fleisch und dem Splittern von Knochen dringt ein fast schon vertrautes Geräusch an meine Ohren. Jemand schreit, es ist ein ewig länger, schriller Schrei. Verschwommen denke ich, dass er von mir stammen könnte, aber ich weiß es nicht genau.
Und neben den grauenhaften Nebengeräuschen und den Schreien dringt etwas unheimliches zu mir. Ein lachen, laut, höhnisch und psychopatisch...
Schwer atmend komme ich langsam zu mir. Ich sehe bloß Dunkelheit, kein Lichtpunkt ist zu sehen, der mir etwas Klarheit über meinen Aufenthaltsort verschaffen könnte. Atemnehmende Schmerzen betäuben meinen ganzen Körper, ich kann vor Erschöpfung nicht einmal den Kopf heben, der schwach auf meiner Brust ruht. Meiner blutenden, zerfetzten Brust... Ich sehe es zwar nicht, aber es ist deutlich zu fühlen. Und nicht nur dort wurde ein Dolch hineingebohrt, auch in meinen Rücken. Da, wo es angefangen hat, glaube ich.
Wie kann ich eigentlich noch leben? Blut sickert aus scheinbar allen Körperöffnungen und es ist eiskalt. Vielleicht haben sich die zahlreichen Wunden schon entzündet, aber wie ich sterben werde, macht jetzt auch keinen Unterschied mehr. Vielleicht sterbe ich durch eine Krankheit, oder ich verblute. Lange habe ich jedenfalls nicht mehr.,,Schön, dass du wieder wach bist. Ich dachte, ich gönne dir eine kleine Pause." ,,Ich will antworten, aber als ich etwas sagen will, krächze ich bloß. ,,Spars dir. Du hast so laut geschrien, dass du jetzt heiser bist. Aber endlich können wir weitermachen." Angst lässt mein Herz höher schlagen. Ich schaffe das nicht. Nein, nein, das kann ich nicht. Ich kann nicht mehr!
Doch Tyler spornt meine stille Verzweiflung nur weiter an. Mit einem Messer in jeder Hand fährt er meine Arme entlang, von den Schultern zu den Handgelenken. Ich zische vor Schmerz und unterdrücke ein wimmern, als er von vorne beginnt. Das warme Blut, welches aus den langen Schnitten fließt, kribbelt leicht an den Armen und vermischt sich mit dem brennenden Stechen der Schnitte. Krampfhaft unterdrücke ich es, zu schreien und schüttele schwach den Kopf. Ich überlebe es vielleicht nicht, aber Tyler hatte mit meinen Schreien genug Triumph.
Der Schmerz wird immer unerträglicher, ich beginne, mich in den Fesseln zu winden. Schwere Eisenketten klirren. Sie sind überall, drücken schwer auf meine Körperteile, auf meine Beine, dass sie taub werden, auf meine Brust, was mir das Atmen erschwert.,,SOFORT WEG VON IHR!" Schreit eine Stimme mit unbändiger Wut. Mehr als zehn Schüsse ertönen und Tyler schreit auf, dann ein Poltern und alles ist ruhig. ,,Wednesday! Wie lange hat er dich schon hier? Was ist passiert? Kannst du mich hören?"
Ihre Stimme.
Ihre wunderbare, warme, besorgte, weinerliche Stimme. ,,Wednesday? Bist du...?" ,,Ich lebe... Noch."
Enids POV:
Als ich Wednesday vor mir sitzen sehe, läuft es mir mehr als eiskalt den Rücken herunter. Zwischen ihren Haaren sehe ich Blut verkrustete Stellen und von ihrer Stin fließt Blut in Wednesdays Augen und Mund. Auch dieser und ihre Nase bluten, frische Kratzer prangen auf ihren eingefallenen, leichenblassen Wangen. Sie starrt mich mit leeren Augen an. Kann sie überhaupt was sehen?
Ich traue mich kaum, an ihr herunterzuschauen.Ihr Shirt ist zerfetzt und gibt den Blick auf viel Haut frei... Ihre Brust ist durchbohrt und Male, die von heißem Eisen stammen, thronen auf bestimmten Körperteilen. Ein Messer steckt in ihrem Magen, Blut sickert von dort in ihren Hosenbund, welcher schon dunkel davon ist. Ihre Beine sehen genauso aus wie ihre Arme. Lange Striemen ziehen sich dort entlang, Narben, die immer wieder aufgeschnitten worden sind. Auch ihre Hose ist zerfetzt und wenn ich mir ihr Shirt und die Hose so ansehe, will ich mir gar nicht vorstellen, was der psychopatische Galpin genau mit ihr gemacht hat... abgesehen von der Folter.Die ganze Analyse ihrer Lage dauert bloß wenige Sekunden, dann schreite ich zu ihr, nehme ihren Kopf in den Arm und küsse ihren blutverschmierten Haarschopf. Sie stöhnt vor Schmerzen, aber nicht meinetwegen. ,,Es tut mir so leid... Ich konnte nicht eher kommen." ,,Enid..." Doch ich erfahre wohl nie, was Wednesday mir sagen wollte.
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So gut?

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OneShots
FanficVon Harry Potter, Marvel, Eragon, den Tribute von Panem und WarriorCats findet man hier so einige von mir ausgedachte OneShots/Leseproben😁 Viel Spaß beim lesen Manche dieser Geschichten habe ich im Laufe vom letzten Jahr geschrieben und jetzt möcht...