Kapitel 13)

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-Alessia-



Es sind einige Tage vergangen, seit ich bei Enrico war. Wir haben uns nur in der Schule sehen können und dann wenn er mich gefahren hat. Diese Tage waren für mich ziemlich stressig, das ich für die ganzen Klausuren lernen musste und dazu kommt noch der ganze Stress mit meinem dummen Stiefvater. Ihn habe ich in letzter Zeit auch nicht mehr oft gesehen und heute Abend fliegt er auf Geschäftsreise, worüber ich sehr froh bin. Meine Mutter bleibt Zuhause, aber ich denke das sie diese Ruhe auch braucht, da sie sehr müde und unmotiviert wirkt. Sie ist seit der Nacht, in dem sie betrunken in mein Zimmer gekommen ist nicht mehr so gemein zu mir. Im Gegenteil, sie lächelt mich öfters an und ich merke auch die Liebe hinter den ganzen Lächeln. Zu meinem Gewicht sagt sie auch nichts mehr, was mich sehr verwundert, aber trotzdem bin ich ihr dankbar dafür. Langsam, aber sicher kommt meine alte Mamma zurück und deshalb bin ich auch sehr glücklich.

Heute haben wir Samstag und ich liege gerade auf meinem Bett und schaue mir wieder einmal das Fotoalbum an. Egal wie viele Tage vergehen, ich vermisse meinen Vater immer noch und werde damit auch nicht aufhören. Bis heute weiß man nicht wo er ist, die Polizei hat vor fast einem Jahr behauptet das er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Tod ist, weshalb sie die Suche eingeschränkt haben. Ich weiß aber das er noch lebt! Ich spüre es, tief in meinem Herzen.

„Hey..." als ich die Stimme meiner Mutter höre zucke ich erschrocken auf und realisiere das sie an meiner Tür steht. „Kann ich rein kommen?"

Stumm nicke ich und wische mir schnell die Tränen weg, welche sich unbemerkt in meinen Augen gesammelt haben.

Besorgt mustert mich meine Mutter, nachdem sie meine glasigen Augen gesehen hat, doch realisiert schnell weshalb und umarmt mich. Überrascht lege ich meine Arme um sie und meinen Kopf auf ihre Schulter. Sie streicht mir über den Kopf. „Ich vermisse ihn auch, aber wir müssen nunmal damit leben, dass er nicht mehr hier ist. Ich weiß es ist schwer, auch wenn es schon sehr lange her ist."

Plötzlich löst sie sich von mir und stellt sich mit straffen Schultern auf. „Warum lernst du nicht?" Hinter ihren plötzlichen, kalten Augen liegt so viel Kummer und so viel Schmerz, aber als ich Richard am Türrahmen sehe, weiß ich das es wegen ihm ist. „Sei doch nicht so hart zu ihr. Sie verdient doch auch eine Auszeit." mit seinem wiederwertigem Lächeln schaut er mich an, weshalb ich keinen Blick schnell senke. „Ich wollte gerade anfangen zu lernen." murmele ich und stehe auf. „Gut."

Meine Mutter schließt gequält die Augen und dreht sich dann um, um aus dem Raum zu laufen. Als sie an ihrem Ehemann ankommt, legt dieser seinen Arm um sie und seine Hand landet zu weit unten. Ekel überkommt mich. Macht sie das ganze freiwillig mit? Sonst hätte sie vorhin nicht so gequält geguckt, oder? Seufzend schleppe ich mich in mein Badezimmer und lege mir ein Bad ein. Das wird mir gut tun.






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Wohlig schließe ich meine Augen und ungewollt schweifen meine Gedanken zu Enrico. Er ist so ein hübscher, charmanter, intelligenter und süßer Junge. Wie er mich behandelt und sich um mich kümmert. Wie er mich berührt und mich anblickt. Das einzige Mal wo wir uns geküsst haben, war bei ihm Zuhause. Ich weiß nicht was zwischen uns ist. Sind wir Freunde und der Kuss war nur ein Versehen? Es hat sich aber so echt angefühlt. Ein lauter Seufzer entweicht meiner Kehle und meine Finger fahren über meine Lippen. Kann er mich nicht noch einmal mit seinen Lippen an meinen berühren?

Als mein Handy einen Ton von sich gibt, um mir mitzuteilen das ich eine Nachricht bekommen habe, trockne ich meine Hände an dem kleinen Handtuch ab und nehme es mir zur Hand. Enrico hat mir geschrieben und fragt mich was ich gerade mache. Ich überlege für einen Moment und beiße mir auf meine Lippen. Soll ich ihm ein Bild schicken?

Kurzerhand entscheide ich mich ein Bild von der Wanne zu machen, wo man nur den Ansatz meiner Knie sieht und schicke es ihm. Einige Sekunden sind vergangen und ich erwarte eine Nachricht, doch stattdessen vibriert mein Handy und der Bildschirm zeigt mir an, das er mich gerade anruft. Panisch schaue ich mich um, doch nehme den Anruf trotz dessen an und halte das Handy an mein Ohr. „Hallo, schöne Dame." grinsend beiße ich mir erneut auf die Lippe und begrüße ihn zurück. „Wie ich sehe liegen sie in der Badewanne."

„Mhh..."

„Willst du heute Abend vorbeikommen?"

„Ich weiß nicht, vielleicht?" antworte ich ihm und gähne. „Meine Mutter backt sich Pizza-"
„Okay, um wie viel Uhr?" frage ich und muss grinsen, als ich sein amüsiertes lachen höre.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 10, 2023 ⏰

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