Kapitel 3

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Einen kurzen Moment herrscht Stille zwischen uns. ,,Hättest du vielleicht Lust auf einen kleinen Spaziergang?", fragt sie lächelnd und ich habe das Gefühl mir fällt das Atmen schwer. ,,Das hört sich gut an.", erwidere ich und trinke ebenfalls aus und entschuldige mich schnellstmöglich auf Toilette, um mich frisch zu machen und zu beruhigen. ,,Okay, ich warte draußen auf dich."

Ich bin erleichtert, kurz Abstand zwischen uns gewinnen zu können. Was zur Hölle geht hier vor, wie kann sie so etwas in mir auslösen, ich kenne sie doch noch nicht mal. Ich spritze mir eine kalte Ladung Wasser ins Gesicht und atme tief durch. Dann trockne ich mich ab. Entspann dich Sky, sage ich mir selbst, als ich in den Spiegel gucke.

Als ich langsam Richtung Ausgang gehe, habe ich mich wieder einigermaßen gefasst. Ich trete hinaus auf die Straße, der Nachthimmel ist dunkel und nur das schwache Licht der Straßenlaternen taucht die Umgebung in ein gedämpftes Licht.

Ich entdecke sie mit einer Zigarette in der Hand und muss schmunzeln. Immerhin hat sie Zigaretten, nachdem sie mich so nervös macht, könnte ich wirklich eine gebrauchen und ich habe meine Packung zuhause vergessen. Noch bevor ich fragen kann, bietet sie mir eine an und ich nehme ihr Angebot dankend an.

Als sie mir die Zigarette gibt und wir uns kurz berühren kribbelt meine Hand und als sie zu mir aufblickt, frage ich mich kurz ob sie das auch gespürt hat oder ob ich schlicht und einfach nicht mehr bei klarem Verstand bin. Ich klemme mir die Kippe zwischen die Lippen und Alex zündet sie mir an, das Nikotin beruhigt mich.

Wir spazieren durch die Stadt und unterhalten uns über dies und das, über unsere Hobbys, Musik, unsere Lieblingsfilme oder Serien und stellen fest, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben. Sie erzählt mir von ihrer Leidenschaft fürs Reisen und wie sie durch die Welt gereist ist, um neue Kulturen kennenzulernen und Abenteuer zu erleben.

,,Es gibt so viele Orte zu entdecken, so viele Menschen zu treffen und so viele Erfahrungen zu sammeln", sagt sie. Sie spricht so leidenschaftlich und inspirierend, dass ich mich in ihren Worten verliere und bin überrascht, wie schnell die Zeit vergeht, während wir durch die Gassen und Straßen schlendern.

Ihre Augen funkeln im Licht der Straßenlaternen und ich frage mich, welche Geschichten sie noch zu erzählen hat. Die Atmosphäre ist ruhig und friedlich, wir sind die einzigen Menschen auf der Straße. Es fühlt sich an, als wären wir die Hauptfiguren in unserem eigenen Film.

,,Wie hast du das alles gemacht? Ich meine, ich würde auch gerne so reisen und Abenteuer erleben, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.", frage ich sie.

Sie lacht und sagt:,, Es ist gar nicht so schwer, wie es aussieht. Du musst einfach nur den Mut haben, aus deiner Komfortzone herauszukommen und neue Dinge auszuprobieren. Das kann manchmal beängstigend sein, aber es ist auch der beste Weg, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Das Leben ist zu kurz, um es nur in einer Routine zu verbringen. Wenn du es wirklich willst, kannst du alles erreichen, was du dir vornimmst."

Sie berichtet mit von ihrem Trip durch Südostasien, von den exotischen Gerüchen und Farben, die sie erlebt hat, und wie es ihr dabei gelungen ist, sich von ihrer Komfortzone zu lösen und neue Dinge auszuprobieren. ,,Ich war dort allein und wusste nicht, was mich erwarten würde. Ich hatte Angst und war aufgeregt zugleich. Aber es war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Ich habe so viel über mich selbst gelernt und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Ich bin einfach losgezogen und habe das Abenteuer gesucht. Es war der beste Entschluss meines Lebens.", sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht, ihre Neugierde und Abenteuerlust beeindrucken mich.

Ich fühle mich auf einmal so wohl in ihrer Gegenwart, als würden wir uns schon seit Jahren kennen. Es ist, als ob wir eine unsichtbare Verbindung haben, die uns auf unerklärliche Weise miteinander verbindet.

Schließlich kommen wir an einer belebteren Straße an und sie sagt:,, Das war ein schöner Spaziergang, es hat mir gefallen, mich mit dir zu Unterhalten. Ich kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man in guter Gesellschaft ist."

,,Ja, das geht mir genauso", antworte ich. ,,Es hat mich wirklich sehr gefreut dich kennenzulernen, ich hatte eine großartige Zeit mit dir." Wir tauschen noch schnell unsere Nummern aus, dann verabschieden wir uns mit einer herzlichen Umarmung.

Mit einem Lächeln im Gesicht mache ich mich auf den Weg nach Hause. Der Spaziergang durch die Stadt und die Begegnung mit ihr haben mich inspiriert und motiviert, neue Dinge auszuprobieren und mich auf Abenteuer einzulassen.

Lost Places, verloren mit ihrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt