Lost Places, verloren mit ihr

Kapitel 13

Schließlich haben wir das Gesamte erste Stockwerk erkundet und stehen mal wieder vor einer sehr Morsch wirkenden Treppe. ,,Wir müssen sehr vorsichtig sein, okay? Es besteht Einsturzgefahr, also geh nur so weit wie du dich sicher fühlst, wenn du magst, kannst du auch unten bleiben, das ist kein Problem." Ich überlege einen Moment aber beschließe mit ihr zu gehen, alleine um auf dem Weg nach oben ihre Hand zu halten die sie mir fragend entgegenstreckt.

Oben entdecken ein Badezimmer, das im Kontrast zum Rest des Gebäudes fast wie neu aussieht. Ich trete ein uns sehe mich beeindruckt um.

,,Wow, das Badezimmer sieht ja fast noch in Ordnung aus", bemerke ich und lasse meine Hand über eine alte Badewanne gleiten. Alex tritt hinter mich und lacht. ,,Möchtest du dich baden?" fragte sie scherzhaft.

Ich schmunzelte und setzte mich in die Wanne. ,,Ja, genau das wollte ich eigentlich machen.", antwortete ich und lehne mich zurück.

Alex muss lachen und zückt ihre Kamera. ,,Warte, ich muss ein Foto von dir machen, das ist einfach zu gut", sagt sie und knipst ein paar Bilder von mir in der Wanne. Ich posierte noch ein wenig für sie. Dann reicht sie mir ihre Hand, um mich aus der Badewanne zu ziehen. ,,Lass uns weitergehen und sehen, was wir sonst noch finden können", sagte sie und zieht mich sanft aus dem Badezimmer wieder zurück zur Treppe, um den Dachboden zu inspizieren.

Als wir fast oben angekommen sind, spüren wir plötzlich, wie sich die Stufen unter unseren Füßen zu bewegen beginnen. Ich halte meinen Atem an und schreie vor Schreck auf, aber Alex hält meine Hand fest und zieht mich blitzschnell zu sich.

Ich klammere mich an sie als ein ohrenbetäubendes Krachen und Scheppern die Luft erfüllt. Ein Teil der Treppe stürzt unter uns ein und wirbelt eine Staubwolke auf. ,,Verdammt, das war knapp", sagt Alex, sieht mich besorgt an und hält mich fest in ihren Armen. ,,Bist du in Ordnung?"

Sie hält mich fest und streichelt beruhigend über meinen Rücken, während ich mich langsam wieder von dem Schock erhole. ,,Es ist in Ordnung, ich hab dich", sagt sie leise und ich fühle mich sicher in ihren Armen. ,,Es geht wieder, danke.", meine ich mit zittriger Stimme und lächle sie sanft an.

Ich würde sie jetzt so gerne küssen doch ich halte mich zurück und sehe nur stumm in ihre funkelnden Augen. Sie räuspert sich und tritt einen Schritt zurück. ,,Ich hoffe es gibt noch einen anderen Weg nach unten." Ich schaue mich um und sehe, dass ein großer Teil der Treppe fehlt.
,,Wir sollten hier wirklich vorsichtig sein."

Alex nickt zustimmend und legt ihre Hand auf meinem Rücken. ,,Ja, das denke ich auch. Aber wir können noch ein bisschen weitergehen, wenn du dich traust?"

Ich zögere kurz, aber dann nicke ich entschlossen, ich fühle mich immer noch sicher, solange sie bei mir ist. ,,Okay, lass uns weitergehen." Ich greife nach Alex Hand und fühlte, wie sie sie fester hält. Zusammen erklimmen wir die restlichen Stufen und betreten den Dachboden, der zum Glück in einem besseren Zustand ist.

Der Dachboden ist groß, staubig und voller alter Möbel, Kisten und Kram. Es ist dunkel und staubig, und wir müssen vorsichtig sein, um nicht über irgendwelche Gegenstände zu stolpern, die im Weg liegen. Einige der Gegenstände sehen sehr alt und antik aus, und ich frage mich, was für Geschichten sie wohl erzählen könnten.

Ich sehe mir ein altes Bücherregal mit Büchern an und staunte über all die verstaubten Gegenstände, die seit Jahren unberührt geblieben sind. Einen anderen Weg nach unten finden wir jedoch nicht.

,,Keine Sorge, wir schaffen das, es ist nicht sehr tief.", meint Alex als sie die zerbrochene Treppe herunter Blickt. ,,Bleib du hier." Sie geht langsam die morsche Treppe herunter. ,,Sei vorsichtig.", meine ich und beobachte sie besorgt. Sie nimmt etwas Anlauf dann springt sie runter. Ich atme erleichtert auf als ich sehe das es ihr gut geht.

,,Okay, das war einfach. Jetzt du, keine Sorge, ich fange dich auf.", ruft sie mir zu. Ich gehe zögerlich die Treppe hinunter und blicke zu Alex die mir sanft und ermutigend zulächelt. ,,Nimm ein bisschen Anlauf und spring zu mir, du schaffst das." Ich atme noch einmal tief durch dann tue ich, was sie gesagt hat und springe in ihre Richtung. Ihre Arme fangen mich auf. ,,Alles gut?"

Ich sehe zu ihr auf. ,,Ja, danke. Lass uns zurück zum Auto gehen, okay?" Sie nickt und greift nach meiner Hand, dann gehen wir vorsichtig die Stufen nach unten, zurück ins erste Stockwerk.

Als wir endlich wieder draußen vor dem Haus sind und ich wieder sicheren Boden unter meinen Füßen habe, lege ich mir eine Hand auf die Brust und Atme tief durch. ,,Also, das war wirklich Aufregend.", gestehe ich und Alex muss schmunzeln. Sie zieht ihre Packung Zigaretten aus der Tasche und reicht mir eine, bevor sie sich ebenfalls eine zwischen die Lippen steckt und anzündet.

,,Ja, das war es, zum Glück ist dir nichts passiert, Sky." Ich inhaliere den Rauch und merke sofort, wie ich mich wieder etwas entspanne. ,,Es tut mir leid, dass das passiert ist, ich wollte dich nicht in Gefahr bringen.", sie sieht schuldbewusst zu mir herüber. ,,Mach dir keine Gedanken, mir geht es ja gut, du warst schließlich bei mir und konntest mir helfen.", meine ich und lege sanft eine Hand auf die Schuler.

Wir gehen zurück zum Auto und machen uns auf den Heimweg. ,,Wollen wir uns noch eine Pizza bestellen und den nächsten Teil Harry Potter gucken?", schlage ich vor als Alex in der Nähe meiner Wohnung parkt. ,,Das hört sich gut an, ich habe echt Hunger.", gesteht sie und grinst mich an.