Er legte die Hand an meine Wange und beugte sich zu mir. Seine Lippen trafen auf meine. Es war fast wie ein kleiner Schock, der mich erstarren ließ. Noch nie zuvor hatte er mich auf den Mund geküsst. Seine Lippen waren unerwartet weich und bewegten sich sanft an meinen. So süß. So zärtlich. Dann war es auch schon wieder vorbei. Er löste sich, ohne die Hand von meiner Wange zu nehmen. Als hätte er einen Nerv getroffen, schossen mir die Tränen in die Augen. Das hier war also mein erster echter Kuss. Und er kam von Kacchan, dem Mann, dem für immer mein Herz gehören würde. Etwas, das wir uns eigentlich unausgesprochen verboten hatten. Ich hatte all diese stillschweigenden Übereinkünfte akzeptiert. Weil wir sie brauchten, um diese namenlose Sache zwischen uns aufrechtzuerhalten. Doch führte Kacchan dies nicht alles ad absurdum? Oder hatte es diese Vereinbarungen nur in meinem Kopf gegeben? Er sah wohl meine Verwirrung und lächelte mich an.
„Es ist okay." Sein Daumen wischte mir eine Träne weg. Er rückte ein Stück näher und beugte sich wieder zu mir. „Öffne deinen Mund!", raunte er.
Ich gehorchte, doch Kacchan fing an zu lachen und ich wich zurück.
„Doch nicht so, als wolltest du meinen Schwanz lutschen, du Dummkopf."
Ich spürte, wie ich rot anlief, und presste meine Lippen fest aufeinander. Wieder lachte er. Dann schob er die Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich, bis unsere Lippen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren.
„Nur einen Spalt. Lass mich deinen Mund erobern", hauchte er und jagte mir damit ein Schauder über den Rücken. Mein Mund war wohl das Letzte, das diese Zunge noch nicht erobert hatte. Dann würde ich wohl endgültig ihm gehören. Doch er würde nie der Meine sein.
Seine Zungenspitze berührte mich sachte und ich öffnete die Lippen. Tastend schob er sie ein kleines Stück vor, stieß an meine Zähne, wartete, bis ihn meine willkommen hieß. Unsere Zungen spielten miteinander. Liebkosten einander. Schmeckten einander. Der Kuss wurde inniger und ich schloss die Augen. Ließ mich voll und ganz darin versinken. Das hier mochte ich definitiv. Gott Kacchan, wie gut er schmeckte und wie gut er küssen konnte.
Er küsste mich einfach weiter. Vorsichtig übernahm er die Führung in diesem Spiel. Dennoch drängte er mich nicht. Wurde nicht ungeduldig. Überforderte mich nicht. Zwar raste mein Herz wie verrückt in der Brust, auch wenn sich meine Sinne wie betäubt anfühlten, war dieses Spiel so leicht wie Atmen und so zärtlich und unschuldig wie die warmen Sonnenstrahlen nach einer kalten Winternacht.
Nach gefühlten Äonen trennte er sich von mir und legte seine Stirn an meine. Ich leckte über meine geschwollenen Lippen, um eine Sekunde länger die Süße des Augenblicks zu schmecken. Langsam öffnete ich meine Lider, immer noch trunken von diesem innigen Kuss.
„Können wir das bitte öfter machen?", fragte ich atemlos.
„Natürlich du Dummkopf. Es hat dir wohl gefallen?"
„Ja, sehr sogar. Es hat sich so echt angefühlt."
Kurz stutzte Kacchan, sagte aber nichts. Was sollte er auch sagen, ohne diesen Moment zu zerstören? – Verlieb dich bloß nicht in mich, oder vergiss nie, dass du nur mein Spielzeug bist. Dafür war es eh schon längst zu spät.
„So Kleiner, jetzt bekommst du eine Massage von mir verpasst. Danach fühlst du dich wie neu geboren. Pfadfinderehrenwort."
Ungläubig sah ich ihn an. Sollte es mich beunruhigen, dass Katsuki nie ein Pfadfinder war? „Hä? Und du kannst so etwas?"
„Was soll das heißen? Glaubst du, ich bekomme so eine scheiß Massage nicht hin? Du würdest staunen, wenn du wüstest, was ich noch alles mit dir anstellen könnte."
Ich machte große Augen. Aber wenn das immer so gut war wie dieser Kuss ... „Bitte Kacchan, zeig mir alles, was du kannst!"
Seine Augen weiteten sich für einen Herzschlag, doch dann trat ein diabolisches Grinsen in sein Gesicht. „Sicher, wieso nicht. Aber fangen wir für heute erstmal mit einer Massage an. Warte hier." Er stand auf und verschwand im Bad.
Ich wusste nicht, was mit Katsuki heute los war und es war mir zwischenzeitlich egal. Ich hatte es aufgegeben darüber nachzugrübeln und würde es einfach nur genießen, solange es andauerte. Wir waren hier in unserer kleinen Blase und was machte es schon, wenn sie ein bisschen wuchs und Platz für etwas Neues schuf.
Er kam mit einem großen Badetuch zurück, das er auf dem Bett ausbreitete.
„Zieh dich aus und leg dich dann auf den Bauch!"
Ich tat wie mir geheißen und beobachtete Kacchan, wie er aus seiner Tasche eine Flasche Massageöl heraus kramte. Er trat ans Bett und ließ eine große Menge davon auf meinen Rücken rinnen. Ein angenehmer Duft nach Lavendel verteilte sich im Zimmer. Er zog das Shirt aus und Sekunden später glitten seine kräftigen Hände über meine Haut. Ließen keine Stelle unberührt. Meine Arme, den Hals, den Torso, den Hintern und die Beine. Selbst die Füße verwöhnte er. Mal mit Druck, dann wieder hauchzart. Wäre ich eine Katze, ich hätte geschnurrt. Es war so entspannend, hatte fast etwas Meditatives und gleichzeitig etwas Erregendes. Noch nie zuvor wurde ich von Kacchan oder jemand anderem auf diese sinnliche Art berührt. Es fehlte nur noch eine Duftkerze und beruhigende Musik im Hintergrund, aber das war wohl nicht sein Ding und sicher zu viel Öl auf die Wogen gegossen.
„Okay, sehen wir mal, was wir für deine Vorderseite machen können. Dreh dich um!"
Auch hier ließ er keine Stelle aus. Bis auf eine. Meinen nach Aufmerksamkeit bettelnden Ständer.
„Ich kenn jetzt jede deiner empfindlichen Stellen. Dein Schwanz ist wie eine Wünschelrute, die ausschlägt, wenn man die richtigen Punkte trifft."
„Mmmh... Bist du schon fertig?" Ich lächelte verzückt und reckte meine herrlich entspannten Glieder.
„Noch nicht ganz", raunte er. „Aber bevor ich weitermache, will ich wissen, ob du noch dein Safeword weißt."
Ich verengte meine Augen und sah ihn misstrauisch an. „Es ist Schnee, aber was hast du vor?"
„Nur keine Sorge, du Feigling. Ich werde dir schon nicht wehtun. Nur zur Sicherheit." Er grinste. „Und bevor ich es nicht höre, werde ich nicht aufhören. Spreiz deine Beine und stell sie auf!"
Ich schluckte verunsichert, folgte dann aber seiner Anweisung. Er nahm noch etwas Öl und verteilte es über den Penis, die Hoden bis zu meinem Eingang. Er drückte gegen den Muskelring und drang problemlos ein. Augenblicke später traf er die Prostata und ich atmete keuchend aus, als ein Blitzgewitter der Erregung durch meinen Körper schwappte.
„Sag ich doch. Wünschelrute."
Er ließ seinen Finger in zentrischen Kreisen über den empfindlichsten Punkt gleiten. Vor meinen Augen schien ein Feuerwerk zu tanzen. Ich war in Sekunden so erregt, dass ich nicht wusste, wie mir geschah. Es war, als würde die Welt in sich zusammenfallen und sich alles nur noch um diesen winzigen Punkt drehen. Meine Atmung geriet aus dem Takt. Verlor sich in rückhaltlosem Keuchen und Wimmern. Alle möglichen Gefühle schwappten auf einmal über mich herein. Verzweifelt krallte ich mich in das Badetuch, das immer noch unter mir lag.
„Nein nicht, ich kann nicht ... Bitte."
Als ich glaubte, erneut ohnmächtig zu werden, zog Kacchan sich zurück. Mein Atem ging viel zu schnell und mir schwindelte. Er legte die Hand über Mund und Nase, hinderte mich am Atmen. Ich riss die Augen erschrocken auf.
„Du hyperventilierst. Atme langsamer!"
Er ließ seine Hand für einen Herzschlag auf meinem Gesicht und als ich nickte, nahm er sie weg. Ich wusste nicht wieso, aber eine Gänsehaut lief mir über den Rücken. Ich atmete langsam durch die Nase ein und den Mund aus.
Erneut schob er seinen Finger in mich und setzte die Massage fort. Ich warf den Kopf schreiend in den Nacken. Rhythmische Schockwellen schienen meinen gesamten Körper aufzuwühlen. Mein ganzes Sein. Es war so gut und gleichzeitig die reinste Folter. Was machte er nur mit mir?
„Warte! Nein! Ich halt das nicht aus."
Er brach erneut ab. Und musterte mich kurz. Dann schob er sich wieder in mich.
„Gott Kacchan. Ich will nicht ... Gott, kannst du mich nicht einfach ficken, wie sonst auch?"
„Nein! Nicht heute. Halt noch ein bisschen durch und ich verspreche dir, den Orgasmus deines Lebens."
Ich nickte kurz und sein Finger fand aufs Neue den G-Punkt. Er reizte ihn, bis sich mein Körper anspannte. Augenblicklich zog er sich zurück. Ließ mir einen Moment Verschnaufpause, um erneut fortzufahren. Das machte er immer wieder, bis ich kurz vorm Durchdrehen stand.
„Bitte, Kacchan, lass mich kommen. Bitte!", bettelte ich. „Ich will kommen."
Er packte meine stahlharte Erektion und begann mich zu wichsen.
„Aah... Verflucht! Nicht! Ni... Nicht beides. Aaaah!"
Ich stöhnte nicht mehr, ich schrie vor Verzweiflung. Wie war das verdammte Safeword. Wie immer hatte ich jeglichen Fokus verloren. Ein Tsunami baute sich in mir auf. Zog mich unter Wasser. Drohte mich zu ertränken. Mich fortzureißen. In dem Augenblick, als ich glaubte zu sterben, schoss es erlösend aus mir heraus. Begleitet von einem langgezogenen Schrei. Mein ganzer Körper zuckte und zuckte. Welle für Welle überrollte mich und es dauerte eine Weile, bis sich mein Körper beruhigte.
Nicht Willens und außerstande in die reale Welt zurückzukehren, krümmte sich mein Körper wie ein Embryo zusammen und ich heulte wie ein kleines Kind. Kacchan hatte mir nicht zu viel versprochen. Das hier war der verfickte, beste Orgasmus meines Lebens.
Er legte sich zu mir und schlang den Arm um meine Mitte. „Ich würde mal raten, das hat dir gefallen." Er streichelte mir übers Haar. „Das hast du gutgemacht, Nerd. Du hast lange durchgehalten."
Wieso machten diese Worte mich auf eine so seltsame Art stolz?
Es war Abend, als ich das nächste Mal erwachte. Kacchan lag immer noch neben mir und hatte mich fest im Arm. Ich drehte mich zu ihm und er lächelte mich an. Bei dem Gedanken an die Massage musste ich auch lächeln.
„Das war unglaublich! Ich kann es immer noch nicht begreifen."
„Gern geschehen. Los Deku, lass uns duschen und dann gehen wir was essen." Er küsste mich auf die Schulter und stieg aus dem Bett.
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Toyboy In A Birdcage
Fanfiction(Erotik) Der Krieg hat Izuku als Scherbenhaufen zurückgelassen. Er greift nach jedem Strohhalm, um nicht unterzugehen. Und dann ist da noch Kacchan und eine toxische Beziehung. Eine erotische, aber auch finstere FF. Triggerwarnung: Es kommen Themen...