Es war einmal...
Lange vor unserer Zeit, irgendwo im Nirgendwo zwischen Nichts und - Oh Wunder! – noch mehr Nichts. Und niemand wusste, dass genau an diesen Ort etwas geschehen würde, etwas, was den Lauf der Geschichte der Welt ändern würde. Denn wie auch? – Da war Niemand, der es laut zum Fenster hinausbrüllen konnte. Fenster gab es schließlich auch nicht und, wenn man ehrlich war, gab es auch sonst nichts.
Gut, kommen wir zur Sache: Aus diesem Nichts, da ging etwas hervor. Etwas gewaltiges. Es war ein Grauen und gleichzeitig wunderschön. Wenn du es gesehen hättest, du hättest es nicht ansehen wollen und gleichzeitig wäre es dir unmöglich gewesen, den Blick abzulenken.
Du willst wissen, was es war? – Nun, es war ein Stück weit wie du und ich und dann wieder nicht. Es war kein lebendes Wesen und dennoch lebendig. Sein Herzschlag war ein Donnergrollen. Sein Atem ein Windzug. Und es war eine Präsenz; eine Erkenntnis, die damit einherging:
„Ich bin."
Du denkst jetzt, es könnte denken? – Da kann ich dir weder zustimmen noch widersprechen, denn es gab noch keine Gedanken und das, was es gab, war zu groß, um gedacht zu werden.
Es ist schwer, etwas zu beschreiben, wofür es keine Worte gibt. Noch schwerer ist es, etwas zu benennen, was nicht benannt werden will. Ich werde es trotzdem versuchen, nur für dich. Sei vorgewarnt: Es wird nicht leicht sein, es mit Logik und Verstand zu verstehen. Es braucht etwas anderes.
Halte dich fest: Das Etwas und das Nichts ähnelten sich und waren doch so verschieden.
Etwas entstand aus dem Nichts.
Etwas, geboren aus der Unsterblichkeit, um sterblich zu werden. Etwas, entstanden aus der Unendlichkeit, um endlich zu werden.
Das Versprechen, dass sie sich gaben, einander nicht loszulassen und zusammen zu bleiben. Nur wie? – Wie sollte sich Etwas an Nichts festhalten können? Wie kann Nichts mit Etwas zusammen bleiben? Wie kann man Nichts aufhalten, sich von Etwas zu entfernen? Wie?
Nicht loslassen.
Nichts loslassen. – Etwas loslassen.
Das ewige Gegenstück.
Es kam, wie es kommen musste: Etwas ließ los, um Nichts festzuhalten. Nichts ließ los, um Etwas festzuhalten.
*** *** ***
Und weißt du? – Jetzt sind wir hier und wissen nicht, ob wir an Etwas oder Nichts glauben. Wir wissen nicht, ob da etwas ist oder eben nichts.
*** *** ***
Nach etwas kommt nichts, sowie einst aus nichts etwas entstand. Von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit. Von der Endlichkeit zur Unendlichkeit.
Getrennt und dennoch vereint.
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Vielleicht ein kleines bisschen Magie
PoetryVielleicht sind dies nur Worte. Vielleicht ist es Poesie. Vielleicht ein Märchen. Vielleicht eine Kurzgeschichte. Vielleicht sind es Weisheiten. Vielleicht. Für mich ist es Magie. Die Magie der Worte. *** Scheinbar willkürliche Striche formen Buchst...