Die Nacht war erhellt von des Mondes Licht,
du siehst sein silbern' Schimmern auf des Sees Gesicht.
Schatten wandern durch den finsteren Wald,
lautlos ist dies nächtliche Gestalt.
Die Schwänin im eleganten Federkleid,
reinweiß, als hätte es eben erst geschneit,
schwimmt langsam über den Spiegelsee,
neigt den Kopf, als sage sie Namasté.
Kleine Wellen zeihen um sie sanfte Kreise,
ummalen ihre klare Schönheit auf besondere Weise,
du nimmst sie wahr in voller Klarheit,
makellos in blanker Reinheit.
Ihr dunkler Schatten wie die Nacht
auf sie meist im Verborgenen wacht.
Unerwartet taucht er auf, der schwarze Schwan,
unter den Sternen schimmern seine Federn wie pechschwarzes Porzellan.
Nicht minder prächtig gleitet er über das Wasser zu ihr,
der Augenblick ihrer Begegnung ein kostbares Souvenir,
das sich nicht festhalten lässt in einem Gedanken,
welche unaufhaltsam im Meer der Gefühle ertranken.
Sie, hell wie das klare Licht,
an dem jede Unwahrheit zerbricht.
Er, dunkel wie jene Schatten,
die jeden Fehler überstrichen hatten.
Als sie beisammen über die Wasseroberfläche schweben,
wusstest du, nur zusammen konnten sie leben,
sie brauchten einander wie die Nacht den Tag,
weil nur so etwas neues entstehen mag.
Die Nacht ist erhellt durch des Mondes Licht,
es gibt dir jene tiefere Einsicht.
Schatten und Licht fallen zusammen,
weil sie der selben Quelle entstammen.
***
Inspiration.
Inspiration für dieses Kapitel war ein ganz besonderes Schwanenpaar. So etwas hatte ich nie zuvor gesehen, einen weißen und einen schwarzen Schwan, zusammen auf einen Teich im Wald. Danke, dass ich euch begegnen durfte.
Tchaikovsky - Schwanensee, Thema, Klavier.
Dafür braucht es keine Worte, Musik sagt so viel mehr.
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Vielleicht ein kleines bisschen Magie
PoetryVielleicht sind dies nur Worte. Vielleicht ist es Poesie. Vielleicht ein Märchen. Vielleicht eine Kurzgeschichte. Vielleicht sind es Weisheiten. Vielleicht. Für mich ist es Magie. Die Magie der Worte. *** Scheinbar willkürliche Striche formen Buchst...