23 Kapitel

5.2K 154 17
                                    

Ich war immer noch verwirrt, als wir den Security-Raum des Hotels betraten. Viele kleine Bildschirme zeigten das Atrium, verschiedene Flure und die Bar. Was wir hier wohl sollten? "Ah, gut das sie da sind." Ein ernst wirkender Security-Chef schüttelte uns die Hand. "Ich will ihnen nur ein Tape zeigen, dass einer unser Mitarbeiter bei einer der Fahrstuhl-Kameras gefunden hat." Ach du Scheiße! Jetzt fiel es mir siedentheiß wieder ein. Ich wurde knallrot. Zayn sah ebenfalls ziemlich angespannt aus. Der Mann führte uns mit dem ziemlich wütenden Simon im Schlepptau zu einem der Monitore. "Abspielen", betonte er in Richtung eines Mitarbeiters, der ein paar Tasten drückte. Zunächst zeigte das Bild nur das leere Innere einer der Hotelfahrstühle. Dann öffneten siich die Türen und Zayn kam zum Vorschein, der mich an der Hand hinter sich her zog. Man konnte genau beobachten, wie ich mich an seinen Körper lehnte und langsam mit den Händen seine Brust streichelte... "Das ist glaube ich ausreichend." Simon räusperte sich im Hintergrund. Ich atmete erleichtert auf. Als ob die Situation nicht schon komisch genug wäre.  "Anhalten." Der Angestellte warf mir ein verschmitztes Lächeln zu, als er abermals ein paar Tasten drückte. Offenbar hatte er den Rest gesehen. Ich verzog das Gesicht. Er herrschte betretenes Schweigen. "Habt ihr noch irgendwas dazu zu sagen?" Wir schüttelten den Kopf. Ich fühlte mich, als wäre ich wieder vier Jahre alt, als mich mein Dad dabei erwischt hatte, wie ich die Wand anmalte. "Es tut mir furchtbar Leid. Ich versichere ihnen, dass wird nicht wieder vorkommen", sagte Simon an den Mann gewandt. "Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass sie großes Glück haben, dass unsere Mitarbeiter solche ehrlichen Menschen sind. Sie würden sicher nicht wollen, dass das an die Presse kommt." - "Natürlich nicht. Wir danken ihnen sehr dafür. Ihr beide wartet draußen." Er deutete mit dem Finger in Richtung Tür. Schuldbewusst ließen wir sie allein. "Da haben wir ziemlichen Mist gebaut, oder?" Ich warf Zayn von der Seite einen Blick zu. Er nickte knapp. Wenig später stoß Simon wieder zu uns dazu. Er sah immer noch böse aus. "Wisst ihr eigentlich, was für ein verdammtes glück ihr beide habt?!", schimpfte er und baute sich vor uns  auf. "Wenn das die Presse in die Hände bekommen hätte!" Er raufte sich die Haare. "Zayn, du hast gesagt du wirst vorsichtig sein. DAS ist ganz und gar nicht vorsichtig." Zayn rieb sich über seine Tattoos. "Lucy ich tolleriere diese Beziehung. Ich finde sie nicht toll, aber ich akzeptiere sie. Bringt mich nicht dazu, sie zu bereuen." Das war das erste Mal, dass so direkt mit mir gesprochen hatte. "Tut mir Leid", murmelte ich und starrte auf meine Füße. "Sollte es auch." - "Hey, Simon das ist nicht ihre Schuld! Lass sie in Ruhe", mischte sich Zayn grob dazwischen. "Das gleiche gilt auch für dich, Sportsfreund. Pass besser auf oder du kannst dir ernste Probleme einhandeln. Und das hat nicht nur Konsequenzen für dich." Er ging davon und ließ uns im Gang stehen. Ich bemerkte erst jetzt, was für Folgen unsere Beziehung haben könnte. Mir wurde das plötzlich alles viel zu viel. Ich war nicht mehr müde. Ich fühlte mich eingeengt. "Ich geh mal an die frische Luft", sagte ich knapp und stapfte davon. "Soll ich.." Ich drehte mich kurz zu ihm um. Er wirkte verunsichert. "Nein, lass mal lieber." Ich lächelte bitter und machte mich wieder auf den Weg. Ich wollte nicht, dass er die Tränen in meinen Augenwinkeln sah. Diese Nacht schlief jeder von uns allein.

Am nächsten Morgen wusste ich nicht recht wie ich mich verhalten sollte. Die Sache mit Harry, Perrie, unsere Beziehung. Alles brach plötzlich über mich herrein. Ich wusste einfach nicht, wie wir da Heil wieder heraus kommen würden. Ich saß aufrecht in meinem Bett und kaute an meinen Fingernägeln, weil ich so verzweifelt war. Das hatte ich lange nicht mehr getan. Ein klopfen an der Tür ließ mich aufschrecken. Ich tapste auf Zehenspitzen über den Teppichboden und öffnete sie einen Spalt breit. "Hey." Zayn räusperte sich und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Hey." Ich lehnte mich an den Türrahmen. "Ich.." Er dachte noch einmal über seine Worte nach. Schließlich sagte er:"Hast du Zeit zum reden?" Ich nickte, unendlich erleichtert.

Wir setzten uns in ein kleines Café in der Nähe unseres Hotels. Ich hatte nicht besonders großen Hunger, bestellte mir aber trotzdem etwas. Als wir eine gefühlte Ewigkeit in unseren Cappuchino gestarrt hatten brach er schließlich das Schweigen. "Es tut mir Leid, wegen gestern." - "Das brauch es nicht. Mir tut es Leid. Ich hatte bisher nicht verstanden, wie viel auf dem Spiel für dich steht." Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte, weshalb ich einen Schluck trank. "Aber das ist meine Entscheidung. Du sollst dir darüber keine Gedanken machen." - "Doch, dass muss ich! Ich spring einfach in dein Leben und bring alles durcheinander. Natürlich gibt das Probleme." Ich war mir nicht sicher, wohin dieses Gespräch führen würde, aber ich redete einfach weiter. "Ich kann von dir nicht erwarten, dass du dein ganzes Leben auf den Kopf stellst, nur um mit mir zusammen zu sein." - "Hast du dich denn mal gefragt, was ich will? Ich will dich! Und zwar mehr als alles andere." Er streckte seine Finger nach meiner Hand auf dem Tisch aus, doch ich zog sie zurück. Er sah verletzt aus. Schuldbewusst knetete ich meine Hände in meinem Schoß. "Wach auf, aus deinem Traum, Zayn." Ich flüsterte nur, doch er hörte mich genau. "Ich werde Samstag Früh fliegen. Nach Hause." Bei dem Gedanken schossen mir die Tränen in die Augen. Er sagte nichts, sondern starrte mich einfach an. "Du bereist die Welt, ich geh zur Schule. Wo soll das denn enden?" Ich zuckte hetig zusammen, als er mit der Flachen Hand auf den Tisch schlug. Die wenigen Gäste in dem kleinen Laden drehten sich zu uns um. Er öffnete den Mund, als er sich wieder gefangen hatte. "Soll das heißen, du machst Schluss mit mir?" Er sagte es ziemlich ruhig, ich hätte mir gewünscht, dass er es geschrien hätte. Es wäre leichter gewesen. Ich wurde plötzlich wütend. "Mach deine Augen auf, Zayn! Die Realität besteht nicht aus Hotels und Frühstück im Café oder Sonnenuntergängen an der Themse. Jedenfalls nicht für mich! Du magst deinen Traum leben, aber ich bin nur ein kleines Mädchen aus einem Dorf, dass unbedingt mal nach London wollte. Und weißt du was, ich hatte ne tolle Zeit." Mir rollten die Tränen über die Wangen, als ich meinen Stuhl zurück schob. Das ganze Café hörte uns mittlerweile zu. "Ich werde diese zwei Wochen nie vergessen, aber wenigstens einer von uns muss aufwachen, meinst du nicht?" Ich griff nach meiner Jacke, die über der Stuhllehne hing und stürmte nach draußen. Ich bekam keine Luft mehr. Es tat einach zu weh. "Lucy, warte!" Zayn eilte mir nach, auf die Straße, wo ich bei einem Baum stand und mir versuchte die Tränen zu trocknen. "Lucy, dass kann doch nicht dein Ernst sein." Seine Stimme brach am Ende des Satzes. Ich blickte auf und direkt in seine haselnuss brauen Augen. Gott, ich konnte ihn stunden lang ansehen, aber ich durfte einfach nicht zulassen, dass Perrie ihm weg tat. Ich durfte nicht so egoistisch sein und seinen Traum zerstören. "Lucy, ich bitte dich." Ich schmolz dahin unter seinem Blick. "Ich... Ich kann nicht", flüsterte ich, nicht mehr so ganz überzeugt von meinem Standpunkt. "Bitte." Das gab mir den Rest. "Perrie", sagte ich einfach nur. Er sah verwundert aus. "Was ist mit ihr?" - "Sie..." Ich schluckte den nächsten Schwall an Tränen herunter. "Sie hat gesagt, sie spricht mit der Presse, wenn ich mich nicht von dir fern halte." Sein Gesicht verdunkelte sich schlagartig. "Zayn, ich wusste nicht, was ich tun sollte." Seine Miene machte mir Angst. Er blickte auf seine Uhr. "Ich muss etwas erledigen." - "Was?" Ich war ziemlich verwirrt und wischte mir mit meinem Ärmel die Wangen trocken. "Wir treffen uns später." Er drehte sich um und verschwand. Völlig perplex übersah ich die wütende Kellnerin, die eben aus dem Café gestürmt war und mit der Rechnung vor meiner Nase herum wedelte. "Sie müssen noch bezahlen! So weit kommts noch, dass sie hier einfach abhauen. So etwas nennt man DIebstahl." Ich girff wortlos nach der Rechnung. Verdammt, das konnte ich nicht bezahlen! Ich sah peinlich berührt immer wieder in meine Geldbörse, während ich fieberhaft nachdachte. Ich brauchte dringend einen Plan B.

"Danke, dass du mich gerettet hast." Ich warf Harry einen Seitenblick zu, der neben mir im Auto saß. Ich hatte nicht gewusste, wen ich anrufen sollte und hatte mich dann kurzerhand für ihn entschieden, da keine andere Möglichkeit mehr übrig blieb. "Kein Problem." Er lächelte zaghaft. "Ich zahl dir alles zurück, ich versprechs dir." - "Lucy, das waren 45 Pfund. Das ist nicht die Welt." Ich schwieg und lehnte mich zurück in den Ledersitz. Er hatte mich in seinem Wagen abgeholt. Ich war mir nicht sicher, wohin wir fuhren, aber fragen wollte ich auch nicht. "Das mit dem Kuss tut mir Leid." Er sah mich nicht an, als er das sagte. "Ich hab dich ziemlich überrumpelt oder?" - "Kann man wohl sagen." Ich wurde rot. Er schmunzelte, was mich irritierte. "Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Du bist einfach zu attraktiv." - "Können wir da bitte nicht drüber reden?", unterbrach ich ihn. Ich fühlte mich sichtlich unwohl. "Keine Sorge, ich hab mich nicht unsterblich in dich verliebt. Alles cool. Ich will auch, dass mein Kumpel glücklich ist, weißt du?" Ich sah auf meine Hände. "Da bin ich mir nicht mehr so sicher." - "Was meinst du?" Jetzt sah er mich verwundert an, bevor er wieder schnell auf die Straße blickte. "Wenn ich das so genaus wüsste." Er warf mir abermals einen Blick zu. "Was ist passiert, Lucy?" Er klang ziemlich angespannt. Meine Antwort war nur ein flüstern, als mir eine einzige Träne über die Wange rollte. "Ich glaube ich habe mit Zayn Schluss gemacht:"

-----------------------------------------------------------

Sagt nichts! Ich weiß es ist kurz, aber das war die beste Stelle, um einen Schnitt zu machen. Dramatisch! Wuhuuu :P

Es wird noch toll werden und wir sind auch noch nicht am Ende, also geduldet euch noch ein bisschen.

Noch eine andere Sache. Ich finde es unglaublich, wie viele meine Story lesen, ich meine schaut euch die Reads mal an! Aber 20 Votes und 9 Kommentare? Das ist so spärlich, wenn man mal bedenkt, dass das hier das 23 Kapitel ist. Ich verlange nicht viel, aber ein paar mehr wären echt super.

Das Kapitel widme ich amylee_98 . Viel Spaß und ich hoffe es gefällt dir.

Ich hoffe ich hab die Widmungen nicht durcheinander gebracht. Es sind doch jetzt ziemlich viele geworden, also müsst ihr euch ein wenig gedulden.

Lucie xx

to love a bad boy (zayn malik fanfic deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt