》• Zwanzigstes Kapitel •《

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Meine Eltern hatten beschlossen mit mir erneut ins Krankenhaus zu fahren. Sie vermuteten einen Zusammenhang mit meinem Koma.

Ich saß also in diesem Gottverdammten Wartezimmer und hörte die Empfangsdame zum gefühlt hunderttausendsten Mal sagen: ,,bitte nehmen sie einen MOMENT Platz." Wobei ein Moment bei mir definitiv nicht zutraf. Ausnahmslos alle, waren schon drangekommen. Auch die, die nach mir gekommen waren.

Als ich dann endlich den Namen: ,,Livia Adair" hörte wurde mir ein wenig schlecht. Was wenn der Arzt irgendwas fand. Oder noch schlimmer, er fand nichts und ich war einfach verrückt.

Es war absurt. Ich war genau dort wo alles begonnen hatte. Jetzt ungefähr ein halbes Jahr nach meinem Unfall sitz ich hier im Krankenhaus. In dem Krankenhaus in dem ich aufgewacht bin. In dem Krankenhaus mit den weißen Wänden, den weißen Stühlen und denn selben gelangweilten Ärzten. Und ich hatte keine Ahnung wie es jetzt weiter gehen sollte oder wer ich wirklich war. Der einzige Unterschied war, das mir jetzt klar war, dass ich nicht mal mir selbst vertrauen konnte.

Meine Eltern und ich warteten noch einen Moment bis die Tür im Behandlungszimmer erneut auf ging. Eine stämmige dunkelhäutige Frau betrat das Zimmer.

Sie steckte mir ihre Hand entgegen: ,,Guten Tag, ich bin Dr. Bakary."

,,Hallo, Livia. Livia Adair." Entgegnete ich, obwohl sie das vermutlich schon wusste.

Sie lächelte milde und fragte dann. ,,Wie kann ich ihnen denn weiter helfen?"

Irgendwie war die Frage komisch. Zumindest erschien sie mir so. Eine angergierte Verkaufsfrau stellte so eine Frage, wenn man den Laden betrat, aber eine Ärtzin.

Naja, jedenfalls erzählten meine Eltern dann mehr oder weniger was vorgefallen war. Das ich vor circa 9 Monaten bereits hier gewesen war und von meinen Halozinationen.

Ich hörte nur zu und verkniff mir ab und zu meine Eltern wegen unwichtigen Details zu unterbrechen.

,,Gut, und wie lange haben sie diese Halozinationen schon?" Fragte die Ärztin, während sie mich anschaute.

,,Ich glaube seit dem ich aufgewacht bin." Entgegnete ich.

,,Oh wow, das ist lange, und wann ist ihnen aufgefallen das es sich um Halozinationen handelt?"

,,Vor zwei Tagen." Antwortete ich knapp.

,,Sie haben also 9 Monate haloziniert ohne es zu bemerken?" Fragte die Ärzten überrascht und ungläubig zugleich.

Ich nickte nur leicht.

In den folgenden Tagen bekam ich Blut abgenommen, musste eine Reihe von Sprach und Gedächnisstests, sowie Körperliche Untersuchungen mit den Unterzchiedlichsten Gerätachaften absolvieren.

Und das Ergebniss war abselut erschreckend, zumindest für mich.

Denn sie fanden nichts. Absolut garnichts.

Das einzige was festgestellt wurde war ein leichter Eisenmangel. Denn, aber laut der Ärztin die meisten Menschen haben. Nichts dramatisches also.

Sie sagte meinen Eltern die Ursache müsste Psychisch sein und ich sollte in Behandlung gehen.

Das eine war ja, das die halbe Schule dachte ich wäre nicht mehr ganz dicht, aber das diese Gerüchte auch noch stimmten war etwas völlig anderes.

Meine Eltern waren mindestens genau so wenig überzeugt von einer Terapoltischen Behandlung. Sie baten die Ärztin um eine Wiederhohlung der Tests. Doch als diese ablehnte entschieden sich meine Eltern erstmal dafür das Geschehene wegzuignorieren.

Sie waren der Meinung das nur Psychos eine Therapie brauchten. Und ganz erlich wer möchte schon eine Psycho Tochter? Es war Ihnen sowieso schon unangenehm das es Gerüchte in der Schule über mich gab. Das wusste ich, weil ich Mom mit einer anderen Mutter darüber reden gehört hatte.

Ich ging also nicht zur Terapie, die Haluzinationen waren schließlich weg und geredet wurde über das Thema sowie so nicht. Obwohl ich sowieso nicht viel mit meinen Eltern redete. Dad war wie immer zu beschäftigt mit arbeiten und Mom damit ihre jugendlichkeit aufrecht zu erhalten und das verdiente Geld meines Vaters auszugeben.

Auch wenn sie nicht real gewesen waren, vermisste ich die Halozinationen irgendwie. Eigentlich vermisste ich Finley, denn ich fühlte mich zugegebenermaßen wieder ziemlich alleine.

𝐆𝐫ü𝐧𝐞 𝐀𝐮𝐠𝐞𝐧 𝐥ü𝐠𝐞𝐧 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt