~ 1 ~

805 12 0
                                    

Nena

Meine Musik lief laut während ich konzentriert mein Bücher sortierte und in mein neues riesiges Bücherregal sortierte, welches sich über eine halbe Wand meines Zimmers erstreckte. Plötzlich tippte mich jemand an der Schulter an. Erschrocken fuhr ich herum. Hinter mir stand mein Bruder, der mich irritiert ansah. ,,Was?" fragte ich gereizt. ,,Ganz ruhig, Prinzesschen. Wie kann man nur so vertieft in ein paar Bücher sein?" fragte er und setzte sich auf mein Bett. Genervt sah ich ihn an und wartete darauf, dass er sagte was er wollte. ,,Schon gut. Ich soll dir sagen, dass es Essen gibt" sagte er. ,,Gut, dann kannst du ja jetzt wieder runtergehen" antwortete ich und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Du bist eine richtige Zicke. Hat dir das schon mal jemand gesagt?" fragte er. Grinsend streckte ich ihm den Mittelfinger entgegen, wofür ich in den Schwitzkasten genommen wurde. Boxend versuchte ich mich wieder frei zu kämpfen, was nicht ganz so gut funktionierte. Lachend sah mein Bruder zu mir runter, ließ mich los und ich stolperte mit verwuschelten Haaren zurück. ,,Hübsche Frisur" grinste er. ,,Maul" sagte ich und ebenfalls grinsend. ,,Kommt ihr?!" hörten wir unsere Mutter von unten rufen. Ich kämmte mir noch schnell die Haare, bevor ich meinem Bruder nach unten folgte.
Beim Abendessen war es überwiegend ruhig. ,,Morgen ist euer erster Schultag. Freut ihr euch?" versuchte Mom das Gespräch auf zu lockern. ,,Wer freut sich schon auf Schule, Mom?" stellte mein Bruder die Gegenfrage. ,,Jetzt seit nicht so pessimistisch, das wird schon" versuchte sie uns auf zu muntern. Lächelnd sah ich meine Mutter an und nickte, obwohl ich eher wenig davon überzeugt war.

Mit meinem Bruder lief ich auf unsere neue Schule zu. Sie war jetzt nichts besonderes, hatte aber viele Bänke auf denen man bestimmt gut lesen konnte. Mein Bruder ging vor mir zum Eingang und hielt mir die Tür auf. ,,Was ein Gentleman" sagte ich und schlüpfte unter seinem Arm durch. ,,Immer doch" sagte er. ,,Na genau" meinte ich ironisch. Die Schule hatte bereits vor 10 Minuten angefangen, als wir vorm Büro der Direktorin ankamen. Vorsichtig klopfte ich und nur wenige Sekunden später wurde uns die Tür geöffnet. Eine große Frau, Mitte 30 stand nun vor uns. ,,Ihr seit Nena und Lukas habe ich Recht?" fragte sie uns freundlich. ,,Ja" antwortete Lukas. ,,Na dann kommt mal rein" sagte sie und hielt uns die Tür auf. Wir setzten uns auf die Stühle vor ihrem Schreibtisch und besprachen die nächsten 20 Minuten unsere Stundenpläne und alles weitere Organisatorisches. ,,Dann herzlich Willkommen an unserer Schule" verabschiedete sie uns. ,,Wir sehen uns in der Pause" sagte Lukas. Ich nickte und schon machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Stunde oder eher gesagt den letzten 15 Minuten unserer ersten Stunde. Als ich den Gang einbog in dem der Raum lag, sah ich einen Jungen vor einer Tür stehen. Er war groß, hatte leicht blondes Haar. Als ich weiter ging, schaute er auf und mich schauten zwei braune Augen an. Unbeirrt ging ich weiter und suchte meinen Raum. Ich spürte seinen Blick auf mir als ich durch den Flur lief. Natürlich musste unbedingt der Raum vor dem er stand, der sein in den ich musste. Ich trat neben ihn und klopfte. ,,Es ist unhöflich, eine Person an zu starren" sagte ich als er mich immernoch anschaute und schaute ihn ebenfalls an. Als Antwort schaute er mich nur einmal von oben bis unten an. Bevor ich antworten konnte, öffnete bereits jemand die Tür ,,Ja?". ,,Ähm, entschuldigen Sie die Störung, aber ich soll ab heute in ihre Klasse" meinte ich erst leicht zögernd. ,,Nena, stimmt's?" fragte der Mann im Türrahmen. ,,Ja, genau" lächelte ich. ,,Na dann, komm rein. Markus, du kannst auch wieder reinkommen" meinte er und ging zurück in den Raum. ,,Ruhe bitte!" rief er durch den Raum. ,,Wir haben eine neue Schülerin. Stell dich bitte kurz vor" sagte er dann an mich gerichtet. ,,Ich bin Nena, bin 16 und komme aus Berlin" stellte ich mich kurz und knapp vor. ,,Setz dich bitte zu Leon in die letzte Reihe, ans Fenster" wies mir der Lehrer meinen Platz zu. Also ging ich hinter, setzte mich und lächelte meinem Nachbarn leicht zu. Dafür bekam ich lediglich denselben Blick wie von diesem Markus. Danke dafür. Anscheinend konnte hier niemand reden. ,,Nena, wir lesen zurzeit Romeo und Julia. Hast du das Buch bereits?" fragte mich der Lehrer und ich nickte. ,,Gut, dann lasst uns weiter machen" sagte er und die Klasse begann in Rollen verteilt weiter zu lesen. Wir hatten das Buch bereits in Berlin gelesen, weswegen ich kaum zuhörte.
Nach der Stunde lief ich aus dem Raum und raus auf den Hof. Überall sah man Schüler miteinander reden. Ich suchte mir eine Bank und holte mein Buch raus. ,,Was geht?" hörte ich die Stimme meines Bruders neben mir. Als ich aufsah, schaute er mich grinsend an. ,,Wie kannst du so motiviert sein?" fragte ich ihn und klappte mein Buch zusammen. ,,Ich hab super heiße Mädchen in meiner Klasse" grinste er. Ich verdrehte nur die Augen. ,,Wie kann man so schwanzgesteuert sein?" fragte ich. ,,Ich bin nicht schwanzgesteuert. Ich schaue mich nur ein bisschen um" meinte er voll von sich überzeugt. ,,So kann man es auch nennen" meinte ich. ,,Wie war deine erste Stunde?" fragte er dann in einem ernsterem Ton. Da kam eben der große Bruder durch. ,,Ich wurde dumm von einem Typen angestarrt, sitze neben einem der anscheinend nicht reden kann und wir haben Romeo und Julia gelesen" sagte ich schulterzuckend. ,,Also ein voller Erfolg" meinte mein Bruder ironisch. ,,Aber sowas von" gab ich genauso zurück. Wieder spürte ich Blicke auf mir und als ich mich umdrehte, sah ich Markus, den Jungen neben dem ich saß und ein paar andere aus meiner Klasse zusammen stehen und mich anschauen. Als sie jedoch merkten, dass ich sie ansah, drehten sie sich schnell um. Na das konnte ja noch was werden.

Hey Leute,
Ich bin wieder zurück und das mit einer neuen Idee. Ich hoffe sie gefällt euch. Noch eine kurze Triggerwarnung an der Stelle. Es könnte zu Gewalt und Essstörung kommen.
Viel Spaß beim Lesen

Was mich brach - Und wer mich heilte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt