~ 6 ~

403 15 0
                                    

Leon
Heute sollte es mega heiß werden, weswegen die meisten von uns sich für den See verabredet hatten. Da wir wegen der Hitze heute nur 4 Stunden hatten und das hier bereits unsere 2. war, hatten wir nicht mehr lange Unterricht. ,,Hey, wir wollen uns heute Nachmittag am See treffen. Willst du auch kommen?" fragte ich Nena leise. ,,Wann wollt ihr euch denn treffen?" fragte sie und sah mich interessiert an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie - seit sie bei uns war - sozialer geworden war. ,,Wir hatten so an 13 Uhr gedacht" sagte ich. Sie schien kurz zu überlegen, bevor sie nickte. ,,Soll dich jemand abholen? Dann musst du nicht den ganzen Weg laufen" bot ich ihr an. ,,Das wäre lieb, aber nur wenn es keine Umstände macht" sagte sie. ,,Ach Quatsch. Maxi wohnt bei dir 2 Straßen weiter, den frag ich nachher mal" beschwichtigte ich sie. ,,Ok" sagte sie, lächelte mich an und drehte sich dann wieder nach vorn.
In der Pause fragte ich noch Maxi, ob er sie abholen könnte und natürlich stimmte Maxi zu. Die beiden hatten sich von Anfang an verstanden, da sie sich beide sehr ähnlich waren.
Nach der Schule kam Vanessa noch mit zu mir, wir aßen etwas und machten uns dann auch schon auf dem Weg zum See. Als wir dort ankamen plantschten Klette und Nerv bereits wild im Wasser herum. Markus kam eine Minute nach uns. Raban und Joschka kamen 10 Minuten später. Jetzt fehlten nur noch Maxi und Nena. ,,Wo bleiben die beiden denn?" fragte Nessi nach einer Weile. Markus, Nessi und ich hatten uns in unseren Badesachen auf unsere Handtücher gelegt. ,,Ich hab keine Ahnung. Eigentlich ist Maxi ja immer pünktlich" antwortete ich und checkte auf meinem Handy die Uhrzeit. Kurz darauf kamen die beiden auch schon auf Maxi's Motorrad. ,,Sorry Leute, ich konnte meine Bikinis nicht finden" entschuldigte sich Nena, als sie bei uns ankamen. ,,Kein Problem, jetzt seit ihr ja da" lächelte Nessi. Die beiden lächelten zurück und breiteten vor uns ihre Handtücher aus. ,,Haben wir schon was spannendes verpasst?" fragte Maxi, während er sein T-Shirt auszog. ,,Nur wie Klette Nerv ertrinken wollte" lachte Markus. ,,Also wie immer" sagte Maxi und Nena schaute grinsend zu den beiden im Wasser. ,,Bevor ich es vergesse" fing Nena plötzlich an und kramte in ihrem Rucksack. ,,Ich hab uns ein bisschen was gesundes mitgebracht" und damit holte seine eine Dose mit Obst raus. ,,Danke" sagte Nessi und nahm sich direkt eine Erdbeere. Auch wir bedankten uns und griffen zu.

Markus
Nena war immernoch die einzige, die ihre normalen Klamotten trug. War ihr das nicht zu warm? Zwar trug sie ein Tanktop und eine kurze Hose aber trotzdem. ,,Kommt jemand mit ins Wasser?" stand Maxi dann auf. ,,Leon und ich stimmten sofort zu und gingen mit, während Vanessa und Nena an ihren Plätzen blieben. Vom Wasser aus konnte man sehen, dass die beiden sich unterhielten und auch öfters mal zusammen lachten. Irgendwann stand Nena auf und zog ihre Sachen aus, sodass sie jetzt nur noch ihren Bikini trug. Genauer schauen konnte ich aber nicht, da im nächsten Moment Nerv bereits auf mich zu gesprungen kam und mich mit Wasser bespritzte. Es entstand eine riesige Wasserschlacht. Da wir die Mädels ja nicht trocken lassen konnten, gingen Leon und ich zu ihnen. Leon nahm Nessi über seine Schulter, die sofort anfing zu kreischen und ich stand vor Nena, die mich warnend ansah. ,,Vergiss es" sagte sie, doch da hatte ich sie bereits hochgehoben und über meiner Schulter. ,,Markus! Lass mich runter!" rief sie und strampelte wie wild mit den Beinen. Ebenfalls haute sie mir auf den Rücken, was trotz das sie einen Kopf kleiner war als ich, ziemlich weh tat. ,,Wie du willst" sagte ich als wir im Wasser angekommen waren und ließ sie fallen. Mit einem platschen landete sie im Wasser. Als sie wieder auftauchte, schaute sie mich böse an. Sie war komplett nass und das Wasser ging ihr bis zur Brust.,,Du Arsch" lachte sie und schon bekam ich eine Ladung Wasser ins Gesicht. Die Wasserschlacht wurde nur noch größer.
Nach einer halben Stunde ging ein Großteil aus dem Wasser. Wir setzten uns alle zusammen und aßen. Als ich zu Nena sah, fiel mir etwas an ihrem Bauch auf. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es ein Tattoo war. Es sah aus wie eine Pflanzenranke mit Rosen, die sich vom Rand ihres Bikinihöschens schräg hoch zu ihrer Taille schlängelte. Seit wann hatte sie das? Hatte es eine Bedeutung? Ich wollte es unbedingt wissen. Nein, ich musste es unbedingt wissen. ,,Boah du hast ja ein Tattoo" kam es plötzlich von Nerv, der auf Nena's Bauch zeigte. Sofort schauten alle auf ihren Bauch, was ich sichtlich unangenehm war.

Nena
Sofort schauten alle auf meinen Bauch. Es war mir unangenehm im Mittelpunkt zu stehen und genau das war gerade der Fall. ,,Seit wann hast du das?" fragte Nerv erstaunt. Anscheinend faszinierte es den kleinen. ,,Seit meinem 16. Geburtstag" antwortete ich knapp. ,,Hat es eine Bedeutung?" fragte jetzt Vanessa. ,,Eigentlich nicht. Ich hatte es mir zum Geburtstag gewünscht und das war das einzige, was mir wirklich gefiel" log ich. Die anderen nickten nur. ,,Tat es weh?" fragte dann Klette. ,,Ein bisschen schon, aber das war nicht so schlimm" sagte ich. Ich legte mir eine Hand um den Bauch und die anderen verstanden anscheinend, dass ich nicht darüber reden wollte. Wir saßen noch eine Weile zusammen. Die meiste Zeit sprach ich mit Maxi. Wir verstanden uns echt gut. ,,Wäre es schlimm, wenn wir jetzt fahren? Ich muss mit meinem Vater zu einem Abendessen und wenn ich zu spät komme, eskaliert er" fragte Maxi und man sah, dass es ihm etwas unangenehm war. ,,Klar, kein Problem" sagte ich nur. ,,Leute, wir machen los" verkündete Maxi. ,,Schon?" fragte Raban. ,,Ja, meine Mutter hat mir eben geschrieben ich soll nach Hause kommen" log ich und die anderen kauften es mir ab. Maxi sah mich dankbar an. Als stille Antwort lächelte ich ihn an. Als ich wieder zu den anderen sah, sah Markus uns kritisch an. Er war der einzige, der wusste, dass meine Mutter um diese Zeit arbeiten war. ,,Tschau Leute" verabschiedeten wir uns, klatschten mit allen ab und fuhren dann. ,,Danke fürs Mitnehmen. Bis morgen" verabschiedete ich als ich abstieg. ,,Kein Problem. Wenn du willst, kann ich dich frühs jetzt immer abholen" bot Maxi mir an. ,,Nein danke, alles gut. Ich laufe gerne" sagte ich. ,,Ok, dann bis morgen" lächelte er mir nochmal zu, bevor er davonfuhr.

Was mich brach - Und wer mich heilte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt