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Nena
Ich saß zusammen mit Nico's zwei Brüdern, seinem Cousin und meiner Mutter an einem Tisch. Ich schätzte seine Brüder auf Mitte 20 und seinen Cousin ungefähr auf mein Alter, wenn nicht sogar ein Jahr älter. Wir unterhielten uns mit ihnen und ich musste zugeben, sie waren echt lustig. Nach dem wir Kaffee getrunken hatte, verflog die Zeit bis zum Abendessen förmlich, durch verschiedene Spiele oder mögliche Aktivitäten. Irgendwann verteilten sich die Gäste auf der Tanzfläche oder draußen. Als es auch an unserem Tisch langweilig wurde, da die meisten auch weg waren, ging ich nach draußen. Die Stimmung war ausgelassen und die meisten hatten schon viel getrunken. Ich hatte auch nicht gerade wenig getrunken, aber betrunken war ich auch noch nicht. Die Luft wurde teilweise ziemlich stickig, also entschied ich mich nach draußen zu gehen. Ich brauchte einfach mal etwas frische Luft. Auf dem Weg nach draußen kam ich an einem wunderschönen Wintergarten vorbei. An den Wänden hingen überall Bilder, überall standen Pflanzen und ein paar Couches gab es hier auch. Ich ging in den Wintergarten und betrachtete die einzelnen Bilder. Auf einigen waren Landschaften, auf anderen Blumen und wieder auf anderen Menschen. Eine der Wände war sogar voll mit Fotos von verschiedenen Leuten. Ich blieb gerade bei besagter Wand stehen, um mir die Fotos genauer anzuschauen. Plötzlich spürte ich eine Anwesenheit hinter mir. Ich wusste genau wer es war und doch drehte ich mich nicht um. Nach ein paar Momenten trat Markus neben mich. ,,Du siehst wunderschön aus" sagte er und ich spürte seinen Blick auf mir. ,,Danke" antwortete und schließlich nahm ich meinen Blick von der Wand. Unsere Blicke trafen sich und in dem schwumrigen Licht der Lampen hier in dem Raum, sahen seine Augen fast schwarz aus. Ich weiß nicht wer genau den einen Schritt nach vorn gemacht hat, aber auf einmal lagen seine Lippen auf meinen. Ich denke, es lag einfach am Alkohol. Aus einem unschuldigen Kuss wurde schnell mehr. Irgendwann fand ich mich an die Wand gedrückt wieder. Ich hatte meine Hände in Markus' Haaren vergraben. Seine eine Hand glitt über meine Taille und mit der anderen drückte mich am Rücken gegen sich. Eines seiner Beine schob er zwischen meine und drückte mich so etwas höher. Seine Hand glitt schließlich zu meinem Oberschenkel und schob dort mein Kleid hoch. Gerade als ich seine Härte an meiner Mitte spürte, erwischte es mich wie kaltes Wasser. Erschrocken riss ich meine Augen auf. ,,Alles okay?" fragte Markus als ihm auffiel, dass ich seinen Kuss nicht erwiderte. ,,Ich-ich muss los" sagte ich nur schnell und ging. Während ich lief zog mich mein Kleid zurecht. Mein Weg führte mich geradewegs zur Toilette, wo ich mich erst einen Moment im Spiegel ansah. Scheiße, was hatte ich getan? Meine Haare waren durcheinander und mein Lippenstift verschmiert. Ich atmete erstmal tief durch, bevor ich mich an Haare und Lippenstift machte. Als ich damit fertig war, atmete ich noch einmal tief durch und ging dann schließlich schnellen Schrittes zurück zum Saal. Mein Weg führte mich direkt zur Bar. Mit meinem Getränk ging ich dann schließlich zu unserem Tisch zurück. Den Rest des Abends verbrachte ich mit trinken und tanzen.

Scheiße, hatte ich einen Schädel. Das war mein erster Gedanke, als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete. Scheiße, ich hatte Markus geküsst. Das war Gedanke Nummer 2. Ich hielt mir den Kopf als ich mich langsam erhob. Auf dem Weg ins Bad fand ich einen Zettel auf dem Stand, dass meine Mutter bereits beim Frühstück war und mich nicht wecken wollte. Im Bad duschte ich, putzte mir die Zähne und machte mich fertig. Anschließend nahm ich eine Kopfschmerztablette und machte ich auf den Weg zum Frühstück. Im Speisesaal angekommen, suchte ich den Raum mit meinen Augen nach meiner Mutter ab. Erst nach ein paar Minuten fand ich sie mit meiner Tante an einem Tisch am Fenster sitzen. Ich holte mir etwas zu essen und setzte mich schließlich zu ihnen. ,,Na Süße, wie geht's? Hast ja ganz schön viel getrunken gestern Abend" fragte mich meine Tante als ich mich setzte. ,,Ich warte noch bis die Tablette wirkt, dann geht's schon" antwortete und meine Tante grinste. ,,Wo ist Nico?" fragte ich sie dann. ,,Schläft noch, hat es gestern auch übertrieben" antwortete sie. Als Antwort nickte ich nur und biss schließt in mein Brötchen. Zusammen unterhielten wir uns noch eine Weile, bis meine Mutter und ich zurück zu unserem Zimmer gingen. Kurz vor unserem Zimmer kam Markus aus einem anderen Zimmer. Schnell senkte ich den Blick und lief an ihm vorbei. Im Zimmer angekommen packten wir unsere Sachen und verabschiedeten uns wenig später auch schon von Jana und Nico, bevor wir nach Hause fuhren. Den Rest des Tages passierte nicht mehr viel und zum Glück schrieb mir Markus nicht nochmal wegen der Sache auf der Hochzeit.

Was mich brach - Und wer mich heilte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt