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Nena
Am nächsten Tag saßen wir mit den Kerlen zusammen auf dem Schulhof. ,,Und kommst du nächste Woche?" fragte mich Markus. ,,Ja, ich habe sie erfolgreich überredet" sagte Vanessa stolz und legte mir einen Arm um die Schultern. ,,Dann muss ich mich wohl bei dir bedanken" sagte Markus an Nessi gerichtet. ,,Gern geschehen" gab sie zurück. ,,Und ihr seit jetzt das neue dynamische Duo oder was?" fragte uns Raban belustigt. ,,Na klar" gab ich grinsend zurück. ,,Solange du mir nicht meine Freundin klaust" sagte Leon grinsend. ,,An deiner Stelle würde ich aufpassen" grinste ich.
Am Nachmittag traf ich mich mit meinem Bruder vor der Schule. Zusammen gingen wir nach Hause. Als wir das Auto unserer Großeltern vor dem Haus sahen, sahen wir uns an. ,,Bereit für die Herrin der Hölle?" fragte mein Bruder. ,,Muss ja" antwortete ich nur. Zusammen gingen wir rein. Wir schafften unser Schulzeug hoch in unsere Zimmer und gingen dann runter ins Wohnzimmer. ,,Ach da sind sie ja" ertönte die schrille Stimme unserer Großmutter. ,,Hallo Oma" sagte ich und umarmte sie. ,,Du wirst immer dünner, iss mal mehr" sagte sie dann und schob mich zur Seite um meinen Bruder zu umarmen. Ich verdrehte nur die Augen und umarmte dann meinen Opa. ,,Hör nicht auf sie, du wirst immer hübscher" flüsterte er mir ins Ohr. ,,Danke. Wie geht's dir?" fragte ich ihn. ,,Das Knie macht ein paar Probleme aber sonst ist alles gut" sagte er. Ich lächelte ihn an. Opa war aus meiner ganzen Familie mein Liebling. Er hatte mir das Fußballspielen beigebracht. ,,Aber das hält mich nicht davon ab, dich nachher beim Spielen zu besiegen" setzte er hinterher. ,,Du spielst mit deinem Knie nichts" kam meine Oma dazwischen. Opa verdrehte nur die Augen und zwinkerte mir zu. Meine Mutter brachte Kaffee und Kuchen. Zusammen aßen wir und Oma erzählte den neuesten Klatsch und Tratsch. Meine Mutter tat total begeistert oder geschockt. Mein Opa, Lukas und ich saßen daneben und warteten nur darauf, dass wir gehen konnten. Nach dem Kaffee setzten Opa und ich uns in den Garten, Lukas verschwand zum Lernen zu Marlon und Oma und Mama machten eine Hausführung. ,,Und wie läuft es mit den Jungs?" fragte er mich grinsend. ,,Ach naja" grinste ich. ,,Du grinst. Und wie ist er so?" fragte Opa. ,,Es ist noch nichts festes, falls es das überhaupt wird also erzähl es bitte keinem" sagte ich. ,,Meine Lippen sind versiegelt. Die anderen müssen ja nicht alles wissen" zwinkerte er mir zu. ,,Sein Name ist Markus und er geht mit mir in eine Klasse. Wir haben ein Schulprojekt zusammen gemacht und sind uns da dann halt näher gekommen. Er ist nett, zuvorkommend, verständnisvoll und spielt Fußball" erzählte ich. ,,Das ist wichtig" sagte mein Großvater. Ob er damit die Sache mit dem Fußball oder die Eigenschaften von Markus meinte, wusste ich nicht genau. ,,Na das hört sich doch nach einem netten jungen Mann an. Du bist eine nette junge und vor allem sehr hübsche Frau, also warum sollte das mit euch nichts werden?" fragte er dann. So komisch es auch klang, aber mein Großvater war der einzige dem ich von Herzen glaubte, wenn er sagte ich sei hübsch. Genau dafür liebte ich ihn. ,,Naja ich hatte noch nie eine Beziehung und es kann ja sein, dass er merkt das ich ihm zu langweilig bin oder zu viel lese" sprach ich meine Bedenken aus. ,,In einer Beziehung gibt es immer Sachen bei denen man aneinander geraten kann und es gibt auch Eigenschaften des Partners, die einem tierisch auf die Nerven gehen können aber wenn es wirklich wahre Liebe ist, lernst du damit zu leben. Du machst Kompromisse und lernst selbst seine nervigsten Eigenschaften zu ertragen und irgendwann auch zu lieben nur für diese Person, nur um mit ihr zusammen zu sein. Merk dir das und sollte er das nicht wollen, dann ist er nicht der richtige, dann kannst du ihn abschießen" sagte mein Großvater. Bei meinen Großeltern wurde klar was mein Opa meinte. Mein Opa liebte meine Oma gerade für ihre besondere Art und ihre Eigenheiten. ,,Danke Opa" lächelte ich. ,,Und sollte er dir nicht genug sagen, wie hübsch du bist, kannst du ihn auch abschießen" ergänzte er. ,,Mach ich" lachte ich. Mein Opa war in all den Jahren ein besserer Vater gewesen als es mein richtiger je war. ,,Du musst ihn mir unbedingt vorstellen, dann nehm ich ihn unter Augenschein" sagte mein Opa. ,,Das mache ich" nickte ich. ,,Und was stellen wir dieses Wochenende noch so an? Im Haus rumzusitzen wäre ja langweilig" fragte er dann. Opa war gerade mal 60 und deshalb noch relativ fit. Er konnte nie lange sitzen bleiben, sondern musste immer irgendwas machen. Früher hatte er Fußball gespielt, doch da er sich oft verletzt hatte, hat Oma ihm das irgendwann verboten und so ist er als Schrauber arbeiten gegangen. Opa konnte alles mögliche reparieren, war oft zu Spezialsachen gerufen wurden und ist dadurch sehr viel rum gekommen. Deswegen sollte man mit ihm nie Stadt, Land, Fluss spielen. ,,Ich könnte dir hier morgen alles zeigen und wir könnten ein Eis essen gehen. Wir haben hier übrigens auch eine Art Fußballplatz" sagte ich. ,,Na das hört sich doch mal mach was richtigem an. Wie wäre es wenn ich morgen meine berühmte Lasagne mache?" fragte er dann. ,,Wenn ich dir helfen darf" sagte ich. ,,Natürlich" stimmte er zu. ,,Dann könnten wir morgen bei unserer Tour gleich noch einkaufen fahren" schlug ich vor. ,,Abgemacht" sagte mein Opa und grinste mich an.

Was mich brach - Und wer mich heilte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt