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Nena
Eine Stunde später hatten wir unsere Outfits an und unsere Haare gemacht. Jetzt fehlte nur noch das Make-up, aber da Nessi und ich eher die natürlichen Typen waren fiel das eher wenig aus. Wir benutzten lediglich Mascara, ein wenig Blush, machten etwas unsere Augenbrauen und legten dann sogar noch etwas knalligeren Lippenstift auf. Normalerweise trug ich leicht rosanen Lippenstift und Nessi - so weit ich weiß - garkeinen, doch heute erstrahlten unsere Lippen in einem dunkelrot. ,,Absatzschuhe oder normale Schuhe?" fragte Nessi schließlich. ,,Normale Schuhe, meine Absatzschuhe müsste ich nämlich erstmal suchen" lachte ich. ,,Zum Glück, ich kann nämlich in Absatzschuhen nicht lange laufen" lachte auch Nessi. ,,Ich auch nicht" gab ich zu. ,,Also können wir los?" fragte ich nochmal. Nessi schaute sich nochmal im Spiegel an, bevor sie nickte. ,,Markus wird dir heute Abend nicht mehr von der Seite weichen so gut wie du aussiehst" grinste Nessi. ,,Ich mach mir Sorgen, dass mein Bruder mir den ganzen Abend nicht von der Seite weicht" sagte ich und Nessi lachte. ,,Das ist nicht lustig" sagte ich empört. Zusammen gingen wir runter, wo mein Bruder bereits im Wohnzimmer wartete. ,,Wir können" sagte ich als wir im Türrahmen standen. Er drehte sich zu uns um und sah mich mit großen Augen an. ,,Was?" fragte ich ihn. Kritisch schaute er mich an. ,,Ich will heute niemanden verkloppen müssen" warnte mein Bruder. ,,Musst du auch nicht. Die wilden Kerle passen schon auf" beschwichtigte ich ihn. ,,Das hoffe ich für sie" sagte er und stand auf. Er trug eine schwarze zerrissene Jeans und ein T-shirt von irgendeiner Band. Da er relativ muskulös war, standen ihm zugegeben alle Klamotten. Durch seine braunen Haare, die ihm wild in die Augen fielen, sah er aus wie der Badboy schlechthin. Zusammen machten wir uns auf den Weg. ,,Ich trinke heute nichts also wenn irgendetwas sein sollte, kommt zu mir" erklärte er uns. ,,Machen wir" sagte ich und Nessi nickte ebenfalls. Nach wenigen Minuten kamen wir bei einer alten Lagerhalle an aus der bereits Musik dröhnte. Die Tür stand offen und vor der Halle standen bereits einige mit Bechern in der Hand um Feuerstellen, einige rauchten. ,,Checkliste" sagte Lukas und drehte sich zu mir um. ,,Handy?" fragte er. Als Antwort hielt ich es hoch. ,,Meine Nummer?" machte er weiter. ,,Als Notfallkontakt" antwortete ich.,,Pfefferspray?". ,,Japp" sagte ich und hielt es kurz hoch. ,,Gut" gab er sich zufrieden und ich packte das Pfefferspray wieder zurück in meine Tasche. ,,Notwehr?" fragte er zum Schluss. ,,Entweder in den Schritt oder in den Bauch, kommt auf die Statur an. Dann in die Kniekehle treten und zu dir kommen" fasste ich mich kurz. ,,Gut, viel Spaß" sagte Lukas und umarmte mich nochmal bevor er rein ging. ,,Was war das denn?" fragte Nessi verwirrt. ,,Unsere Checkliste. Mom hat uns das beigebracht und die Notwehr hat Lukas mir beigebracht. Für den Notfall" erklärte ich. ,,Wow, das musst du mir auch beibringen" sagte Nessi erstaunt. ,,Kann ich machen, aber jetzt lass uns erstmal feiern" beschloss ich. Arm in Arm gingen wir rein. Als wir in die Halle traten wurden wir von der Masse verschluckt, die Musik dröhnte einem in den Ohren und Lichter zuckten durch den Raum. Ganz vorn in der Halle war ein Dj-Pult mit einer riesigen Anlage. Vorne und hinten in der Halle waren jeweils eine Bar und an den Seiten standen Sofas auf denen verschiedene Leute saßen. In der Mitte der Halle befand sich die Tanzfläche auf der sich eine riesen Menschenmasse dem Takt entsprechend bewegte. ,,Lass uns was zu trinken holen" rief mir Nessi über die Musik hinweg zu. Ich nickte und Nessi zog mich zu der Bar in unserer Nähe. Wir holten uns jeder einen Cocktail und einen Schnaps. ,,Auf uns" stießen wir an und kippten den Schnaps in einem Zug hinter. Wir nahmen unsere Cocktails und machten uns auf die Suche nach den Kerlen. Auf zwei der Sofas fanden wir sie. Zwischen den beiden Sofas stand ein Tisch auf dem Bierflaschen und Schnapsflaschen standen. ,,Hey Jungs" begrüßten wir die Jungs. Erstaunt starrten sie uns an bevor sie uns ebenfall begrüßten. Nessi setzte sich neben Leon und ich setzte mich auf den Platz zwischen Maxi und Markus, den mir Maxi angeboten hatte. ,,Du siehst gut aus" flüsterte mir Markus ins Ohr. Dabei strich sein Atem meinen Hals und ich bekam eine Gänsehaut. ,,Danke, du siehst aber auch nicht schlecht aus" flüsterte ich zurück und das war nicht mal gelogen. Er hatte eine schwarze zerrissene Jeans und ein ebenso schwarzes T-shirt an. Eine ganze Weile saßen wir mit den Jungs zusammen und unterhielten uns. Irgendwann fingen Leon und Nessi an rumzuknutschen und die Jungs und ich entschieden uns zum Beerpong nach draußen zu gehen. Ich hatte mittlerweile meinen zweiten Cocktail. Abschießen wollte ich mich heute eigentlich nicht. Beim Beerpong machten die Jungs zwei Teams, ich schaute mir das ganze erstmal nur von der Seite an. Während sich die Jungs gegenseitig anstachelten, ließ ich meinen Blick über die Menschen gleiten. Es waren nicht gerade viele draußen. Zwischen den einzelnen Grüppchen sah ich meinen Bruder. Der prostete mir grinsend zu, während er den Arm um eine hübsche Schwarzhaarige hatte. Ich prostete zurück. Als ich mich wieder zu den Jungs drehte, grinste Markus mich bereits an. Anscheinend hatte er den kurzen Austausch zwischen mir und meinem Bruder gesehen. ,,Willst du auch mal nh Runde spielen?" fragte mich Raban. ,,Ich trinke aber kein Bier" antwortete ich. ,,Dann machen wir eben Schnaps in die Becher" zuckte Joschka mit den Schultern. ,,Na dann, gießt ein" stimmte ich zu und stellte meinen Cocktail ab. Ich war in einem Team mit Maxi. Wir spielten unsere Runde und am Ende gewannen wir. Als Raban den letzten Becher trinken musste, schlugen Maxi und ich ein. ,,Woah jetzt muss ich mich erstmal hinsetzen" sagte Raban und begann zu schwanken. Maxi stützte Raban und zusammen mit Markus und Joschka gingen wir wieder zur Couch. Nessi und Leon waren plötzlich verschwunden, aber ich glaube keiner von uns wollte wissen wo sie waren. ,,Willst du tanzen?" fragte mich dann plötzlich Markus. Überrascht sah ich ihn an. ,,Gerne" sagte ich dann und wir gingen zusammen auf die Tanzfläche. Passend zum Lied wiegten wir unsere Körper, tanzten eng aneinander. Markus schlang seine Arme um meine Taille und zog mich eng an sich. ,,Ich weiß, ich hab es dir schon gesagt aber du siehst echt hübsch aus" sagte er. ,,Danke" lächelte ich ihn an. Wir schauten uns eine Weile tief in die Augen und kurz verlor ich mich in dem Braun seiner Augen. Ich merkte wie die braunen Augen immer näher kamen und plötzlich lagen seine Lippen auf meinen. Sie waren überraschend weich und vorsichtig. Ohne groß drüber nachzudenken erwiderte ich den Kuss.

Was mich brach - Und wer mich heilte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt