Family Matter

6. Das Rennen

(Alex)

Je kürzer die Stunden bis zum Rennen sind, desto nervöser wurde ich. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren und schaffte nicht einmal Jessicas Auto zu reparieren ohne, dass ich an das Rennen dachte. Knockout hat sich nochmal ausgeruht, um nachher fit zu sein und mir den Sieg zu holen. Ich habe bereits Gina geschrieben, dass ich teilnehme und das sie mich schon einmal anmelden sollte. Sie hat natürlich sofort zurückgeschrieben und mir gesagt, dass sie es jeden erzählen wird. „Alex ist wieder zurück und wird jeden von der Strecke scheuchen.", schrieb sie mir und ich schüttelte nur meinen Kopf. Knockout hat neben mir gekichert, „Sie wirkt mir sehr sympathisch.", hatte er gesagt und ich verdrehte nur meine Augen. Dann bin ich schließlich in meine andere Werkstatt gegangen, um meine Arbeit zu erledigen, auch, wenn es nicht wirklich funktionieren wollte.

Spät am Abend war ich endlich Fertig mit den Auto und ging schnell in mein Haus, um mich umzuziehen. Ich zog mir einen roten Pullover an, dazu eine schwarze Hose und schwarze Stiefel. Zum Schluss schnappte ich mir meine schwarze Lederjacke und ging zu Knockout. Vorsichtig öffnete ich das Tor und ließ ihn herausfahren. „Bereit, Sweetspark?", fragte er mich und ich stieg ein, ohne eine Antwort zu geben. „Alex, hör auf dir Gedanken zu machen. Ich verspreche dir, dir wird nichts passieren.", sagte Knockout und versuchte mich aufzumuntern, „Dennoch habe ich Angst. Ich will nicht ständig ausgefragt werden.", sagte ich und wir fuhren los, um noch pünktlich anzukommen. „Was sollten die denn schon fragen?", fragte er und ich seufzte hörbar, „Zum Beispiel, warum ich nicht schon früher gekommen bin oder wieso ich mich überhaupt nach diesem Unfall nochmal traue.", sagte ich und schaute aus dem Fenster. „Oder woher du so ein heißes Auto herhast.", erwiderte Knockout und ich musste kichern, „Warum lachst du? Ich habe doch recht.", erwiderte er leicht beleidigt und ich musste jetzt lachen. „Weil ich dich eher als attraktiv sehen, als heiß.", sagte ich und versuchte mich zu beruhigen. „Gut zu wissen, Sweetspark.", erwiderte er und fuhr etwas schneller, „Warum nennst du mich Sweetspark?", fragte ich nach und jetzt musste er kichern. „Weil dieser Name zu dir passt.", gab er knapp als Antwort. Er fuhr jetzt noch etwas schneller und drückte mich in den Sitz, „Fahr nicht so schnell, sonst hast du nachher keine Power mehr. Und vergiss nicht, du bist noch verletzt.", sagte ich und spürte, dass er langsamer wurde.

Nach ein paar Minuten kamen wir endlich an der Rennstrecke an und ich sah bereits vertraute Gesichter. Gina winkte mir sofort zu und ich steuerte Knockout zu einem leeren Parkplatz. „Bleib hier, ich werde mit Gina kurz reden!", sagte ich und Knockout ließ kurz seinen Motor aufheulen, „Beeile dich aber, ich will schnell dieses Rennen fahren.", erwiderte er und ließ mich aussteigen. Sofort schauten mich viele an und ich versuchte jeden zu ignorieren. „Alex, ich bin froh, dass du gekommen bist. Hier kannst du dein Einsatz hineinlegen.", sagte Gina und hielt mir eine Schachtel hin, wo ich sofort mein Einsatz hineinlegte. „Wann beginnt das Rennen?", fragte ich und Gina schaute kurz in ihren Plan, „In 10 Minuten. So lange kannst du dein Auto überprüfen.", sagte sie und ich lief schon zu Knockout hinüber. Ich wollte schon wieder einsteigen, als mich jemand an meine Schulter fasste und mich umdrehte. „Alexandra. Ich dachte du würdest nicht mehr aus deiner Garage herauskommen.", sagte ein Junge hinter mir und ich wusste sofort, wer es war. „Hallo, Conner.", sagte ich schnippisch und verschränkte meine Arme vor der Brust, „Warum so schnippisch, meine Liebe. Ich bin nur deutlich überrascht, dass du hier auftauchst. Immerhin hattest du diesen furchtbaren Unfall und hast dein wertvolles Auto geschrottet. Aber so, wie ich es sehe hast du jetzt ein neues Auto, dass du verschrotten kannst. Vielleicht helfe ich dir schon einmal.", sagte Conner und zerkratzte den Lack mit seinem Autoschlüssel. Conner war so abgelenkt noch mehr Kratzer zu machen, dass er nicht bemerkte, wie Knockout seine Spiegel drehte, um uns besser zu sehen. Als er weiter machen wollte, hielt ich schnell sein Handgelenkt fest, „Ich würde dir raten aufzuhören!", sagte ich wütend und Conner lachte nur, „Sonst was? Schuppst du mich von der Straße. So, wie ich damals bei dir.", sagte er. „Du hast was?", schrie ich und drückte ihn gegen Knockout, Conner war absolut überrascht, „Wegen dir, Abschaum. Habe ich diesen Unfall gehabt? Du hast mich fast umgebracht und mich aus vielen Rennen hinausgetrennt.", schrie ich. „Du hast es nicht anders verdient. Du hättest sonst mein Rekord gebrochen und ich glaube, die anderen Fahrer waren ebenfalls begeistert. Immerhin hattest du keinen guten Ruf und, wenn ich es nicht gemacht hätte, hätte es jemand anderes.", sagte er leicht amüsiert und ich kochte vor Wut. „Das wirst du bereuen.", sagte ich und Conner schuppste mich von sich weg. „Wer es glaubt.", sagte er und ging weg. Ich machte meine Hände zu Fäusten und spürte schon Tränen aufkommen, „Alex, alles in Ordnung?", fragte Gina und kam schnell zu mir, „Ja, alles bestens. Ich will nur dieses Rennen hinter mir haben.", sagte ich und stieg ein, um zur Startlinie zu fahren. Knockout schwieg die ganze Zeit und ich blieb direkt vor der Linie stehen. „Alex, du musst nicht fahren. Ich kann fahren und du versuchst dich zu entspannen. Was dieser Typ gesagt hat, soll dich nicht runterziehen. Du wirst keinen Unfall bauen und wirst nicht wieder verletzt.", sagte Knockout ruhig zu mir und ich legte meinen Kopf auf das Lenkrad. „Niemand wird dir etwas antun und, wenn es jemand versucht, dann wird derjenige sehen, was wirklich dein Auto ist.", sagte er und ich musste kichern. „Und derjenige der nochmal mein Lack zerkratzt wird von mir höchstpersönlich zur Strecke gebracht.", sagte er leicht wütend und ich musste noch mehr kichern. „Aber erstmal darf ich meine Wut freien Lauf lassen. Immerhin bist du mein Auto und ich habe die ganze Arbeit, deinen Lack wieder zu erneuern.", erwiderte ich und Knockout musste kurz lachen. „Stimmt. Natürlich lasse ich dir den Vortritt.", sagte er. Langsam kamen die anderen Fahrer und ich setzte mich aufrecht hin, „Bist du bereit, Sweetspark?", fragte mich Knockout, „Du fährst doch, also musst du bereit sein.", erwiderte ich und dann kam schon, dass Signal zum Starten. Knockout fuhr sofort los und überholte die ersten Autos. Ich wurde immer mehr in den Sitz gedrückt, als Knockout schneller fuhr, bis wir fast an der Spitze waren. „Vor uns ist nur noch Conner. Zeig ihm, was du draufhast, KO.", sagte ich und sofort wurden wir schneller. Aber Conner ließ uns nicht durch, also mussten wir noch eine Weile hinter ihm bleiben, bis eine kleine Anhöhe an den Seiten auftauchte. „Halt dich fest!", sagte Knockout und fuhr die Anhöhe hinauf, um dort weiterzufahren und Conner zu überholen. „Wir sind erster Platz.", schrie ich aufgeregt und konnte das Ziel sehen, als uns etwas hinten rammte. „Knockout?", fragte ich leicht ängstlich, weil es genauso, wie bei meinem Unfall war. „Keine Angst, dir wird nichts passieren.", sagte er ruhig und gab nochmal richtig Gas, als wir schon über die Ziellinie fuhren. „Wir haben gewonnen.", schrie ich und Knockout musste lachen, „Habe ich dir doch gesagt.", sagte er leicht amüsiert und ich umarmte seinen Lenker. „Danke, Knockout. Ich liebe dich.", sagte ich und musste sofort meinen Mund zu halten. „Du liebst mich?", fragte er leicht amüsiert, „Ja, dass tue ich.", erwiderte ich und wurde richtig rot. „Ich liebe dich auch.", sagte Knockout und ich musste schmunzeln, „Ich bin froh, dass du bei mir bist.", sagte ich und umarmte nochmal sein Lenker, bevor ich ausstieg und unser Preisgeld holte. Dann ging ich zurück und fuhr mit Knockout nach Hause, um mich endlich auszuruhen.