12

1.2K 205 103
                                    

"Hey, darf ich mich setzten?" Fragte ich Jimin und sah ihn so nett wie möglich an. Mit dem Wort "Panik" auf seinem Gesicht geschrieben, nahm er seinen Rucksack auf seinen Schoß.
"Vielen Dank, das ist sehr nett von dir. Ich schätze das wirklich." Sagte ich und verbeugte mich leicht, ehe ich mich hinsetzte.

Jimin sah verstört aus.

"Jimin, darf ich mit dir reden?"

"Huh..?" Kam es verdutzt aus ihm.

Ich lächelte etwas. "Süß." Dann schüttelte ich den Gedanken aber schnell weg und wurde ernst. "Hör mir bitte zu, du musst auch nichts sagen." Er nickte verwirrt und griff seinen Rucksack fester. "Okay, gut. Also, wie... wie du weißt, habe ich dich in der Vergangenheit nicht gut behandelt. Du sollst wissen, dass es mir wirklich, von meinem ganzen Herzen aus leidtut-"

"Bah, komm schnell weg von dem Opfer", wurde ich von Taehyung, der meinem Arm griff unterbrochen.

"Schieß dir selber ins Knie und lass Jimin und mich verdammt noch mal in Ruhe. Sagst du in dieser Woche- nein, jemals wieder auch nur ein scheiß Wort zu oder gegen ihn, werde ich dir jedes verdammte Haar aus deinem Schädel ziehen." Sagte ich so ernst, wie ich nur konnte. Meinen Todesblick setzte ich auch auf.

"Was zur Hölle? Hat der Arschficker dich mit seiner Krankheit abgesteckt?!"

Okay, er wollte es so. Ich habe ihn gewarnt.

Ohne zu zögern stand ich auf und griff ihm schon in seine Haare, da- "Auf der Stelle loslassen, oder ihr beide komme nicht mit." Wurden wir streng von Herrn Jung unterbrochen.

Wütend sah ich Taehyung an, doch ließ von ihm ab. "Glück gehabt", zischte ich und setzte mich wieder. Taehyung ging.

"Shit, wo war ich..? Ah!" Ich sah Jimin wieder richtig an. "Es tut mir schrecklich, schrecklich leid, was ich dir je angetan habe. Ich weiß, dass dir diese Entschuldigung absolut nichts bringt aber ich würde mir wünschen, dass du mir eine zweite Chance geben kannst, damit... Es wäre besser für uns beide, denke ich. Du musst es natürlich nicht, aber... ich- ich... ich mag dich, Jimin. Ob du es glaubst oder nicht." Laut seinem Blick glaubt er mir kein Wort, oder ist einfach wirklich überfordert. Wahrscheinlich beides.
"Natürlich werde ich, unabhängig von deiner Entscheidung, für die du dir so viel Zeit wie du willst, nehmen kannst, aufpassen, dass dir keiner von diesen Wichsern auch nur ein Haar krümmt." Stellte ich noch mal sicher.

"Du..." Er schüttelte seinen Kopf. "Meinst das nicht so."

"Doch, doch." Widersprach ich schnell. "Auch wenn es schwer zu glauben ist. Ich hatte in den letzten Tagen einen wirklich großen Sinneswandel und habe mir alles in meinem Leben noch mal durch den Kopf gehen lassen. Vor allem... dich. Und ich habe gemerkt, dass du von deiner Persönlichkeit her eigentlich echt verdammt toll bist. Und du hast eine süße Nase, die-... die ich nicht hätte erwähnen sollen, denn jetzt ist es komisch, oder? Shit, vergiss das bitte." Was ist denn heute falsch mit mir? Jimin ist fünfzehn! Ich bin kein Pädophiler, ich bin kein scheiß Pädophiler! Das ist alles Mamas Schuld, weil sie so Zeug sagen musste.

Jimins Mundwinkel hoben sich kurz leicht. "Ähm... Du meinst das höchstwahrscheinlich sowieso nicht und verarscht mich nur aber..." Er seufzte. "Okay. In der kleinen Chance, dass du das so meinst, will ich lieber ein besseres Verhältnis zu dir haben."

"Ja!" Rief ich froh und umarmte Jimin, der erschrocken erstarrte, halb. "Vielen, vielen Dank!" Ich legte meine Hände an seine Wangen und lächelte ihn breit an. "Jimin, das wirst du nicht bereuen. In elf Jahren schauen wir auf diesen Blick zurück und bis dahin habe ich dir wahrscheinlich alles erklärt und wir werden uns anlächeln und..." Plötzlich erinnerte ich mich an Taehyungs verdammte Worte von eben.
"Arschficker..." Murmelte ich, woraufhin Jimins kleine Hoffnung aus ihm zu gehen schien. "Das hat Taehyung gesagt." Ich legte meinem Kopf schief. Jimin merkte, dass ich ihn nicht beleidigt habe, sondern auf Taehyung zurückging, woraufhin die kleine Hoffnung wieder in ihn zu kommen schien.

"Du sagst das doch auch immer..." Murmelte er.

Ich nahm endlich meine Hände weg von seinem Gesicht. "Das ist doch eine Beleidigung für schwule." Merkte ich an. "Warum wirst du..." Ich hörte auf, als Jimin leise seufzte. "Oh." Bemerkte ich. "Nein! Wirklich?!" Fragte ich mit großen Augen.

Jimin sah wieder weg von mir, machte sich kleiner. "Habt ihr doch aus mir raus gezwungen. Ja, ich bin schwul." Murmelte er. "Und du- du... Geh bitte einfach und lass mich diese Fahrt alleine, wenn du das alles doch nicht meinst."

"Oh Gott, nein, nein!" Rief ich schnell. "Jimin, nein!" Ich lächelte und er sah mich wieder an. "Ich finde nur, das ist ein toller Zufall, denn ich bin auch schwul. Also wirklich, wirklich schwul. Schwänze für den Sieg!" Sagte ich vielleicht etwas zu begeistert, denn jetzt weiß es der ganze Bus, aber das geht mir wirklich Arsch vorbei.

"Ich glaube dir nicht." War nur Jimins Kommentar dazu.

"Das-" "Bitte Jungs, leiser reden." Unterbrach Herr Jung, der plötzlich zu uns kam, uns. "Okay?"
"Natürlich, tut mir leid." Murmelte ich, woraufhin er auch wieder ging.

"Ich kann dir jetzt leider kein Zertifikat meiner Sexualität geben." Versuchte ich lustig zu sein. "Jedenfalls... Das kann dann wohl noch wirklich etwas aus uns werden." Scherzte ich weiter, halb ernst. Jimin sah etwas... überfordert aus, da merkte ich, was ich da eigentlich gesagt habe. "Also nicht- Verdammt! Nicht auf eine... Nur Freunde! Ich würde gerne dein Freund werden- Also nicht dein, die Betonung auf dein. Nur ein. Ein Freund. Kumpel, Kamerad, Bro... Und so weiter."

Jimin kicherte tatsächlich leise und versteckte es mit seiner Hand, was mich schmollen ließ. "Nicht dein hübsches Gesicht verst- Ah du kacke, ich bin am flirten." Bemerkte ich laut, was auch Jimin schockte.

Die restliche Busfahrt wurde Jimin immer entspannter. Ich würde meinen am Ende der Busfahrt mochte er mich so sehr, wenn nicht mehr, wie als ich ihm Süßigkeiten gegeben habe und danach die Tage mit ihm verbracht habe.

𝐒𝐚𝐯𝐞 𝐦𝐞 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt