Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt so bald weiterzuschreiben und eigentlich sollte Cody auch nur ziemlich geschockt sein, aber eure Kommentare haben mich irgendwie motiviert und dann ist die Sache etwas eskaliert...
Hier also ein kurzes Cody-Panik-Kapitel:---------------------------
Pov. Cody (ich weiß, ich weiß, aber irgendwann kommt sicherlich noch ein Kapitel aus einer anderen Sicht)
Das rauschende Dröhnen meines Herzens war das einzige was ich noch wahnahm. Am Rande bekam ich mit, dass der Jedi zu uns gekommen war und sanft mit mir sprach, doch ich konnte kein Wort verstehen. Mein Verstand war wie leer gefegt und zeitgleich schien er nicht still stehen zu können.
Schließlich zwang ich mich dazu die Augen zu schließen und langsam herunter zu zählen, bis sich mein Atem normalisiert hatte und das Schlagen meines Herzens zu einem leise pulsierenden Hintergrundgeräusch abklang.
"Bist du wieder bei uns, Cody?" hörte ich Helix' sanfte Patienten-Stimme an meiner Seite fragen. Irritiert von seiner Ruhe öffnete ich die Augen. Wie konnte er diese Nachricht so schnell weg stecken? Sicher, er stand Kenobi nicht so nahe wie ich, aber dennoch musste ihn das doch etwas mehr erschüttert haben!?!
"Du warst wie weggetreten, Cody." erklärte Helix, als er sich sicher war, dass ich ihm zuhörte "Du warst fast 10 Minuten lang nicht ansprechbar gewesen." Nun das erklärte vielleicht, wie er schon wieder so ruhig sein konnte.
"Ihrer beider Reaktionen entnehme ich, dass sie über Obi-Wans Besonderheit nicht in Kenntnis gesetzt wurden." stellte Larson schließlich mit trockener Ungläubigkeit fest. Ich wollte bereits zu einer Antwort ansetzen, als ich über seine Formulierung stutzte. 'Kenobis Besonderheit' Irgendwo hatte ich das doch schon mal gehört...
Ein hysterisches Lachen entwich mir, als ich endlich zu verstehen begann. Darauf hatte der General bei unserer ersten Begegnung auf Kamino angespielt!
Ich wollte meinen Kopf am liebsten gegen den Tisch hauen oder noch besser, gegen dieses verdammte Klappergestell, das den General entführt hatte. Es war so eine blöde Kleinigkeit gewesen, ein winziges Missverständnis, wie konnte das bloß so fatale Auswirkungen nehmen?
Warum musste er sich auch so überdiplomatisch und euphemistisch ausdrücken? Auf Kamino wurden Dinge einfach direkt ausgesprochen -brutal zu Teilen, aber wenigstens wusste man gleich woran man war. Dieser Hang zu Andeutungen und Umschreibungen der Natborns war einfach zum wahnsinnig werden! Hätte er nicht einfach fragen können 'Wurden sie darüber informiert, dass ich taub bin?' und alles wäre in Ordnung gewesen.
Warum habe ich aber auch nicht mehr darüber nachgedacht? Spätestens als er dieses merkwürdige Verhalten zeigte, hätte ich stutzig werden sollen, stattdessen habe ich den General entsetzlich schnell verurteilt. Hätte ich mir mehr Mühe gegeben ihn zu verstehen und ihn nicht gleich als einen weiteren respektlosen Natborn abgetan, hätte ich es sicherlich bemerkt. Ich hätte es bemerken müssen!
Je mehr ich darüber nachdachte, deto klarer wurden mir all die Anzeichen, die ich gesehen, aber als Arroganz und Gemeinheit missinterpretiert hatte. Das ständige ignorieren; das Abnehmen der Helme; Larsons Gestikulationen, die er nur in Gesprächen mit Kenobi machte; das auf vibrieren gestellte Comm; Nachrichten nur schriftlich oder als Holo; die Natborns, die bei Meetings einen Schritt vor traten, bevor sie sprachen; die h- Die Natborns! Sie wussten es! Sie wussten es die ganze Zeit und haben sich angepasst, während wir uns ihm in den Weg stellten!
Warum hatte keiner der Offiziere uns informiert, sie mussten unsere Unwissenheit doch bemerkt haben und selbst wenn nicht, sonst hatten sie doch auch kein Problem damit uns zu korrigieren? Es sei denn... Es sei denn es war volle Absicht gewesen! Ich hatte nie ein großes Geheimnis aus meinem Misstrauen ihnen gegenüber gemacht und habe ihre Befehle offen hinterfragt, war das nun ihre Rache dafür? Das konnte doch unmöglich ihre Intention gewesen sein!?!
Oh bei allen Göttern der Galaxis! Kein Wunder, dass der General sich schließlich abgesondert hatte. Er hatte sich solche Mühe gegeben sich mit uns anzufreunden, hat vermutlich mehr Namen gelernt, als ich und wir sind ihm bloß mit Ablehnung begegnet. Ich Vollidiot! Er hat mir doch sogar ins Gesicht gesagt, dass er weiß, dass wir seine Gegenwart nicht mögen, noch weniger als die meisten anderen Wesen, und ich habe nichts hinterfragt! Er war zu uns gekommen in der Hoffnung, zwischen uns Akzeptanz zu finden und wir haben ihn stattdessen endgültig ausgegrenzt! Er muss sich all die Zeit so einsam und nirgends zugehörig gefühlt haben und das alles nur wegen uns!
Ich muss das in Ordnung bringen! Ich muss mich bei ihm entschuldigen, ihm erklären, dass wir ihm nicht wehtun wollten, ihm sagen, dass ich gerne sein Freund wäre...
"Wow, langsam, Cody, wo willst du denn hin?" schreckte Helix zurück, als ich plötzlich von dem Bett aufsprang. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, geschweige denn sicher laufen, dennoch hielt ich zielstrebig auf den Ausgang der Krankenstation zu.
"Ich muss zu Kenobi! Ich muss ihm alles erklären und mich entschuldigen!"
"Und das wirst du, aber nicht in deinem Zustand! Du musst dich erstma-"
"Nein!" unterbrach ich Helix' Versuche mich festzuhalten ungeachtet seiner Wörter "Ich muss zu ihm!"Ich wehrte mich immer heftiger in Helix Armen, schlug um mich, schrie ihn an, bis ich schließlich den ziehenden Schmerz eines Hydrosprays im Nacken spürte und in mich zusammen sackte, während ich langsam in die Schwärze abdriftete.
"Was bei den Sith war das denn?"
"Eine ungesunde Mischung aus Gehirnerschütterung, Beschützerinstinkt, Schuldgefühlen und Nervenzusammenbruch schätze ich."
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silent words
FanfictionCody war entnervt, um es vorsichtig auszudrücken. Sein neuer General war ein einziges Rätsel für ihn, in einem Moment war er freundlich, gerade zu fürsorglich, und im Nächsten behandelte er die Klone wie Luft. Bald sind sich die Klone einig, Kenobi...