Pov Cody
Ich hatte die ganze Nacht wachgelegen und mir alle erdenklichen Szenarien ausgemalt, wie diese Mission verlaufen könnte. Ich hatte versucht mir einzureden, dass ich schon schlimmeres überstanden habe, dass dieser Auftrag nicht sehr gefährlich war und es viel schlimmer hätte kommen können, doch es half nichts. Als ich dann endlich eingeschlafen war, plagten mich Albträume wie das Schiff mit all meinen Brüdern untergeht, während ich einsam in den Slums Corellias fest saß.
Als ich den YT-1760-Frachter, der uns als Tarnung dienen sollte, betrat, sah ich, dass es den drei anderen wohl nicht viel besser ergangen war. Für Außenstehende war es nicht sichtbar, aber ich erkannte die Anzeichen von Müdigkeit und Sorge bei meinen Brüdern. Dennoch brachte ich so viel Energie und Motivation auf, wie ich nur finden konnte und begrüßte sie. Zu erst ging ich zu Swift und Jarol, die gerade unsere Ware, die wir angeblich verkaufen wollten, im Frachtraum transportfähig machten. Sie gehörten zu einer älteren Kloneinheit, die noch sehr viel eigenwilliger war, aber gerade diese Eigenständigkeit macht sie so geeignet für diese Mission, da sie nicht auf eine große Gruppe und direkte Befehle angewiesen waren.
Im Cockpit traf ich dann schließlich auf Kori. Er war nur wenige Monate jünger wie ich und sehr ruhig. Er ist nicht sehr gesprächig, arbeitet lieber für sich alleine, aber er leistet gute Arbeit. Ich nickte ihm kurz zu und unterstützte ihn anschließend beim Überprüfen der Instrumente. Wir waren gerade fertig geworden, als plötzlich eine Stimme hinter uns ertönte. "Guten morgen, Commander. Die Ware ist beladen, seid ihr auch soweit?" Verfluchte Jedi Schleichkünste! Ich schaffte es gerade so, nicht zusammen zu zucken und mit ruhiger Stimme zu antworten. "Wir sind startbereit, Sir." "Gut. Ich bin in meiner Kabine, sollten sie mich suchen." Überrascht sah ich dem General nach, wie er das Cockpit in Richtung der Kojen verließ. Für gewöhnlich versuchte er immer mit uns Gespräche zu führen oder beobachtete uns einfach nur, aber vielleicht hatte er heute auch einfach nur einen schlechten Tag. Mit einem Schulterzucken beschloss ich sein Verhalten nicht weiter zu hinterfragen und stattdessen seine Abwesenheit zu genießen.
Zu unserer Überraschung blieb er die ganze Reise so reserviert. Er sprach nur das Nötigste mit uns, verbrachte viel Zeit in seiner viel zu engen Koje und saß beim Essen abseits, aber wir alle waren eher erleichtert als besorgt darüber. Vielleicht würde diese Reise doch erträglicher werden, als befürchtet.
Erst als wir auf Corellia ankamen, besserte sich Kenobis Laune wieder. Nach dem Swift, Jarol und ich uns optisch etwas angepasst hatten, um nicht sofort als Klone erkannt zu werden, folgten wir Kenobi auf die Straßen Corellias, während Kori auf dem Schiff blieb, um uns Notfalls eine schnelle Flucht zu ermöglichen.
"Ich habe das Gefühl, wir laufen seit Stunden im Kreis! Weiß der General überhaupt wo wir hin müssen und wen wir dort treffen? Denn wenn ich einen Hinterhalt planen würde, würde ich es definitiv an einem Ort wie diesen tun." fluchte Swift leise hinter mir, nachdem wir seit Ewigkeiten immer tiefer in das Armenviertel wanderten. Ich würde ihn gerne zurechtweisen, doch eigentlich empfand ich das gleiche Unbehagen wie er. Die Straßen waren nur spärlich beleuchtet, ein dicker Gestank lag in der Luft und ich wäre nicht allzu überrascht, wenn wir gleich über eine Leiche stolpern würden. Wer auch immer uns erwartet, kann definitiv nicht vertrauenswürdig sein.
Als ich Kenobis Umrisse kaum noch erkennen konnte, hielt er plötzlich an, sodass ich beinahe in ihn hinein lief. Er schaute sich unter seiner tief ins Gesicht gezogenen Kapuze kurz um, bevor er in den Eingang eines heruntergekommenen Hauses verschwand. Misstrauisch beäugte ich die alte Ruine. Die Fenster waren mit Brettern verriegelt, das Dach besaß Kopf große Löcher und das ganze Gebäude schien sich zur Seite zu neigen. "Definitiv der Ort an dem ich eine Leiche verstecken würde." flüsterte Swift, als er hinter mir in das Gebäude trat.
Das Innere des Gebäudes sah leider auch nicht vertrauenswürdiger aus. Vorsichtig wichen wir dem Schutt auf dem Boden aus, bis wir schließlich in einem Raum, der wohl einmal ein Wohnzimmer war, ankamen. Dort saß im spärlichen Licht einer Kerze eine kleine Gestalt. Als sie uns erblickte erhob sie sich mit einer ausschweifenden Armbewegung von ihrem Stuhl und trat breit grinsend auf uns zu. "Sieh mal einer an, wenn das nicht Kenobi ist. Du bist erwachsener geworden, seit unserer letzten Begegnung, hast sogar einen Bart bekommen, steht dir!" Kenobi verdrehte bei seinen Worten nur Augen, bevor er ihn in eine Umarmung zog. "Ich wünschte, ich könnte dasselbe von dir behaupten, Jape.
Darf ich bekannt machen? Das ist Jedi Ritter Jape Larson, ein alter Freund aus Kindheitstagen. Das sind Commander Cody, Lieutenant Swift und Corperal Jarol"Ich wusste nicht so wirklich, was ich von dem Mann halten sollte. Er war ziemlich klein für einen Chalactaner, fast einen ganzen Kopf kleiner als Kenobi, doch der blaue Punkt zwischen seinen Augen kennzeichnete ihn eindeutig als Angehöriger seiner Spezies. Ich wusste nicht sehr viel über sein Volk, nur, dass sie als vertrauenswürdig galten -nicht, dass das in dieser Baracke viel geholfen hätte- aber er war auch ein Jedi und damit ein Vorgesetzter, also grüßte ich ihn mit einem kurzen Salut, bevor er sich wieder gestikulierend Kenobi zuwandte. "Wenn dann alle Sentimentalitäten ausgetauscht sind, sollten wir zum Grund unseres Treffens kommen."
Kaum eine viertel Stunde später war Larson fast fertig mit seinen Erklärungen, als ich plötzlich von einer lauten Explosion gegen die Wand geschleudert wurde. Mit klirrenden Ohren versuchte ich mich aufzurichten und mir ein Überblick zu verschaffen. Meine beiden Brüder hatten sich wenige Meter neben mir bereits wieder aufgerichtet, ganz im Gegensatz zu Larson, der regungslos in Mitte des Raumes lag. Schnell sah ich mich nach meinem Jedi um. Erleichtert stellte ich fest, dass er bereits wieder auf den Beinen war, nur um dann alarmiert aufzuspringen, als ich endlich realisierte, dass der General Schüsse durch das neu entstandene Loch in der Wand abwehrte und mir Befehle zurief. Ich konnte nicht verstehen, was er sagte, doch die Bedeutung war auch so klar: schnappt euch Larson und verschwindet von hier!
Swift warf sich den verletzten Jedi über die Schultern, während Jarol und ich den Hinterausgang öffneten. Als wir wieder auf der Straße waren und in die Richtung rannten, in der ich den Raumhafen vermutete, rief ich unser Schiff "Kori, wir stecken in Schwierigkeiten, hohl uns hier raus!"
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silent words
FanfictionCody war entnervt, um es vorsichtig auszudrücken. Sein neuer General war ein einziges Rätsel für ihn, in einem Moment war er freundlich, gerade zu fürsorglich, und im Nächsten behandelte er die Klone wie Luft. Bald sind sich die Klone einig, Kenobi...