31. August 1971
In der Nacht bevor ich nach Hogwarts fuhr, konnte ich kaum schlafen. Zu viele Gedanken wanderten durch meinen Kopf.
Dad hatte ein Maul weniger zu füttern, dafür aber auch weniger Einkommen, da ich nicht arbeitete. Jamie durfte erst nächstes Jahr anfangen mit Zeitung austragen und vielleicht würde es schwieriger werden mit meiner Mutter. Ich hoffte nicht, vielleicht würde sie endlich aufhören mit Trinken. Aber das war ein Wunschdenken, an dem ich mich jetzt schon viel zu lange festklammerte.
Zudem - was, wenn ich in ein schlechtes Haus einsortiert werde? Mum war in Ravenclaw gewesen, das hatte mir mein Vater erzählt. Anscheinend war sie dort auch eine der Erfolgreichsten gewesen - ich hatte beschlossen, mich ein wenig über ihre Vergangenheit klug zu machen.
Aber Slytherin - ich hatte ein wenig Angst davor, dorthin zu kommen. Das Kapitel über Slytherin in dem Buch, das mir James geschenkte, war keine große Hilfe. Gleichzeitig hieß es, es gab kein schlechtes Haus... Mir war schlecht, als ich einschlief, aber hatte beschlossen, dass ich es einfach auf mich zukommen ließ.
01. September 1971
Mrs. Cornfield aus dem Dorf hatte mich nach Kings Cross gefahren - ich hatte ihr erzählt, dass ich Verwandte besuchen ging und sie hatte bereitwillig eingestimmt, mich hinzufahren. Sie war zwar ein wenig überrascht, als ich gesagt hatte, dass ich es ab dort allein schaffen würde, ließ mich aber in Ruhe.
Darüber war ich sehr froh, denn mir wurde gesagt, dass der Zug bei Gleis 9 ¾ eintreffen würde - und das gab es nicht.
Etwas ratlos stand ich also neben dem neunten Gleis, mein riesiger Koffer stand links neben mir und meine Katze schmiegte sich an mein rechtes Bein. Ich fiel ein wenig auf mit meinen einfachen Klamotten, aber die anderen Leute ignorierten mich. Ich trug die einfachen Jeans von Mrs. Cornfields Tochter, die zwei Jahre älter war als ich und darüber eine Weste mit langem Shirt - ebenfalls von Mrs. Cornfields Tochter. Im Gegensatz zur jetzigen Mode war das nichts, aber die Leute schienen mich wirklich zu übersehen. Die restlichen Klamotten in meinem Koffer waren übrigens auch Großteils von der Tochter. Ich war ihr sehr dankbar, dass sie mir ihre alten Klamotten gegeben hat.
Schließlich sah ich einen Menschen, der anders gekleidet war - der Spitzhut, den ich besorgen sollte, thronte bereits auf seinem Kopf und der lange Mantel schwang hinter ihm her, als er geradewegs auf den Pfeiler entlanglief - und verschwand.
Niemandem außer mir war das aufgefallen. Ich glotzte nur so. Als ich nach einigen Minuten erneut jemanden durchlaufen sah, gleich eine ganze Familie, startete ich auch einen Versuch - und lief genau auf die Wand zu.
-
Ich schaffte es tatsächlich durch die Wand. Und was ich jetzt sah, haute mich schier um.
Ich sah einen Haufen Zauberer und Hexen, keine Muggel mehr, wie anscheinend die normalen Menschen wie mein Vater in der magischen Welt hießen. Das alles hatte ich durch das Buch herausgefunden.
Mit einem Blick auf ein Schild erkannte ich, dass ich mich tatsächlich an Gleis 9 ¾ befand und mit einem weiteren sah ich, dass der Zug auch schon da war. Mit dem letzten Blick überprüfte ich, ob meine Katze auch da war - ja - und lief dann mit einer entschlossenen Miene in Richtung des Hogwarts Express'.
Da ich niemanden zum Verabschieden hatte - Dad musste arbeiten, Jamie konnte nicht einfach mit und von Mum fangen wir gleich gar nicht an - stieg ich direkt in den Zug ein.
Fast alles war voll, oder war besetzt von älteren Schülern, weswegen ich sehr weit vor musste. Ich quetschte mich durch die engen Gänge, die voll waren mit Schülern, die sich angeregt unterhielten und fand erst fast ganz am Schluss ein Abteil, wo nur eine Person saß. Vielen lieben Dank an mich, die einfach nicht so sozial war und in die Abteile gehen konnte, wo nur drei Personen waren.
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HUFFLEPUFF - Year 1
Fanfiction„Okay, wie heißt ihr alle? Ich hab nicht aufgepasst." Das braunhaarige Mädchen grinste. „Ich bin auf jeden Fall Ivy Radclyffe. Ich freue mich wirklich, jetzt hier zu sein." „Hanna Taylor", sagte ich, „Ebenfalls." Dann schnappte ich mir meinen Koffe...