chapter 9 - christmas at hogwarts

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20. Dezember 1971

Amüsiert saß ich auf dem Fensterbrett unseres Schlafsaals und beobachtete meine Freundinnen dabei, wie sie hektisch ihre Sachen zusammenpackten. 

„Ivy!", schrie Julia gerade in Richtung des angrenzenden Bades, wo Ivy ihr Badzeugs zusammenpackte. „Wo hast du meinen Pulli hingetan, den, den du ausgeliehen hast! Ich brauch den!"

„Der müsste unter meinem Bett sein!", schrie Ivy zurück und ich sah rüber zu Faith, die verwirrt ihre Socken zählte. Sie hatte dreizehn. 

„Taylor!", rief Ivy von unten plötzlich und ich fiel fast vom Fensterbrett. „Was?", fragte ich sie.
„Komm runter und hilf, wir haben nicht mehr viel Zeit!" 

Ich musste lachen, aber kletterte dann von meinem Lieblingsplatz runter. „Was soll ich machen?"

„Kannst du bitte meine Bücher sortieren? Ich will die für Zaubertränke und Verwandlung mitnehmen, damit ich bisschen üben kann - egal, ob das meinen Eltern gefällt oder nicht."
„Klar", meinte ich und begann damit, ihre Bücher, die quer über ihrem Bett verteilt waren, in zwei Stapel zu sortieren. Die Bücher, die sie nicht mitnahm, stellte ich danach in ihr Regal. 

„Danke, du bist n Schatz", sagte Ivy, während sie ihre letzten Klamotten in ihren Koffer stopfte und warf mir eine Kusshand zu. Ich grinste bloß, bevor ich einen Blick auf die Uhr warf. „Leute ihr müsst los, ansonsten verpasst ihr die Kutschen." 

„Hör auf zu hetzen, Taylor", knirschte Faith, die jetzt das Zeug, das nicht in ihren Koffer passte, in eine Extratasche steckte. „Ich kanns kaum erwarten, Vergrößerungszauber zu lernen", murmelte sie dumpf, als sie aufstand und gemeinsam mit Julia zur Tür ging. Sie warf einen Blick zu Ivy. „Radclyffe, hast du's bald? Wir müssen wirklich." 

„Ja, ich habs!" Ivy stand auf, stolperte halb über ihre Tasche und hastete dann den anderen beiden hinterher. Etwas gemütlicher schlenderte ich hinter den dreien her.

-

Unten in der Eingangshalle war schon viel los. Wie durch ein Wunder blieb ich bei den dreien und fand daraufhin auch noch einen Liam, der seine Freunde verloren hatte. „Hi!", meinte er und gesellte sich schnell zu uns, bevor er die letzten Leute, die er kannte, auch noch verlor. „Ich hab die drei anderen irgendwo verloren, das ist irgendwie scheiße. Wir bräuchten irgendetwas, um uns wieder zu finden bei den vielen Schülern von Hogwarts." 

„Ruf sie halt", sagte Ivy. „YORK!", schrie sie daraufhin auch in die Menge. „DARBY BRAUCHT DICH!" 

„Ivy!", zischte Liam zu ihr, doch sie grinste nur. 

„RADCLYFFE!", schrie es da jedoch plötzlich aus der Menge. „WO SEID IHR?!" Die Schüler um uns herum warfen uns schon schräge Blicke zu. 

„GLEICH DRAUßEN!", antwortete sie Keaton schreiend, „WIR TREFFEN UNS!" Damit quetschten sich meine drei Freunde - und Faith - nach draußen und ich hastete schnell hinterher. Ich musste mich noch verabschieden. 

Draußen wurden Keaton, Troy und Connor dann bald gefunden und Liam stieg mit ihnen in die selbstfahrenden Kutschen. Faith, Ivy und Julia nahmen Kurs auf eine Nächste und vor dieser verabschiedete ich mich dann von ihnen. „Wir sehen uns dann!", meinte ich. „Wir sehen uns am zweiten wieder, okay?" 

„Ja, klar." Julia umarmte mich kurz und stieg dann in die Kutsche. „Ich kann dir ja schreiben, oder?", fragte sie und ich nickte. „Klar, ich schreib euch auch." 

Faith rang sich zu einem kurzen Nicken ab. „Wir sehen uns, Taylor", sagte sie, bevor sie hinter Julia in die Kutsche kletterte. 

„Schick ganz viele Briefe!", sagte Ivy zu mir, „Und lern schon mal vor, damit du mir dann alles erklären kannst nach den Ferien." Ihre dunkelbraunen Augen leuchteten. „Bis in zwei Wochen, Hanna!", rief sie mir dann noch aus der Kutsche zu, bevor sie sich endgültig entfernte. Jetzt war ich allein.

HUFFLEPUFF - Year 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt