chapter 11 - where is jamie the second?

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02. März 1972

Liam warf die Arme in die Luft. „Endlich!" 

Prompt wurde er von mehreren Seiten mit Zischlauten wieder zum Schweigen gebracht. Ich grinste in mein Buch hinein. 

„Die Bücherei ist wirklich leise", raunte Liam mir zu, als er seinen Fehler bemerkte. 

„Ach ne", spottete ich und klappte mein Buch zu. „Bist du fertig mit Verteidigung gegen die dunklen Künste?" 

„Mhm", antwortete mir mein Freund. In letzter Zeit hatten wir oft zusammen Hausaufgaben gemacht – beziehungsweise ich half ihm, wenn er etwas nicht verstand. Aber Liam war eine angenehme Begleitung und ich mochte ihn, deswegen fand ich das ziemlich entspannend. 

„Was ist mit Verwandlung?", fragte ich. Ich hatte schon Argumente gefunden, warum die Stachelschwein in Nadelkissen praktisch war – sie waren zwar unsinnig, da ich nicht wusste, wann ich unbedingt ein Stachelschwein treffen würde, aber wer wusste das denn schon. 

„Mach ich nicht. Ist mir jetzt egal." Liam steckte sein Pergament und seine Feder in seine Tasche. „Wenn wir jetzt noch die Sachen für Zaubertränke holen müssen, ist es ohnehin Nacht und ich mach dann nichts mehr." 

Ich grinste. Ivy machte ungefähr all ihre Hausaufgaben abends. Seitdem sie mir an ihrem Geburtstag ihr Verhältnis zu ihrer Familie erzählt hatte, standen wir uns deutlich näher. Zweimal hatte sie schon so lange Hausaufgaben gemacht und war dann einfach in mein Bett getorkelt. Ich sagte nichts. Sie brauchte es. 

„Du wirst so nachsitzen kassieren", meinte ich, „McGonagall hat dich schon auf dem Kieker." 

„Wen juckts", sagte er. 

„Auch wahr", meinte ich und stand auf. „Gehen wir die Sachen für Zaubertränke holen?" 

Er nickte. „Drachen- und Salamanderblut von Flitwick abholen und dann im Gewächshaus Fingerhut mitnehmen. Wieso kann Slughorn das nicht einfach selbst holen?", stöhnte er. 

„Er braucht eine Aufgabe für uns", erklärte ich grinsend und nickte Madam Zoran zu, als wir die Bibliothek verließen. Die Bibliothekarin lächelte mir zurück.

-

Liam und ich unterbrachen eine Lerngruppe aus dem fünften Jahr, als wir das Blut aus dem Zauberkunstklassenzimmer holten, aber eine Minute später waren wir schon wieder geflüchtet. 

„Heilige waren die groß", murmelte ich und steckte die beiden Phiolen in meine Umhangtasche. 

„Hm." Liam sah zu mir hinab und grinste dann. „Du bist aber auch winzig." 

„Halt die Klappe", meinte ich, während wir die erste der vielen Treppen bis zur großen Halle hinuntergingen. 

Ich musste dringend die Gryffindorjungs fragen, ob sie einen Geheimgang gefunden hatten. Apropos – ich hatte meine Katze schon lange nicht mehr gesehen. Hatten sie sie gekidnappt?

„Wie groß bist du eigentlich?", fragte Liam. 

„Kein Plan. Aber nicht größer als 145cm, niemals." 

„Aww", lachte Liam, „Keaton hat mich vor kurzem gemessen, laut ihm bin ich 154cm." Er wuchs mir wirklich über den Kopf. 

„Oh Gott, du bist wirklich ein Riese."

-

Nach dem Abendessen gingen Liam und ich auch noch in die Gewächshäuser, um Fingerhut zu holen – wir sollten ihn in spezielle Boxen, die Slughorn und gegeben hatten, packen, damit er am Besten verwendet werden konnte. 

HUFFLEPUFF - Year 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt