chapter 12 - time before exams

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31. März 1972

„Hanna!" Julia stürmte in den Schlafsaal. „Wo bleibst du, du MUSST das sehen!" 

„Komm gleich", meinte ich abgelenkt, trotz Julias Tonfall. 

Seit wir meine Katze (oder eher unsere Katze, sie lebte mittlerweile bei den Jungs und mir gleichermaßen) gefunden hatten, machte ich mir dauerhaft Sorgen um sie, obwohl sie in ihren alten, unbesorgten Modus umgestiegen war – allerdings war sie seit vorgestern ein wenig komisch drauf, fauchte uns an und so weiter – aber es ging jetzt wieder besser, nur eine Nacht war es besonders schlimm gewesen. 

Ihre Wunde war fast wieder verheilt. Wir hatten sie gleich am nächsten Tag zu Hagrid gebracht, der nochmal drüber geschaut hatte, aber Keaton dann für seine gute Arbeit gelobt hatten und dann war sie nochmal in die Hände von Dorcas Meadowes gefallen, die uns zur Sicherheit auch noch ein paar Tipps mit Kräutern gegeben hatte. 

Sie, Marlene und Freya waren sehr froh, dass wir die Katze wieder gefunden hatten und waren genauso besorgt über ihren Zustand. 

Aber jetzt fiel einem das Humpeln kaum mehr auf und auch die Narbe wurde vom Fell langsam überdeckt. Dadurch, dass sie Sommerfell bekam, fielen auch die ausgerissenen Fellbüschel nicht mehr so stark auf. Nur noch die Schrammen an den Augen störten, sie sah jetzt aus wie ein Gangster. Ich hatte das Gefühl, dass das Jamie gefiel. 

Ich stellte meiner Katze nochmal Fressen hin, sagte ihr, sie sollte keinen Schwachsinn mit den Gryffindorjungs anstellen, und ging dann auch hinaus. Der Gemeinschaftsraum war fast leer, aber kein Wunder, es war Donnerstag und der Unterricht begann bald. Es war eine untypische Uhrzeit für mich. 

Als ich jedoch auf den Flur trat, wurde mir der Trubel klar. 

Jedes einzelne Portrait hatte eine Mütze oder einen hippen Schal abbekommen, einer der alten Ritter stammelte eine Ballade über den hässlichen Pullover, dem ihn irgendjemand angezogen/angezaubert hatte und wiederum andere freuten sich über ihr neues Outfit.

„Hanna!" Meine Klassenkameraden hatten mich entdeckt. Troy legte einen Arm um mich und zog mich gleich mit den anderen mit. Er machte sowas mit jedem und immer. Wenn du nicht aufpasstest, war er wieder an deinem Arm, spielte mit deinen Haaren, oder hatte sich irgendwelche Kleidungsstücke von dir ausgeliehen. Für ihn schien es keine Grenzen zu geben. Aber großartig störte es mich nicht, wir hatten uns angefreundet. 

„Man", hörte ich Liam sagen, als Troy mich endlich zur Gruppe hinzugefügt hatte. „Wer auch immer das gemacht hat, ist verdammt gut." 

Ich hörte hinter mir jemanden kichern, doch als ich mich umdrehte, war dort niemand. Stattdessen sah ich die Hälfte meiner Katze. Die andere war irgendwie verschwunden. 

„Was zum Teufel", murmelte ich, doch da war sie wieder ganz. Ich war mir ziemlich sicher, es mir nicht eingebildet zu haben, aber hier in Hogwarts war alles möglich. 

Ivy nahm Troys Arm von meiner Schulter und quetschte sich dafür auf meine Seite. „Morgen! Wie geht's Jamie? Ich hab dir was vom Frühstück mitgebracht, weil wir gleich zu Kräuterkunde müssen."

„Danke." Ich lächelte sie an und biss dann sofort von dem Brot ab, dass sie mir gemacht hatte. Ich hatte Hunger. 

Auf den Weg zu Kräuterkunde begegneten wir immer mehr von diesen Portraits, ein paar hatten sogar ihre Menschen verloren, stattdessen tummelten sich bei einer alten Dame – die jetzt eine grellgrüne Pink Floyd Käppi aufhatte – und einen Spiegel besaß. Jeder musste sich anschauen, manche fanden sich hübsch, wieder anderen fanden sich scheußlich. 

Ich fand es sehr amüsierend, vor allem als ich nach dem dritten Schal, der ein verdächtiges Gryffindormuster hatte, eine Ahnung bekam, wer das ganze gemacht hatte. Außerdem war meine Katze – trotz schlechter Laune – gestern Nacht einmal weggewesen und dann besser gelaunt wieder zurückgekehrt war. 

HUFFLEPUFF - Year 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt